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| 'Klappe zu, Affe tot!'28. März 2023 in Kommentar, 3 Lesermeinungen Otti's Optik: Pastoral, Psychiatrie und Priesterbildung - Von Franz Norbert Otterbeck Köln (kath.net) Ein fabelhafter Kölner Komiker, Fabian Köster, hat am 17. März für die ZDF-Heuteshow einige herrliche Szenen vom Frankfurter Würstchenkonzil präsentiert. Wer etwas weniger katholisch sozialisiert ist als der typische kath.net-Leser wird sich bei den Originalaufnahmen bisweilen gefragt haben: Sind die denn da allesamt völlig plem-plem?? Nicht ganz. Denn da wurden aus humoristischen Gründen grelle Highlights zusammengeschnitten. Umwerfend etwa die rhetorische Brillanz, mit der die gute Irme ihre Kenntnisse aus der Sauerkrautküche präsentierte. Und dann gärt das Sauerkraut im Schnellkochtopf (tatsächlich: kocht es dort, es gärt dort nicht) und wenn man das Ventil nicht ein 'bitzchen oufmacht', dann explodiert das Sauerkraut. "Mein Bild." Köster gratuliert, indem er der kleinen alten Dame vom ZdK irgendeine Weihe wünscht, damit sie das Bild auch einmal in der Kirche sagen kann (also: in einer Liturgie). Fabian bekommt auch den Co-Präsidenten der 'Weg'-watchers vors Mikro, der prompt zustimmt, dass auch der "guten evangelischen Kirche" die Mitglieder weglaufen, in der katholischen allerdings "ohne Frauen und ohne Sex". Köster (ev.) über Bätzing, der sich voll greller Heiterkeit abwendet: "Wieder einen überzeugt!" (Überzutreten.) Nur Ansgar Puff aus Köln zeigt nicht diese fassadentriefende Episkopalheiterkeit, sondern kommentiert trocken: "Ich mag meinen Namen auch." Denn der Humorist ritt recht arg auf naheliegenden Namensscherzen herum, die ähnlich auch hier in 'Otti's Optik' manche als allzu infantil abstrafen. 'Nicht wahr, Frau Dokta Karg-Stotta?' Kardinal Woelki wurde direkt nach Ludrun Gux gezeigt, die den Heiligen Geist in der Weise bemühte, er möge doch dem einen oder anderen Bischof (Opfer!), als offensive Taube, einmal auf den Kopf "kacken". (Sic!) Die frühere Fäkalsprache ist heute Synodalsprache? Nicht völlig anders fabuliert ja auch der Taubenbändiger Bätzing über die "Geistkraft", manchmal noch "guter Geist Gottes" genannt, sehr selten noch "Heiliger Geist". Er nimmt denselben für sich und seine Genossen in Anspruch, frank und frei, beim Marsch auf Rom. Die Originalpassage aus seinen Dankesworten an die abgemurkste Synodalversammlung erspare ich unseren Lesern. Es waren verquollene, zerdrechselte Worte, die zwar noch Fragmente von Theologie enthielten, aber offenbar keinen rechten Glauben. Interessant scheint mir, dass Priester oder Bischöfe, die längere Zeit mit der Priesterausbildung zugange waren, recht schlüpfrig auf ihrer angelernten Küchenpsychologie ausrutschen. Da ist so manchem in Fleisch und Blut übergegangen, dass der anstrengende, schwierige oder auch nur zu fromme Kandidat "nicht belastbar" sei. Insbesondere wird weggegutachtet, wer den Ausbilder auch nur punktuell in Frage stellt. Etwa in puncto 'contra sextum'. Die "Kirche im Werden" braucht Jasager, die authentisch abnicken, was das Politbüro der Diözese als nicht-zu-glauben vorlegt; oder demnächst der ominöse "Ausschuss", anstelle der - stillschweigend kollektivierten - Einzelkämpfer auf ihren progressiven Bischofsstühlen. In der Abschuss-Pressekonferenz (sic!) bemühte der Fackelträger der DBK mal wieder seine Allzweckwaffe: "Wir nehmen niemandem etwas weg." Im Bätzingdeutsch heißt das: Seid doch so fromm, wie es Euch beliebt. Aber wir ziehen unser Ding erst recht durch. Ääätsch! 'Mit uns zieht die neue Zeit.' Der devoten Minderheit bescheinigt "Onkel Doktor" en passant, wenn auch freudlos, "psychologische" Probleme. Der moderne Christ geht ja völlig frei und skrupellos mit seinem "Gott" um. Was hat "der" uns schon zu sagen, außer: 'Alles wird gut'. Jedenfalls solange der Rubel rollt, im krisenfest "systemischen" Job. Vermutlich ist zumeist die deutsch-diözesane Priesterausbildung der Tatort gewesen, wo man so lückenhaft, verquer und zersprungen zu denken lernte, aber doch noch kriegsverwendungsfähig für die planmäßige Selbstzerstörung der Kirche in Deutschland. Die Ausbilder denken wahrscheinlich auch heute noch etwas querer und zerdrückter als ihre selten gewordenen Erziehungsobjekte. Nebenbei bemerkt: die niedrige Zahl der Alumnen verschärft auch das Schwerenötertum der "Erzieher". Priesterpädagogen mit Nebenabsichten? Erziehungsziel ist offenkundig das AUS. Aus-bildung ins AUS. Reden wir also lieber von der Priesterbildung. Ihr sind einige Oasen auch im Milieu des "novus ordo" zugewachsen: Am bekanntesten ist Heiligenkreuz bei Wien. Es gibt noch einige mehr. Daneben aber gedeihen die überfüllten Seminare "der Tradition". Diese Pflanzstätten des überlieferten Priestertums werden von einflussreichen Kreisen in Rom bekanntlich mit Hass verfolgt, weil sich der ältere Gebrauch der Liturgie (von mir persönlich - altersbedingt, sozusagen - nach wie vor nicht bevorzugt) als besonders wirksame Brandmauer nicht nur gegen den Umsturz der Lehre der Kirche (den "das Konzil" in jedem Textkapitel zurückweist!) erwiesen hat, sondern auch gegen den amerikanisch-europäischen Kulturumbruch "post 68". Diesen hat Papst Franziskus als Jesuit in Argentinien persönlich nicht durchlitten. Daher ist seine Nähe zu diesem Ungeist auch alles andere als bruchlos. Wenn er sicheren Boden für seine Entscheidungen sucht, scheint mir, greift er durchaus auf den Katechismusstandard des Tridentinums zurück. Ob er "das Konzil" je aus einem Guss gelesen hat und verarbeitet, oder vielleicht den "Weltkatechismus" von 1992 quergelesen, das entzieht sich meiner Kenntnis. Einige Bruchstücke der 68-er Mentalität, die ihm an sich fremd ist, werden ihm Mitbrüder aus dem Jesuitenorden vermittelt haben. Dennoch hat sein Begriff vom "gläubigen Volk" wenig bis nichts mit den 'Frankfurter Texten' zu tun, deren Halbwertszeit vielleicht heute schon überschritten ist: "Klappe zu, Affe tot." Diese Redensart soll aus dem Schaustellermilieu herstammen. Kleine Äffchen wurden da als Werbeträger eingesetzt. Wenn Kinder sahen, dass die Klappe am Affenkasten zu war, dann wussten sie: Leider ist der lustige Affe gestorben. Der Affentanz zu Frankfurt hat jedenfalls ausgespielt. Man darf den Spruch aber auch auf die Experimente in der Priesterbildung seit über 50 Jahren anwenden. Das Herumgeäffe hat als Werbeträger nicht funktioniert. Der katholische Priester kann nicht "anders" Priester sein als nach dem Vorbild des Pfarrers von Ars (und auch einiger anderer: Benediktus, Norbertus, Dominikus ... bis hin zu Don Bosco und Arnold Janssen). Jedenfalls ist das hergebrachte "Priesterbild" nicht betagt, überlebt, zu überwinden. Die Basteleien diesbezüglich haben auch keine Wurzel in den Dokumenten des Zweiten Vatikanums. Besonders albern wirkt dabei die längst nur noch hysterisch geführte Zölibatsdiskussion. Die christliche Ehe wurde in dieser Zivilisation ausrangiert, die bürgerliche Ehe gleich mit. Wozu sollen denn jetzt die katholischen Priester, deren Beruf "den ganzen Mann" fordert, wo nur ernstgemeint und seeleneifrig ausgeübt, jetzt die altmodische Ehe und Familie retten? Es "gelingt" sowieso nicht mehr, regelmäßig. Ehrlich intoniert würde das Thema, wenn offen gesagt würde: "free sex" auch für jeden kirchlichen Würdenträger. Im Hintergrund läuft der Disput in diese Richtung: Deshalb muss mit dem Zölibat zugleich die "Sexualmoral" fallen. Irrtum. Es gibt keine katholische Sexualmoral, sondern nur eine Ehemoral. Was der sakramentalen Ehe zuwiderläuft, das ist in sich nicht in Ordnung. Aber es kommt vor, wie auch Ladendiebstahl, Falschaussagen, Steuerhinterziehung und schlimmeres. Sünde ist nach dem Wort Christi keine irreversible Amputation oder Embolie. Sie ist verzeihlich, wo sich der bußfertige Sünder bekehrt. Ein gewissenhafter Lebensstil wird aber heute von interessierter Seite als "sündenfixiert" desavouiert. Schuldgefühle seien ein Fall für die Psychiatrie, gehören wegtherapiert. Wieviele Aufputschmittel schluckt denn der durchschnittliche deutsche 'Why?bischof'?? Denn modernes Christsein bedeutet ja demonstrative Fröhlichkeit mitten im Sumpf. Da waltet ein guter Geist über uns, der alles und immer verzeiht? Früher nannte man diese Mentalität: Sünde wider den Heiligen Geist. Denn wer "Gottes Barmherzigkeit" schon vorab frech einkalkuliert, um umso dreister drauflos zu sündigen, speziell homosexuell, dem ist die Vergebung verschlossen. Bätzing scheint mit der öffentlichen Lüge aber weniger Probleme zu haben als einige Mitbrüder im Amt. Und die sind doch auch schon glattgewaschen wie Rheinkiesel, im Laufe der Jahrmillionen. Seelsorge bedeutete einst "cura animarum" und war höchster Zweck der Kirche, wenn auch nicht ihre Herzmitte, denn das war immer das Erlösungsopfer Christi, liturgisch vergegenwärtigt. Darüber können Bätzing, Marx und Co. anscheinend nichts mehr predigen. Es misslingt immer, wo sie die 'communio' (mit IHM) durch Kommunikation zu ersetzen belieben. Nehmen sie uns nichts weg? Seel-Sorge war immer mit einem Fingerzeig auf die jenseitige Ordnung versehen. Das Wesentliche christlicher Existenz zu verschweigen, das kann aber durch Blabla nicht ersetzt werden. Man lese nur den Hildesheimer Hirtenbrief vom 13. März. Wenn Willmerheini doch noch nach Rom befördert werden wird, dann löst das einen Aufschrei des Entsetzens im Weltepiskopat aus. Es genügt nicht, in das linksdiskursive Umdenken (nicht etwa: Denken) einige Splitter hergebrachter Spiritualität einzukleben. "Seelsorge der Zukunft" will aber bewusst Schwafelei sein, verantwortungsloser Dunst über dem Klero-Apparat (überwuchert mit vielen spießig-gehässigen Laienbeamten: "Gott tut MIR gut"). Das Therapiegespräch in der Billigversion: "Immer wenn Du glaubst, es geht nicht mehr: Dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her." Explodierendes Sauerkraut, Frauen ohne Sex, oder: der Puff. Sigmund Freud hatte bestimmt mehr Spaß an Wiener Würstchen als an Frankfurtern, auch wenn seine analytischen Annahmen größtenteils widerlegt sind (außer, klar doch, im Priesterseminar von Limburg, mit seinen geschätzt 3 Insassen). Pastoral muss ein Stück weit "Psychiatrieverzicht" leisten, also die Menschen so nehmen, wie sie sind. Oder so wie der Herr Jesus sie anschaut. Mit Liebe. Ohne herrscherlich-therapeutische Absicht, sondern herzlich-barmherzig. "Ramadan" für Phrasendreschmaschinen. Dialog? Sub specie aeternitatis! Nur eine solche Seelsorge hat noch den Priester nötig. Und nur Priesterbildung führt in das Priesterdasein ein. Vorwärts, zurück zu den Quellen! Subito. Wenn aber zu Frankfurt jemand im Dank'jodel'dienst sagte, die Kirche der Zukunft werde "dem Willen des Herrn" mehr entsprechen, so provoziert B.B. sogleich die Rückfrage: Dem Willen des Herrn Hegel? Ach nee, des Herrn Marx! Auweia. Kirche hier "neu", hier billiger? Non placet. Das gefällt uns nicht. Tatsächlich so gut wie niemandem, außer er (sie!) steht verdrossen im Sold des abwegigen Apparats. Wir gehen weiterhin auf Ostern zu, mit Priestern, die uns nicht nur den Weg weisen, sondern ihn mitgehen. Vorwärts zu Christus.
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