Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  4. 'Mörderische Bastarde'
  5. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  6. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  7. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  10. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  11. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  12. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  13. US-Regierung will Gender-Ideologie aus dem Programm der UNICEF streichen
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Große Baltikum-Reise mit kath.net!

Kirche und Staat in der Schweiz

5. November 2008 in Schweiz, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das direktdemokratische schweizerische Staatsmodell mit seiner starken Betonung der Gemeindeautonomie kontrastiert mit dem Aufbau der katholischen Kirche, die von den Bischöfen hierarchisch geleitet wird, konstatiert die Schweizer Bischofkonferenz.


Lugano (kath.net/SBK) Im Verhältnis von katholischer Kirche und Staat stellen sich in der Schweiz derzeit verschiedene wichtige Fragen, mit denen sich am 3. und 4. November in Lugano eine hochrangig besetzte Studientagung befasst hat.

Eingeladen zur Tagung „Katholische Kirche und Staat in der Schweiz“ hat die Schweizer Bischofkonferenz (SBK) in Absprache mit dem Heiligen Stuhl. Die von 70 Experten besuchte Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Institut für Kirchenrecht und vergleichendes Religionsrecht (DiReCom) der Theologischen Fakultät Lugano durchgeführt. Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund war mit einem Beobachter vertreten.

Die Tagung, gemeinsam geleitet von Bischof Kurt Koch, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, und Erzbischof Francesco Coccopalmerio, Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte, sowie moderiert von Professor Libero Gerosa, Direktor des DiReCom, widmete sich in über zwei Dutzend Vorträgen den unterschiedlichsten Problemfeldern: von den Pfarrwahlen in den Kirchgemeinden und den Konflikten im Arbeitsrecht bis zu mangelnden Handlungs- und Weisungsmöglichkeiten des Bischofs als oberster Hirte in seinem Bistum und verschiedenen Modellen der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat.

Erörtert wurden namentlich auch die Schwierigkeiten bei der Finanzierung diözesaner und überdiözesaner Aufgaben der Kirche. Das in der Schweiz verbreitete Kirchensteuersystem finanziert die Kirchgemeinden vor Ort sowie die kantonsweit tätigen Organe oft sehr befriedigend. Grössere Probleme bestehen bei der genügenden Finanzierung der Diözesen und der überdiözesanen Aufgaben auf regionaler und nationaler Ebene sowie im solidarischen Finanzausgleich zwischen den Kantonen mit unterschiedlicher kirchlicher Finanzkraft. Experten aus Italien versuchten Vorteile des in Italien, Spanien und Ungarn eingeführten Systems der Mandatssteuer aufzuzeigen.

Die föderalen Strukturen der Schweiz und die Souveränität der Kantone in Religionsangelegenheiten sorgen dafür, dass die Kantone das Verhältnis zwischen Staat und Kirche unterschiedlich und autonom regeln. Das von unten nach oben aufgebaute direktdemokratische schweizerische Staatsmodell mit seiner starken Betonung der Gemeindeautonomie kontrastiert mit dem Aufbau der katholischen Kirche, die von den Bischöfen hierarchisch geleitet wird.

Es ist die Aufgabe der staatskirchenrechtlichen katholischen Körperschaften, zwischen dem schweizerischen Staatswesen und der katholischen Kirche eine Brücke zu schlagen. Die katholischen Körperschaften kantonalen Rechts sind selbst nicht Kirche, sondern vom Staat dazu bestimmt, die Katholiken auf seinem Territorium zusammenzufassen, um die finanziellen und übrigen materiellen Voraussetzungen für das Wirken der Kirche sicherzustellen.

Die an der Tagung anwesenden Schweizer Bischöfe, Vertreter des Heiligen Stuhles und der kantonalen staatskirchenrechtlichen Körperschaften waren sich mit den eingeladenen Rechtsexperten einig, dass die in vielen Kantonen eingebürgerten Bezeichnungen „Landeskirche“ und „Kantonalkirche“ geändert werden sollen, da sie Missverständnisse über die Natur dieser öffentlich-rechtlichen Körperschaften nahe legen. Auch sollten sich aus demselben Grund deren Parlamente nicht „Synode“ nennen.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Staatskirchensystem

  1. Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
  2. Katholiken warnen vor "Sezessionistischer Schweizer Neukirche"
  3. Römisch-katholische Kirche bevormundet die Gläubigen politisch nicht
  4. Kritik an ‚Reformunwilligkeit’ des Schweizer Staatskirchensystems
  5. Huonder: Grundprobleme im Verhältnis Kirche - Staat sind unverstanden
  6. Katholisch ohne Staatskirchensteuer im Vormarsch
  7. Sachsen-Anhalt: Linke wollen Staatskirchenverträge prüfen lassen
  8. Bistum Chur: Richtlinien betreffend Kirchenaustritt
  9. Schweizer Fernsehen: Kirchenrat besaß Kinderpornos
  10. Spaltendes Staatskirchenrecht






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. 'Mörderische Bastarde'
  7. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  8. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  9. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  10. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  13. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  14. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  15. Willst du gesund werden? – Die heilende Begegnung mit Christus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz