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Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan

vor 16 Stunden in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Auf seiner ersten Auslandsreise gibt es für Leo XIV. viele Premieren. Auch die rund 80 mitreisenden Medienschaffenden erlebten am Sonntag etwas ganz Besonderes: Die erste fliegende Pressekonferenz des neuen Papstes.


Istanbul/Beirut (kath.net/KAP) Leo XIV. hat überraschend seine erste ausführliche Pressekonferenz seit seiner Papstwahl am 8. Mai gegeben - hoch in den Wolken. "Ich hoffe, Sie hatten eine so gute Zeit in der Türkei, wie ich sie hatte", sagte er am Sonntag auf dem Flug von Istanbul nach Beirut vor den rund 80 mitreisenden Medienschaffenden aus vielen Ländern. Sein knapp viertägiger Aufenthalt in der Türkei sei "eine wundervolle Erfahrung" und ein Erfolg gewesen, über den er sehr glücklich sei, so der Papst.

Leo besuchte vier Tage lang die Türkei und landete am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Beirut. Im Libanon, wo er sich bis Dienstag aufhält, stehen Begegnungen mit Regierung, Zivilgesellschaft sowie Vertretern von Religionen und Kirchen an.

"Großartige" ökumenische Feier in Iznik


Hauptanlass seines Aufenthalts in der Türkei war das 1.700. Jubiläum des Konzils von Nizäa, bei dem wichtige Grundlagen des christlichen Glaubens gelegt wurden. Die Feier dazu in der heutigen Stadt Iznik neben einer antiken Basilika sei "großartig, schlicht und profund" gewesen, so der Papst.

Ausdrücklich dankte Leo dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für dessen Gastfreundschaft und für die Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt sowie in Russlands Krieg gegen die Ukraine.

In der mehrheitlich muslimischen Türkei bildeten die verschiedenen christlichen Gemeinschaften zwar eine sehr kleine Minderheit. "Und dennoch sind die Menschen verschiedener Religionen in der Lage, in Frieden zusammenzuleben", führte Leo aus. In ihrer Geschichte habe die Türkei auch Gegenteiliges erlebt. Jetzt mit Präsident Erdogan über diese Erfahrung und das Thema Frieden sprechen zu können, sei ein sehr wichtiges Element seines Türkei-Besuchs gewesen.

"Wir sind auch Freunde Israels"

Mit Blick auf den Gaza-Krieg sagte Leo, der Heilige Stuhl setze sich seit Jahren für eine Zwei-Staaten-Lösung ein. "Wir wissen alle, dass Israel derzeit diesen Vorschlag nicht akzeptiert. Aber wir wissen, dass es der einzige Weg ist, der eine Lösung für den Konflikt bietet, in dem wir uns fortgesetzt befinden."

"Wir sind auch Freunde Israels", betonte Leo XIV. Der Vatikan versuche, zwischen Israel und den Palästinensern zu vermitteln, um eine Lösung zu finden, die Gerechtigkeit für alle biete. In dieser Frage bestehe Konsens mit Erdogan, so der Papst. "Die Türkei kann hier eine wichtige Rolle spielen."

Dasselbe gelte für die Ukraine. Erdogan habe schon vor einigen Monaten den Dialog zwischen beiden Kriegsparteien vorangetrieben. "Noch gibt es leider bisher keine Lösung", bedauerte Leo. "Heute gibt es erneut konkrete Vorschläge für den Frieden. Wir hoffen, dass Präsident Erdogan gemeinsam mit den Präsidenten der Ukraine, Russlands und der USA einen Dialog vorantreiben kann, um den Krieg in der Ukraine zu überwinden."

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Foto (c) Vatican Media


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Lesermeinungen

 Triceratops vor 1 Stunden 
 

@Versusdeum

Eigentlich stammt diese "Neuerung" der Flugzeuginterviews von Johannes Paul II.


1
 
 Daniel68 vor 7 Stunden 
 

Versusdeum = im Prinzip stimme ich Ihnen zu, aber

Papst Leo ist doch wesentlich besonnener und reflektierter als Papst Franziskus. In sofern habe ich da keine Bedenken, dass er etwas sagt, was im Nachgang zur Falschinterpretation führt.


2
 
 Cosmas vor 7 Stunden 
 

Müssen diese Interviews im Flugzeug wirklich sein?

Diese Vermischung von Privatmeinung und päpstlicher Autorität ist nicht gut und lenkt die Aufmerksamkeit unnötig von den Inhalten der Reden bei der vergangenen Reise ab.


2
 
 Versusdeum vor 8 Stunden 
 

Unabhängig von den Inhalten wäre die Frage zu stellen,

ob es gut ist, ausgerechnet diese Neuerung von Franziskus zu übernehmen. Wäre es nicht besser, starke Eindrücke erst einmal sacken zu lassen? Zumal nach einem Besuch in einem Land, in dem die Opposition verfolgt wird*, dessen Machthaber Islamisten mindestens nahesteht und das sich jetzt natürlich von seiner besten Seite gezeigt hat, um sich reinzuwaschen. Erlaube mir an das verheerende Interview über den Wolken zu erinnern, bei dem Franziskus eine "spontane Privatmeinung" geäußert hatte, die in Deutschland als Aufhebung der Unauflöslichkeit gedeutet wurde: Zur Frage eines Journalisten meinte er, die Meinung Kardinal Schönborns zu einer Fußnnote eines seiner Schreiben (AL) entspreches einer eigenen. Zack! Gleich 3 Sakramente erschüttert: Ehe, Beichte, Eucharistie
* Ich meine nicht Deutschland, aber gebe zu bedenken, dass türkische Offizielle bei der Einführung ihres Zensurgesetzes ausdrücklich erklärt hatten, sich am deutschen Zensurgesetz von Herrn Maas (SPD) orientiert zu haben


1
 

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