Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  2. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm
  13. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Scorsese startet Film-Serie über Heilige

Südost-Türkei: Ungeklärter Kriminalfall beunruhigt Christen

28. März 2021 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Priester-Eltern entführt bzw. ermordet - Türkische Menschenrechtsbehörde sieht in schleppender Aufklärung keine Diskriminierung aufgrund der Religion.


Istanbul (kath.net/ KAP)

Ein Kriminalfall und dessen Nicht-Aufklärung sorgen im Südosten der Türkei bei der verbliebenen kleinen christlichen Minderheit für Unsicherheit. Vor mehr als einem Jahr, am 11. Jänner 2020, wurde das christliche Ehepaar Simoni (65) und Houmouz (71) Diril im südostanatolischen Dorf Meer (türkisch: Kovankaya) von Unbekannten entführt. Ende März 2020 wurde die Leiche der Frau in einem Bach nahe dem Dorf gefunden. Von ihrem Ehemann Houmouz fehlt weiterhin jede Spur. Die Christen in der Region befürchten, dass dem Ehemann dasselbe Schicksal widerfahren sein könnte. Nun wurde der Nicht-Aufklärung des Falls ein weiteres Kapitel hinzugefügt, wie der Pro Oriente-Informationsdienst am Mittwoch berichtete.

Die beiden Opfer sind die Eltern des chaldäischen Priesters Remzi Diril, der in Istanbul lebt und wirkt. Er hatte sich an die türkische "Behörde für Menschenrechte und Gleichstellung der Geschlechter" (TiHEK) gewandt, mit der Bitte, sich des Falls anzunehmen. Dass es keine Fortschritte bei der Aufklärung gibt, führte der Priester auf die Gleichgültigkeit der staatlichen Institutionen gegenüber seinen Eltern zurück, da sie der christlichen Minderheit in der Region angehörten bzw. weil sich Christen oftmals mit dem latenten Vorwurf konfrontiert sähen, mit der verbotenen PKK zu sympathisieren, die in der Region mitunter operiert.


Nun hat P. Remzi einen negativen Bescheid der Behörde erhalten. Die Einrichtung, die dem türkischen Justizministerium zugeordnet ist, lehnte den Antrag ab, da der Fall ihrer Ansicht nach die Kriterien einer konfessionellen, ethnischen oder religiösen Diskriminierung nicht erfülle. Das sorgt bei P. Remzi und Menschenrechtsaktivisten, die ihn in seinem Vorhaben unterstützen, für Verwunderung.

 

Christen in Bedrängnis

Das Schicksal der Familie Diril zeigt drastisch die schwierige Situation auf, in der sich die letzten Christen in der Südost-Türkei seit Jahrzehnten befinden. Houmouz Diril und seine Frau Simoni waren vor einigen Jahren in ihren Geburtsort Meer zurückgekehrt und hatten seither dort gelebt - als einzige christliche Familie in dem früher zur Gänze christlichen Ort. "Einladungen" und "Drohungen" zum Verkauf ihres Hauses hatten die Eheleute immer abgelehnt. Das Verschwinden des chaldäischen Ehepaares hatte in den christlichen Gemeinden der Region, die hauptsächlich aus Geflüchteten aus dem Irak und Syrien bestehen, große Besorgnis ausgelöst.

In den Tagen nach der Entführung hatten türkische Spezialeinheiten, unterstützt von Hundeeinheiten und auch mithilfe von Drohnen, intensiv aber vergeblich in der tief verschneiten unzugänglichen Gegend nach dem vermissten Ehepaar gesucht. Gerüchten zufolge sollen sie von Milizionären der PKK entführt worden sein. Bestätigungen dafür gibt es bis dato nicht.

Das historisch von assyrischen und chaldäischen Christen bewohnte Dorf Meer liegt in der Provinz Sirnak und war 1994 während des Konflikts zwischen der türkischen Armee und der PKK in Brand gesteckt und gewaltsam evakuiert worden. Die Familie von Houmouz und Simoni war infolge der Gewalt aus Südostanatolien geflohen und nach Istanbul gezogen. Die Bestimmungen zum Verbot des Aufenthalts im Dorf wurden 2010 aufgehoben. 2015 wollte das ältere Ehepaar dauerhaft in sein Heimatdorf zurückkehren, obwohl viele andere christliche Familien, die aus Meer evakuiert worden waren, diesen Schritt nicht mehr wagten.

Es ist nicht das erste Verbrechen, das die Familie trifft. P. Remzi Diril erinnert immer wieder daran, dass zwei Verwandte seit 1994 verschollen sind: der damals 16-jährige Zeki Diril und sein 12-jähriger Cousin Ilyas Diril. Von den beiden fehlt seit 27 Jahren jede Spur.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 leodorn 28. März 2021 
 

Türkische Menschenrechtsbehörde ist wie „Vierecker Kreis.“
Aber die Große Vorsitzende in Berlin muß dem Neo-Sultan hofieren. Armes Europa.
LD


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Christen werden in 160 Ländern der Welt schikaniert
  2. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  3. Pakistan: Mehr Blasphemievorwürfe gegen Christen
  4. Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft
  5. Vatikan-Vertreter bei der UNO: Jeder siebte Christ wird verfolgt
  6. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  7. Indien: Kritik an Behörden wegen anhaltender Gewalt gegen Christen

Türkei

  1. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren eröffnet
  2. "Lasst uns weiterhin auf Gott und Seine heilige Vorsehung vertrauen"
  3. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  4. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  5. Chalki-Wiedereröffnung: Orthodoxer US-Bischof appelliert an Erdogan
  6. Laschet verbietet der Presse Fragen zu „Ditib“
  7. Armenische Kirche in der Türkei abgerissen







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  10. Beeindruckend: Volvo präsentiert Werbung, die eine ungeplante Schwangerschaft und das Kind bejaht
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  13. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  14. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  15. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz