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Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung

22. November 2025 in Weltkirche, 17 Lesermeinungen
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Papst Franziskus hat im März erstmals eine Ordensfrau zur Chefin des Vatikanstaats gemacht und dabei die geltende Verfassung umgangen - Nun hat Leo XIV. das vatikanische Grundgesetz im Sinne seines Vorgängers geändert.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP) 
Päpstliche Bestätigung für die erste Regierungschefin des Vatikanstaats: Die Leitung des Kirchenstaats ist ab sofort von Rechts wegen nicht mehr einem Kardinal vorbehalten. Auch ein "anderes vom Papst ernanntes Mitglied" kann der Kommission vorstehen, die den Zwergstaat leitet.
Eine entsprechende Verfassungsänderung des "vatikanischen Grundgesetzes" durch Papst Leo XIV. teilte das vatikanische Presseamt am Freitag mit. Sie erfolgte in Form eines "Motu Proprio", also eines vom Papst aus eigener Machtvollkommenheit beschlossenen Gesetzes.


Entscheidung von Papst Franziskus bestätigt
Bisher war der Artikel so formuliert, dass der Präsident der Kommission in jedem Fall ein Kardinal sein musste. Dies hatte Papst Franziskus (2013-2025) außer Acht gelassen, als er am 1. März die Ordensfrau Raffaela Petrini als erste Person ohne Kardinalsrang ins Präsidentenamt des Vatikanstaats beförderte.
Im Vatikanstaat haben der Papst und die Zentralverwaltung der katholischen Kirche ihren Sitz. Die aus Kardinälen und anderen Mitgliedern bestehende Kommission ist für die Gesetzgebung und Regierung des "Staates der Vatikanstadt" zuständig und untersteht unmittelbar dem Papst.
Artikel 8.1 des vatikanischen Grundgesetzes lautet nun: "Die Kommission für den Vatikanstaat besteht aus Kardinälen und anderen Mitgliedern, unter ihnen der Präsident, die vom Papst für fünf Jahre ernannt werden."

Leo: "Gereifte Lösungen konsolidieren"
Zur Begründung der Verfassungsänderung schreibt Papst Leo im jetzt veröffentlichten Motu Proprio, die Regierung des Vatikanstaates geschehe in einer geteilten Verantwortung. Deshalb sei es geboten, "einige Lösungen zu konsolidieren, die bisher gereift sind, um den Anforderungen an die Governance zu genügen, die immer komplexer und dringlicher werden".
Die Verfassungsänderung wurde laut Presseamt am Mittwoch (19. November) vom Papst unterschrieben. Sie trat mit ihrer Veröffentlichung zwei Tage später in Kraft.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Bild: Petersplatz, Archiv


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Lesermeinungen

 Daniel68 23. November 2025 
 

Locike : gezwungen: das sage ich ganz von mir aus!

Mich zwingt niemand, dass so darzustellen, um dem Modernismus die Tür ganz weit zu öffnen. Fûr mich und meine Geschwister war das durchaus Zwang. Haben wir aufbegehrt, gab es vom Vater eine körperliche Antwort und Thema erledigt. Wir haben unsere Kinder zwar auch zum Gottesdienst mitgenommen aber wenn sie ab einem gewissen Alter einmal nicht mit wollten, sind sie halt mit der Oma oder dem Kindermädchen zuhause geblieben. Früher undenkbar! Und Zwang läuft meist ins Gegenteil!


1
 
 Locike 23. November 2025 
 

@ lakota

Volle Zustimmung!
Das Gejammer über den Zwang resultiert aus der antiklerikaler Selbstbestimmung-Ideologie, die definitiv nicht der Liebe zu Gott und seiner Kirche entspringt.
Außerdem wird im Anthropozän der aggressive Atheismus nicht müde den jüngeren Generationen vorzugaukeln, dass es angebracht ist alles zu beklagen, was der erhabensten Spezies auf diesem Planeten suggerieren könnte, nicht sich selbst in die Mitte des Weltbildes zu stellen.


0
 
 Daniel68 23. November 2025 
 

lakota :Zwang …

Schule war sicherlich Zwang und nicht immer toll. Aber sonntags den Fußweg zur Kirche wenn man als Kind mitten im Spielen war, oder es draußen bitterkalt war und man lieber beim Ofen gesessen hätte. Dazu dann noch fûr uns Kinder ein alter Pfarrer der nur brüllte und von Verboten spricht. Texte in einer Sprache die uns fremd war. Der strenge Blick der Eltern sobald wir uns bewegt haben. Und dann die Kommunionspendung als Mundkommunion. Wir Kinder hatten derart Angst etwas falsch zu machen. Welche Freiheit erlebten unsere Kinder in den nach Konzil gefeierten Messen. Sie fühlten sich wohl und wurden mit einbezogen in dem der
Pfarrer sie zu sich nach vorne holte und sich einfach mit Ihnen auf die Stufen zum Altar setzte und mit Ihnen kindgerecht über das gehörte Evangelium sprach. Wir brauchten unsere Kinder nie zum Mitkommen zwingen weil die unbedingt mit wollten weil es so schön war. Viel freier und kindgerechter.


1
 
 lakota 23. November 2025 
 

Ich wundere mich immer wieder,

daß sich niemand beschwert, daß er als Kind "gezwungen" wurde in die Schule zu gehen, oder zu diversen Impfungen ect.

Der "Zwang" sonntags in die Kirche zu gehen, muß schon besonders furchtbar gewesen sein, daß man als Erwachsener immer noch nicht sehen kann, welches Geschenk die Hl.Messe ist und dieses seinen Kindern weitergeben möchte.


2
 
 UlmerSpatz 22. November 2025 
 

@Hängematte

Kleidung und Castel Gandolfo, das sind Stilfragen. Inhaltlich ist kein Unterschied erkennbar.


2
 
 SalvatoreMio 22. November 2025 
 

Alles wird hinterfragt - kommt denn nichts Sinnvolles dabei heraus?.

@Daniel68: Sie schildern den allgemeinen Zustand des Glaubenslebens und erwähnen Worte der ALTEN GENERATION: "Früher mussten wir sonntags immer zur Kirche gehen". Das zeigt, dass das Glaubensleben viele Herzen innerlich nicht bereicherte. Man "musste" etwas, das nicht gefiel. Die Gründe sind vielfältig. Manchmal war es nur der endlose Fußweg zum Gotteshaus - kein Auto, kein Rad. Das ist jetzt anders! und "alles wird hinterfragt"! So müsste hier und da die Erkenntnis aufleuchten, dass das göttliche Sonntagsgebot ein Geschenk ist! Dem Volk der Juden war es sehr heilig. Durch die Auferstehung Christi am Tag nach dem Sabbat, ist es auch für Christen ein selbstverständliches "Muss" - eine Antwort des Dankes auf Christi Leiden am Kreuz! Der Tag nach dem Sabbat, der 1. Tag der Woche, war aber in Israel ein Arbeitstag. So kamen die "Anhänger Christi" des Nachts zum "Brotbrechen" zusammen. Erst seit Kaiser Konstantin genießen wir den Sonntag: auch der, für den Christus eine "Märchenfigur" ist.


5
 
 Locike 22. November 2025 
 

@ Triceratops

Lesen Sie noch mal meinen Beitrag!
Und ich finde es erbärmlich, wie Sie meinen Beitrag gegen mich zu verdrehen versuchen – das ist genau die Ideologie, die ich meinte.


3
 
 Locike 22. November 2025 
 

@ Daniel68

Auch wir wurden als Kinder „gezwungen“ am Sonntag zur Kirche zu gehen und ich gebe zu, nicht immer tat ich es mit Freude, dennoch finde ich es richtig, dass meine Eltern und Taufpaten mich immer wieder dazu ermutigt haben, zur Kirche mitzugehen und als Generation, die noch vor V2 getauft wurde, würde ich keineswegs behaupten, dass ich gezwungen wurde. Kinder, die heute sagen, dass sie gezwungen wurden/werden zur Kirche zu gehen, sagen das nicht von sich aus, sondern wurden dazu gebracht so zu denken und das so zu sagen. Auch hier war und ist die antiklerikale und gottlose Indoktrination erfolgreich.
Ich frage mich, was haben die in den letzten 55 Jahren antiautoritär gewählten Gemeinderäte, Verwaltungsräte und Liturgieausschüsse in unseren Kirchengemeinden gutes gebracht? Der Priester ist heutzutage nur noch eine Jammergestalt, die sich von jedem sagen lassen muss, wie die Messe gefeiert werden soll und was er zu predigen hat. Wir sind bereits in D Protestanten2.0


4
 
 Triceratops 22. November 2025 
 

@Locika

Nächstenliebe ist für Sie also eine "linke, rot-grüne Ideologie"? Echt jetzt?


4
 
 Triceratops 22. November 2025 
 

Wieso haben da so viele ein Problem damit?

Es geht hier um rein weltliche Dinge (Infrastruktur, Telekommunikation, Museen, Gesundheit, Sicherheit, Gärten, Bauwesen, Installationen, Renovierungen, Einkauf...). Das können Laien - also auch Frauen - genau so gut verwalten oder vielleicht sogar besser als Kleriker (studierte Theologen, aber keine Ahnung von Wirtschaft). Auch im Vatikanstaat.


6
 
 Norbert Sch?necker 22. November 2025 

Finde ich gut

Das finde ich gut. Der Vatikanstaat ist ja nicht die Kirche und auch nicht der "Heilige Stuhl".

Zum Vergleich im Mini-Maßstab:
Fast jeder Pfarrer ist froh, wenn sich Laien um die Raumeinteilung im Pfarrhof oder um die Erneuerung der elektrischen Anlagen kümmern, damit der Pfarrer mehr Zeit hat, den Glauben zu verkünden.

Entsprechend finde ich es richtig, wenn Kardinäle nicht auf rein administrative Tätigkeiten reduziert werden. Sie sind geweiht zu Diakonen, Priestern und Bischöfen. Die Verwaltung eines Staates sollte nicht zu ihren Hauptaufgaben zählen.

Bei Einrichtungen wie z.B. der Glaubens- oder Sakramentskongregation ist das etwas ganz anderes. Das sind wahrhaft bischöfliche Aufgaben.


8
 
 Daniel68 22. November 2025 
 

Locike : warum so aggressiv pessimistisch?

Sicherlich ist die Kirche heute anders als zu meiner Zeit. Früher gehörte der sonntägliche Gottesdienst selbstverständlich dazu. Die Pfarrer haben die Richtung vorgegeben und niemand wagte da nicht mitzuhalten. Heute wird in keinem Bereich etwas mehr als gegeben akzeptiert und alles hinterfragt. Wie soll denn Glaube weitergegeben werden, wenn die heutigen Katholiken der 60er oder 70er Jahrgänge keinen Draht zum Glauben haben. Ich höre bei meinen Schwiegerkindern immer den Satz „früher mussten wir sonntags immer zur Kirche gehen… wir wurden gezwungen“. Heute ist diese Generation zwar noch religiös aber durch die freie eigene Wahl sehen sie alles entspannter und klagen dass die Kirche sie mit ihrer konservativen und nicht mehr zeitgemäßen Art nicht mehr erreicht. Ich bemühe mich stets zumindest meine Enkel noch religiös zu prägen und stoße bei den Kleinen durchaus auf Interesse.


3
 
 Hängematte 22. November 2025 
 

@UlmerSpatz

Im Gegensatz zu Franziskus liebt Leo XIV Castelgandolfo und ist fast jede Woche einen Tag zur Erholung dort............


1
 
 Locike 22. November 2025 
 

Franziskus 2.0, 3.0 ....

Wir haben nicht nur einen Franziskus 2.0, wir bekommen auch Franziskus 3.0… 4.0 usw.
Die linke, rot-grüne Ideologie der Nächstenliebe hat auch die Kirche infiziert und ist nicht mehr aufzuhalten, da sie mit Gerechtigkeit, Rechtstattlichkeit, politischer Korrektheit agiert und Sorge um die Menschen vorgaukelt. Da die links-rot-grünen Ideologen von Gott nichts hören wollen, wollen sie auch nichts von seinem Reich hören:
Lk 12,22 - 31: "... Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. … Denn um all das geht es den Heiden in der Welt. Euer Vater weiß, dass ihr das braucht.
Euch jedoch muss es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben."

Schon allein das Wort „Reich“ bring diese Ideologen auf die Palme.


4
 
 Daniel68 22. November 2025 
 

Haben wir nun einen Papst „Franziskus 2.0“?

Ich bin inzwischen nicht mehr ganz so überzeugt, dass es mit Papst Leo zu großen Kurskorrekturen in wichtigen Punkten kommen wird. Er bringt mir in Äußerungen und Handlungen auffällig viel von Papst Franziskus mit hinein. Wir brauchen eine klare Linie um die Kirche und die Menschen wieder auf den richtigen Weg zu bringen. So ganz werde ich aus Papst Leo noch nicht schlau.


3
 
 Patroklos 22. November 2025 
 

Kein guter Start

Ein erster Schritt auf dem Weg der Trennung von Leitungsgewalt und Weihe. Zwar "nur" im Bereich des weltlichen Territoriums des Vatikanstaates, aber wohl mit Signalwirkung.
Endgültig werden wir es wissen, wenn Papst Leo XIV. die Leiter der nunmehr ja "Dikasterien" genannten Kongregationen ernennt. Aber schon die Ansprache an die italienischen Bischöfe in Assisi läßt meines Erachtens nichts Gutes erwarten, die Linie der "Säkularisierung" von Papst Franziskus scheint sich fortzusetzen.


3
 
 UlmerSpatz 22. November 2025 
 

Weiter so ?

Der Kurs von PF wird auch unter Leo XIV. fortgesetzt - Das zeigt sich auch bei den Bischofsernennungen und beim Klimaschutz.


3
 

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