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| Hirtensorge und Selbstmästung4. April 2023 in Kommentar, 10 Lesermeinungen Otti's Optik: "Der Pastor" ist in Exerzitien, auf Kur oder im Urlaub - Von Franz Norbert Otterbeck Köln (kath.net) Diesmal nehmen wir uns keinen bestimmten Domkapitular, Pfarrer und Rektor vor, sondern "nur" den nachkonziliaren Typus. Es fällt nämlich auf, wie sehr der "Urlaub" oder anders geartete Abwesenheit in den Fokus der seelsorgerlichen Existenz gerückt ist. Wo findet denn so ein Urlaub statt? In der Badehose an der Riviera, beim herrlichen Bergwandern "unter Freunden"? Oder sogar in den sagenhaften Clubs von Sao Paulo? Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Keine Frage: seeleneifrige Priester frommen Typs werden von der Klerokratie durch die Fläche "pastoraler Räume" gehetzt. Die haben auch mal Erholung verdient. Aber was soll man sagen, wenn es heißt: den Pastor (hier in der Gegend ist damit durchaus der katholische Pfarrer gemeint) "sieht man nicht, auch wenn er da ist". Von der Pilgerleitertagung in Kevelaer, der ersten seit 2019, ist nicht viel zu berichten. Zwei qualifizierte Laien führten durch das Programm. Auffällig am Foto im Lokalblatt: Neben den zwei Doctores, an Stehtischen, saß an einem kleinen Tisch ein niederländischer Priester, um für Pilgerleiter aus der nahen Nachbarschaft: zu übersetzen. Das war hier der Dienst des Priesters! "Pastor" fehlte. Ich war nur gekommen, um meinen alten Lehrer zu hören (82), der zu Wundern in Kevelaer interviewt wurde. Ein kurzes, gehaltvolles Interview am Schluss des Programms. Wegen großer Verzögerungen hörte ich vorher auch die Beiträge der örtlichen Wirtschaftsförderin und eines versierten Fachmanns der Stadtverwaltung. Zu den übrigen Elementen der Show muss ich mich daher ausnahmsweise der Stimme enthalten. Nur soviel: Pastoralreferent Rütten war wieder situationsfremd gekleidet, fast als ob er zum "Royalty Club" des britischen Königshauses gehöre (den Charles III. in Berlin nicht empfing), bunt zwar, aber eben hier: unangemessen. Wozu legen Priester des 21. Jahrhunderts soviel Wert auf ihr Privatleben? Vielleicht sogar Intimleben? Entsteht dadurch nicht doch von Anfang des pastoralen Wirkens an eine Zweigleisigkeit, Uneindeutigkeit? Man braucht gar nicht permanent die Vergehen "contra sextum" anzuprangern. Ebensowenig überzeugt die affige Bürgerlichkeit, die sich um 1970 in Krawattentracht aussprach und heuer per offenem Hemdkragen mitteilt, der ältere Männer doch so gar nicht attraktiv aus der Wäsche gucken lässt. Apropos Wäsche: Der Mond über Osnabrück ist untergegangen. Aber er findet immer noch nur winzige Flecken an seiner weißen Weste. Bode? Bodenlos! Auch schon in älteren Interviews bröselte dieses paderbornierte Schleckermäulchen sehr disparat. Zu so einem Apparatschik fällt auch bissigsten Satiriker nichts mehr ein. Kunst ist, wenn man damit durchkommt. Aber vielleicht reicht seine matte Kraft noch aus, den Liebling Wübbe für die Nachfolge zu prädestinieren, derzeit Diözesanadministrator. Wübbe? Blubb. Wie kam es eigentlich dazu, dass seit Jahrzehnten deutsche Bischöfe mehr und mehr darum bemüht sind, immer schwächere und schwächere Nachfolger ins Spiel zu bringen? Geht es um fanatische Selbsterhöhung der Emeriti? Münsters Lettmann wurde ganz düster, im Ruhestand, als mal ein - durchaus systemergebener - Journalist einen O-Ton zur Zukunft der Kirche erfragte. Regte sich da noch so in etwa ein Gewissens-Surrogat? Denn an sich kannten diese Herrschaften ihren Auftrag. Bringt man das in Erinnerung? Gähn. Oder: Zorn. Angeblich entscheidet "Rom" über die Pfründen. Und das behagt der Synodalen Einheizkirche Deutschlands (SED) ganz und gar nicht. Aber als Weihbischöfe kann man ja Gesinnungsfreunde durchdrücken, nicht nur ganz ausnahmsweise. Und aus diesem schnöden Reservoir werden dann zu oft die Kathedren beschickt. Die Karriere ist nicht mehr so zuverlässig auszurechnen. Vor 2013 war es leichter zu kalkulieren, wie man - zumindest - als Domherr enden kann, also gehaltsmäßig so, dass sich die "Berufung" ausgezahlt hat. Das Chaos der rezenten Bischofserhebungen hat die Qualität aber wiederum nicht gesteigert. Vielleicht kommen etwas mehr schlanke Schwule zum Zuge. Nichts dagegen, dass Menschen auch dick sein können. Nicht jede/r ist ein "Feeding"-Opfer. Aber warum war es - bei früheren Alumnenzahlen - nicht selten so, dass 12 Semester heiliger Theologie auch 12 Kilo mehr Leibesfülle erzeugten? Vor der Weihe! Danach scheiden sich die Geister, wie die Mäster. Zu den Selbstmästern zählen mitunter auch Hungerhaken wie Gregor P. aus B. Auf dem Terrain des BdKJ (Bund der Kommunisten Jugoslawiens?). Die individuellen Schicksale stehen hier für ein deutsches System der Selbstmast und Selbstbedienung. Und das ist nicht die "Botschaft des Evangeliums". Gerade in der vorösterlichen Bußzeit sollten wir der Tatsache ins Auge blicken, dass der Stifter unserer Kirche explizit Hingabe wollte, die sich auch im Verzicht "dem Fleische nach" konkretisiert. Selbstgefälligkeit - fleischlich und geistlich - steht der Hirtensorge des Pastors, des Dechanten, Generalvikars, Weihbischofs, Bischofs, Erzbischofs oder Kardinals als das vielleicht schwierigste Hindernis im Wege. Wohl keins der milden Schäfchen unserer Art mag diese Explikaktionen von "ich persönlich bin der Meinung". Kein Missverständnis: auch Theologie und Kirche bedürfen eines öffentlichen Austrags pluraler Meinungen, aber doch in einem Geist, der dient. Wenn's darauf ankommt, stellt der Katholik seine Meinung zurück und lässt den Glauben der Kirche gelten. Ohne diese grundsätzliche Bereitschaft zur Folge-Gerechtigkeit kann die Kirche Christi nicht existieren, sondern zersplittert in unzählige. Sogar der Papst muss seine individuellen Ideen zurückstellen, um dem großen Ganzen zu dienen. Wenn jetzt wieder ein Wink aus Rom kommt, dann tritt die Bä-Kirche gern in "Dialog" ein. Zermürbungstaktik, weil man - noch - auf den Geldsäcken sitzt? Wieviele Brunnen könnte man in Benin bohren für die Summe, die der Synodale Schwachsinn kostete? "Vorwärts, zum großen Fressen!" Das war kein Wort Christi. 'Was könnten wir schön verwalten, wenn nur der Bürger nicht wäre.' Das hörte ich mal auf einem Rathaus, im Scherz. Unsere Diözesen meinen es ernst. (Viele Kirchensprecher sagen unverdrossen "Diozöse" zum Bistum. 'Graeca non leguntur', antwortet der Jurist.) Nicht die Agnostiker stören, sondern die Beter, die Christen. Die Kirche Christi aber "subsistit in", ist nachhaltig präsent, in der rechtlich verfassten Catholica, apostolisch und römisch. Die Last unter diesem Joch Christi ist zumeist leichter zu tragen als der bischöfliche "Medizinball" vor der Brust, in Köln auch "Malzgeschwür" genannt. Ich rede nicht der Fitness um der Fitness willen das Wort. Wer wäre ich zu urteilen? Aber über 40 ist man für sein Gesicht verantwortlich, auch noch mit 72. Übrigens: Die Ermüdung des offiziös-diözesan blockierten Priestertums offenbart sich nicht nur in der Vorliebe für Abwesenheit und Unzugänglichkeit. Manchmal kommt es zu schlichter Verweigerung. In Krisen beider Eltern bat ich jeweils um Krankensalbung, einmal in Köln-Deutz, einmal in Kevelaer. Der eine lehnte ab, weil noch kein expliziter Wunsch der (sehr) kranken Person vorlag, der andere, weil er am Ende seiner Kraft sei. Glaubwürdig. Einer von beiden hat sich dann doch noch besonnen. Unsere besten Priester werden von unseren meisten Bischöfen verheizt, aus Gründen der obszönen Selbstzelebration. Immer dann, wenn die "Flucht nach oben" glückte? Nur bloß nicht Leutepastor! Hirtensorge? Viel zu oft: Fehlanzeige. Ich sage dennoch: Alleluja, Jesus lebt
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