Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  2. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm
  13. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Scorsese startet Film-Serie über Heilige

US-Bischof Paprocki über Kardinal McElroys Thesen, Häresien und ihre Konsequenzen

6. März 2023 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischöfe, die treu zur Kirche stehen, müssen die Lehre verteidigen, auch gegen Mitbrüder im Bischofsamt. Konflikte dürften nicht aus falscher Rücksichtnahme ignoriert werden, warnte Bischof Paprocki.


Springfield (kath.net/jg)
Thomas Paprocki, der Bischof von Springfield (US-Bundesstaat Illinois), hat in einem Gespräch mit der katholischen Plattform The Pillar zur Kontroverse um Kardinal McElroy, den Bischof von San Diego, zu Häresievorwürfen und den Aufgaben eines Bischofs Stellung genommen. (Siehe erster Link am Ende des Artikels)

Die Klarstellung von Irrtümern, die von anderen Kirchenführern verbreitet würden, sei eine „notwendige“ Aufgabe der Bischöfe. Würden Irrtümer nicht korrigiert, würden sie sich verbreiten und nicht wieder verschwinden, warnte Paprocki.

Der Bischof von Springfield gab The Pillar am 28. Februar ein Interview, nachdem er im Magazin First Things einen Artikel veröffentlicht hatte, in dem er die kirchenrechtlichen Konsequenzen aufgezeigt hat, die einem Bischof drohen, der Häresien verkündet. (Siehe zweiter Link am Ende des Artikels)

Das Wort „Häresie“ sei immer wieder in privaten Gesprächen gefallen, erinnert sich Paprocki. Es sei nun an der Zeit, eine öffentliche Diskussion darüber zu führen, da die Debatte über bestimmte Ansichten längst über die privaten Gespräche zwischen Bischöfen hinausgehe und öffentlich geworden sei.

In seinem Artikel in First Things, der den Titel „Imagining a Heretical Cardinal“ (dt. „Stellen wir uns einen häretischen Kardinal vor“) trägt, hat Paprocki keinen Kardinal beim Namen genannt, aber einen Artikel von Kardinal McElroy wörtlich zitiert, den das Jesuitenmagazin America am 24. Januar veröffentlicht hat. McElroy hat sich darin für eine „eucharistische Theologie“ eingesetzt, die „alle Getauften an den Tisch des Herrn einlädt“. Später hat er klargestellt, dass sich dies nur auf getaufte Katholiken beziehe, nicht auf alle getauften Christen. Weiters hat McElroy verlangt, dass sich die Kirche von einer „Theologie der eucharistischen Kohärenz“ verabschieden solle, welche „die Hindernisse zur Gnade und zum Geschenk der Eucharistie vervielfacht.“ „Unwürdigkeit“ könne „nicht das Prisma der Begleitung für die Jünger eines Gottes der Gnade und Barmherzigkeit sein“, heißt es in dem Artikel von McElroy, den Paprocki in First Things zitiert hat.


Paprocki, der ausgebildeter Kirchenrechtler ist, stellte dann fest, dass diese Aussagen im Gegensatz zur Wahrheit stehen, die „Kraft göttlichen und katholischen Glaubens“ zu glauben sind (CIC can. 750§1) und deshalb eine materielle Häresie seien.

McElroys Ansichten seien nicht mit der Lehre über die Eucharistie in Einklang zu bringen, wie sie in der Bibel, die das Wort Gottes sei, und von den frühesten Tagen der Kirche an gelehrt werde, führte Paprocki aus.

Unter „Häresie“ verstehe das Kirchenrecht die „beharrliche Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit“ (CIC can. 751). Die Zurückweisung einer biblischen Lehre über die Sexualmoral oder der biblischen Anweisungen zur Eucharistie würden einer Häresie entsprechen, sagte Paprocki. Zum Beleg seiner Aussage zitierte der eine Stelle aus dem 1. Korintherbrief des Apostels Paulus, in dem es heißt: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn“ (vgl. 1. Kor 11,27-29)

Paprocki betonte aber im Interview mit The Pillar, dass er sich nicht auf einen bestimmten Kardinal konzentrieren wolle. Vielmehr sei es ihm darum gegangen, die kanonischen Implikationen für einen Bischof darzustellen, der häretische Lehren vertrete. Den Text von McElroy sowie Aussagen europäischer Bischöfe über die Segnung Homosexueller und die Sexualmoral habe er nur als Beispiele zitiert. Er räumte ein, dass andere Theologen und Kirchenrechtler zur der Auffassung gelangen könnten, dass McElroys Aussagen keine Häresie darstellen. Er wolle seine Aussagen nicht als Anschuldigungen gegen einen bestimmten Bischof verstanden wissen und keine persönliche Debatte oder einen Streit zwischen Bischöfen beginnen. Er habe sich auf die Themen konzentrieren wollen, die zur Sprache gekommen seien, sagte Paprocki. Deshalb habe er seinen Artikel mit „Imagine ...“ (dt. „Stellen wir uns ... vor“) überschrieben und öfters die Formulierung „Was wäre, wenn ...“ verwendet.

Im Gespräch mit The Pillar stellte Paprocki den Unterschied zwischen dem Verkünden eines Irrtums und der formalen kanonischen Feststellung einer Häresie klar. Wenn ein Bischof oder eine andere kirchliche Autorität in die Häresie verfalle, müsse dies öffentlich festgestellt werden. Man könne aber eine Häresie auch ohne öffentliche Feststellung begehen und sich damit de facto die Tatstrafe der Exkommunikation zuziehen, da ein Häretiker sich selbst aus der Gemeinschaft der Kirche entfernt hat, indem er in einem wesentlichen Punkt die Lehre der Kirche ablehnt (CIC can. 1364).

Im Falle eines Bischofs sollte es eine Warnung geben, etwa indem man die Person darauf anspricht, dass sie öffentlich etwas verkündet habe, das häretisch zu sein scheine. Dann müsste man den Betreffenden fragen, wie er es gemeint habe und ihm die Möglichkeit zur Klarstellung geben, schlug Paprocki vor.

Die Aussagen von Kardinal McElroy beurteilte Paprocki vorsichtig. Er könne nicht sagen, dass dieser tatsächlich beharrlich in einem Irrtum verharre. Würde jemand McElroys Aussagen hinterfragen, könne es durchaus sein, dass der Kardinal seine Position neu formuliere.

Offenbar rechnet Paprocki aber mit Konflikten. Diese habe es in der Kirchengeschichte immer wieder gegeben, stellte er im Gespräch mit The Pillar fest. Das große Thema heute sei heute offenbar Ehe und Sexualität. Die säkulare Kultur unserer Zeit dringe in die Kirche ein, warnte er. Wenn nicht jemand dagegen auftrete, würden die Irrtümer irgendwann in der Kirche akzeptiert werden. Er verglich die Diskussion heute mit der Arianismus-Krise im vierten Jahrhundert. Damals wie heute müssten sich die Bischöfe, die zur Kirche stehen, öffentlich äußern und dürften nicht aus Scheu vor einem Konflikt oder falscher Rücksichtnahme still halten.

Abschließend räumte er ein, dass seine Position bei umstrittenen Themen nicht die einzige sei. Er habe nicht das letzte Wort, sondern sei immer offen, mit den Mitbrüdern im Bischofsamt ins Gespräch zu kommen.

The Pillar hat bei Kardinal McElroy um eine Stellungnahme zu Paprockis Artikel in First Things angefragt. Das Büro des Kardinals habe nicht geantwortet. Die Plattform hatte zuvor bereits McElroy um ein Interview zu seinen Ansichten zur Sexualmoral, zur Eucharistie und zur Synode über die Synodalität gebeten. Auch hier stehe eine Antwort aus, berichtet The Pillar.


Link zum Artikel von Bischof Paprocki in The Pillar (englisch): Paprocki: We’ve ‚passed beyond the point of private conversations’

Link zum Artikel von Bischof Paprocki in First Things (englisch): Imagining a Heretical Cardinal

 

© Foto Bischof Paprocki: Diözese Springfield

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Zeitzeuge 6. März 2023 
 

Was hindert Bischof Paprocki daran, selber diese corretio fraterna vorzunehmen?

Oder noch besser dieses dem Nuntius aufzutragen?


1
 
 Chris2 6. März 2023 
 

Dazu passt, dass der derzeitige Papst selbst

gerade erst die Priester Afrikas dazu aufgerufen hat, niemandem die Lossprechung von den Sünden zu verweigern, der darum bittet. Ein glasklarer Affront gegen Jesu unmissverständlich Auftrag "... und wem Ihr sie [die Sünden] behaltet, dem sind sie behalten". Das kann man nicht umdeuten. Und es wäre gegen jede Logik: Denn wenn es so käme, würden sich schwere Sünder reihenweise ihren Persilschein abholen, ohne irgendetwas bereuen oder gar wiedergutmachen zu wollen. Selbst Mafiakillern auf der Reise zum nächsten Mord dürfte man dann die Vergebung der Sünden nicht verweigern. Ein Wahnsinn...


3
 
 joh14,6 6. März 2023 
 

Mc Elroy bekräftigt seine Forderung nach radikaler Inklusion

in einem neuen Artikel im Magazin " America". Es sieht also weder danach aus, dass ER widerruft, noch, daß ihn jemand (aus Rom) dazu auffordert.

https://www.lifesitenews.com/analysis/cardinal-mcelroy-doubles-down-on-heresy-says-sexually-active-adulterers-homosexuals-should-be-given-communion/?utm_source=featured-news&utm_campaign=catholic


2
 
 Kostadinov 6. März 2023 

man beachte...

wer zum Kardinal erhoben wurde, McElroy oder Paprocky... dann betrachte man noch die Erhebungen von Cupich, Tobin (Newark) oder McCarrick-WG-Genosse Farrell, dazu Hollerich in Luxemburg, dann drängt sich schon ein Verdacht auf, wohin dieses Pontifikat unterwegs zu sein scheint


3
 
 lesa 6. März 2023 

Vielen Dank an Bischof Paprocky! Wenn man diese Grundsätze, die er in Erinnerung ruft, mehr und früher beachtet hätte, wäre der Weinberg nicht in dem Ausmaß verwüstet worden, wie es jetzt der Fall ist!
"Ich stehe nicht an zu behaupten, dass die große Krankheit unserer Zeit ihre Armut an Wahrheit ist. Der Erfolg, die Wirkung hat ihr überall den Rang abgelaufen. Nur scheinbar ist der Verzicht auf Wahrheit und die Flucht in die Gruppenkonformität ein Weg zum Frieden. Solche Gemeinschaft ist auf Sand gebaut. Der Schmerz der Wahrheit ist die Voraussetzung für wirkliche Gemeinschaft. Er muss Tag um Tag angenommen werden. Nur in der kleinen Geduld der Wahrheit reifen wir von innen her, werden frei von uns selbst und frei für Gott." (Benedikt XVI.)Das gilt für das Leben des enzelnen Christen und für die Verantwortlichen für die ganze Kirche.
"Wer die Lehre preisgibt, rühmt den Frevler, wer die Lehre beachtet, bekämpft ihn." (Spr 28,4)


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. Stellen wir uns den Goliaths!
  2. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  3. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  4. Kardinal Gregory: Joe Biden ist ein ‚Cafeteria-Katholik’
  5. Bischof Strickland: Wir müssen dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgen

Kirchenrecht

  1. Wehrt und vernetzt Euch!
  2. Papst: Bei Missbrauch Kirchenrecht mit "Strenge" anwenden
  3. Nicht ein Jota über die klassische Lehre
  4. "Viele Bischöfe haben nicht genügend Kenntnis des Kirchenrechts"
  5. Papst beruft Kirchenrechtler in Kardinalsrat

Irrlehren

  1. "Pfingstbotschaft" von Bätzing: Segnet Schwule!
  2. Subtile Häresien vom Vorsitzenden der Schweizer Bischofskonferenz
  3. Der 'Amokkauf' der Maria Divine Mercy
  4. Weihbischof Schneider: ‚Die vierte große Krise der Kirche’
  5. Erzbistum Dublin warnt vor der 'Warnung'







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  10. Beeindruckend: Volvo präsentiert Werbung, die eine ungeplante Schwangerschaft und das Kind bejaht
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  13. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  14. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  15. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz