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| Pädagogik des Thomas von Aquin: 'Helfen, zu sein'3. Juni 2005 in Weltkirche, keine Lesermeinung Zeitgemäße pädagogische Ratschläge von Thomas von Aquin - Interview mit Enrique Martínez, Generalsekretär der Internationalen Thomas-von-Aquin-Gesellschaft Barcelona (kath.net/ Zenit.org) Frage: "Helfen, zu sein" - ist das nicht ein entscheidender Punkt in der Erziehung gemäß Thomas? Martínez: Papst Johannes Paul II. definierte die Philosophie des heiligen Thomas von Aquin folgendermaßen: Sie sei "keine Philosophie, die sich auf das beschränkt, was 'sein soll', sondern vielmehr eine Philosophie dessen, 'was ist'". Seine Philosophie der Erziehung berührt das Wesen aller Wirklichkeiten, weil sie aufzeigt, dass Erziehung ein Vorgang ist, der der Mitte des eigenen Lebens entspringt. Jeder Mensch möchte glücklich sein - "will genauso werden, wie Gott uns gemacht hat", so drückt es Thomas aus. Aber dazu ist die Unterstützung durch andere notwendig, durch die Eltern, Lehrer und durch Gott. Die bedeutungsvolle Formulierung "Helfen, zu sein" fasst die Pädagogik des Thomas von Aquin sehr gut zusammen. Er selbst hat uns eine eher formale Definition von Erziehung gegeben, die von Papst Pius XI. in der Enzyklika "Casti Connubii" zitiert worden ist. Erziehen heißt demnach, zur Tugendhaftigkeit, also zur Entwicklung der vollkommenen Reife des Menschen gemäß seiner menschlichen Natur, beizutragen. Frage: Warum ist so eine "unvergängliche Pädagogik" gerade heute von Bedeutung? Martínez: Deshalb, weil wir heutzutage im Bereich der Erziehung sehr stark wechselnden Denkströmungen und flüchtigen Meinungen ausgeliefert sind. Die erzieherischen Normen wechseln enorm schnell, und dabei vergisst man den weisen Rat des Aristoteles, der empfohlen hat, dass man Gesetze nicht so häufig verändern sollte, damit die Macht der Gewohnheit genutzt werden kann. Die Erziehung wurde in unzählige Studiendisziplinen unterteilt - ohne Einheit, ohne ausdeutende und normative Tiefe, ohne Autorität. Das ist der Grund, warum wir eine "unvergängliche Pädagogik" neu entdecken muss. Eine solche Pädagogik gründet im Sein des Menschen und in seiner unvergänglichen Natur. So finden wir sie beim heiligen Thomas von Aquin. Eine wahre Erziehungsphilosophie muss wiederentdeckt werden. Sie muss fähig sein, das konkrete, erfahrbare und beschreibbare Gebiet, das es zu erlernen gilt, zu ordnen. Wer das Ziel der Erziehung im Auge behält - die Frage: "Warum erziehen wir überhaupt?" -, der kann den täglichen erzieherischen Herausforderungen wendiger und mit größerer Treffsicherheit begegnen. Frage: Was hat es mit der erzieherischen Rolle der Engel auf sich, die Sie in Ihrem neuen Buch erwähnen? Martínez: Auch wenn es sich sehr seltsam anhören mag, heute von der erzieherischen Rolle der Engel zu sprechen, so ist es doch gut, sich die Tatsache ins Gedächtnis zu rufen, dass die Engel wirksame Verbündete sind bei unserem alltäglichen Bemühen, in den Tugenden zu wachsen. Für Eltern und Lehrer sollte es normal sein, die Schutzengel derjenigen um Hilfe zu bitten, die ihnen anvertraut worden sind. Sie sind nicht nur dazu da, damit die Kinder keine Angst vor der Dunkelheit haben. Vor allem aber muss man sich Jesus Christus wenden, denn er ist der einzige Lehrer, der fähig ist, das Reifen in der wahren Erziehung anzuregen. Durch diese Erziehung gelang man schließlich dahin, "in allem [zu] wachsen, bis wir ihn erreicht haben. Er, Christus, ist das Haupt" (Eph 4,15). Die Kinder müssen durch das Gebet und die Sakramente zu Jesus hingeführt werden, damit er derjenige sein kann, der sie von Innen her erzieht. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuThomas von Aquin
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