Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. Abtreibung – und was dann?
  5. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  6. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  7. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  8. Kirche zwischen Riss und Rückbindung
  9. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  10. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  11. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  12. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  13. Die Gebeine des heiligen Franziskus werden erstmals öffentlich gezeigt
  14. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  15. Dr. Taylor Marshall: ‚Waren alle diese Päpste nicht ‚pro-life‘?‘

Papst Leo XIV. wirbt für "gesunden Säkularismus"

30. September 2025 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Appell an EU-Politiker, Religion und Politik klar unterscheiden ohne sie völlig zu trennen - Dialog zwischen Kulturen und Religionen als Auftrag christlicher Politiker - Rede in voller Länge


Vatikanstadt (kath.net/KAP/red) Papst Leo XIV. hat sich für eine klare Unterscheidung von Religion und Politik in der EU ausgesprochen. In einer Ansprache an EU-Politiker sagte er am Montag im Vatikan: "Die europäischen Institutionen brauchen Menschen, die wissen, wie man einen gesunden Säkularismus lebt." Zur Erklärung dieses Begriffs fügte er hinzu: "Das heißt eine Denk- und Handlungsweise, die den Wert der Religion bekräftigt und gleichzeitig die Unterscheidung - weder Trennung noch Vermischung - vom politischen Bereich bewahrt."

Als Vorbilder dafür nannte er die katholisch-christdemokratischen Gründerväter der Europäischen Union, Robert Schuman, Konrad Adenauer und Alcide De Gasperi. Weiter führt der Papst in seiner auf Englisch vorgetragenen Rede aus, politisch aktive Christen sollten "Männer und Frauen des Dialogs" sein. 

Den Dialog zwischen Kulturen und Religionen voranzubringen, sei ein "Schlüsselziel für christliche Politiker", so der Papst. Dafür sei es nötig, "tief im Evangelium und den daraus resultierenden Werten verwurzelt zu bleiben und gleichzeitig Offenheit, Zuhören und Dialog mit Menschen anderer Herkunft zu pflegen."


Der Papst machte seine Äußerung bei einer Begegnung mit Mitgliedern einer Arbeitsgruppe zu interkulturellem und interreligiösem Dialog des Europäischen Parlaments im Vatikan. Die Arbeitsgruppe wird von der "Europäischen Volkspartei" (EVP) getragen, die Delegation im Vatikan führte EVP-Vorsitzenden Manfred Weber (CSU) an.

kath.net dokumentiert diese Rede von Papst Leo XIV. in voller Länge in eigener Arbeitsübersetzung:

Ich grüße Sie alle und wünsche Ihnen einen guten Morgen.

Wir beginnen mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Friede sei mit Ihnen allen.

Verehrte Damen und Herren

Ich freue mich, diejenigen unter Ihnen aus dem Europäischen Parlament begrüßen zu dürfen, die die „Arbeitsgruppe für interkulturellen und interreligiösen Dialog“ eingerichtet haben. Ich gratuliere Ihnen zu dieser Initiative und hoffe, dass sie fruchtbar sein wird.

Die Förderung des Dialogs zwischen Kulturen und Religionen ist ein zentrales Ziel christlicher Politiker, und Gott sei Dank gibt es viele Menschen, die in dieser Hinsicht ein gutes Zeugnis abgelegt haben.

Männer und Frauen des Dialogs zu sein bedeutet, tief im Evangelium und den daraus hervorgehenden Werten verwurzelt zu bleiben und gleichzeitig Offenheit, Zuhören und Dialog mit Menschen anderer Herkunft zu pflegen. Dabei stehen der Mensch, seine Würde und unser Beziehungs- und Gemeinschaftswesen stets im Mittelpunkt.

Die Teilnahme am interreligiösen Dialog erkennt naturgemäß den Wert von Religion sowohl auf persönlicher als auch auf sozialer Ebene an. Das Wort Religion selbst bezeichnet den Begriff der Verbundenheit als ursprüngliches Element der Menschlichkeit. Daher kann die religiöse Dimension, wenn sie authentisch und gut gepflegt ist, zwischenmenschliche Beziehungen erheblich stärken und Menschen helfen, in Gemeinschaft und Gesellschaft zu leben. Und wie wichtig ist es heute, den Wert und die Bedeutung menschlicher Beziehungen zu betonen!

Die europäischen Institutionen brauchen Menschen, die einen gesunden Säkularismus leben können, d. h. einen Denk- und Handlungsstil, der den Wert der Religion bekräftigt und gleichzeitig die Abgrenzung – nicht Trennung oder Vermischung – zur politischen Sphäre wahrt. Besonders hervorzuheben sind die Beispiele von Robert Schuman, Konrad Adenauer und Alcide De Gasperi.

Liebe Freunde, ich danke Ihnen für Ihren Besuch. Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit zur Förderung des Dialogs zwischen allen Menschen und des Respekts für alle Menschen und bitte Sie und Ihre Arbeit um Gottes Segen. Vielen Dank.

Für das Material der KATHPRESS: Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Foto: Aus dieser Veranstaltung (c) Vatican Media


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Versusdeum 30. September 2025 
 

Bei vielen Linken von heute

wird der Papst mit seinem Appell zum Dialog mit "Menschen anderer Kulturen" (z.B. der christlich-abendländischen oder der wissenschaftlich-aufgeklärt-freiheitsliebend-westlichen) auf taube Ohren stoßen. Denn für sie gilt: "Es gibt nur zwei Meinungen: Meine und Na[Siewissenschon]".
Im Übrigen waren Schuman, Adenauer und De Gasperi meines Wissens alle gläubige und praktizierende Katholiken. Lang ist's her. Wenn sie geahnt hätten, was aus ihrem Projekt werden würde...


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Leo XIV.

  1. Papst ermutigt Studentin: Trotz Zeiten des Krieges nicht aufgeben
  2. Papst: Die einfachen Leute sind die Hoffnung der Kirche
  3. Toskanischer Priester wird zweiter Privatsekretär des Papstes
  4. Papst Leo XIV. – Sein erstes großes Interview
  5. Papst Leo XIV.: „Mit euch bin ich Christ und für euch bin ich Bischof“
  6. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  7. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  8. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  9. Chef der Vatikan-Bibliothek: Papst Leo ist ein Mann der Kultur
  10. Christi Himmelfahrt: Papst fährt überraschend nach Castel Gandolfo






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  3. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  4. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  5. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  6. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  7. Skandal-Kardinal Cupich jetzt in der US-Bischofskonferenz isoliert!
  8. Veröffentlichung von Leos erstem Papstschreiben am Donnerstag
  9. Mehr als 3000 Teilnehmer bei großer Pro-Life-Demo in Wien
  10. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  11. Abtreibung – und was dann?
  12. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  13. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  14. 'Ich verließ mich nicht mehr auf Ärzte, sondern auf Gott!'
  15. Kirche zwischen Riss und Rückbindung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz