Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  3. R.I.P. Paul Badde!
  4. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  5. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  6. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  9. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  10. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  11. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  12. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  13. "Der Dialog war erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt"
  14. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  15. Im Winter ohne Strom, Heizung und Wasser - mitten in Europa!

Wenn der Papst die Kardinäle ruft

vor 6 Stunden in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Kaum jemandem ist bekannt, dass jährlich zumindest ein Ordentliches Konsistorium ohne Kardinalskreierungen im Apostolischen Palast des Vatikans abgehalten wird.“ Von Ulrich Nersinger


Vatikan (kath.net) Für den 7. bis 8. Jänner 2026 beabsichtigt der Heilige Vater die Kardinäle zu einer Außerordentlichen Versammlung in den Vatikan einzuberufen. 

Von dem Kirchenlehrer Petrus Damiani (1006–1072) stammt die Forderung, die katholische Kirche müsse in ihrer Verwaltung die antike Kurie der Römer nachahmen. Sie hat dies getan – und tut es noch heute. So wie das römische Recht die Senatoren des kaiserlichen Rom als „pars corporis imperatoris – Teil des kaiserlichen Leibes“ ansah, so werden die Kardinäle als „pars corporis papae – Teil des päpstlichen Leibes“ betrachtet. In antiken Gesetzestexten findet sich für den kaiserlichen Senat eine Bezeichnung, die in den Sprachgebrauch der Kirche überging: „consistorium“. 

Im 12. Jahrhundert trat das Kardinalskollegium als Senat des Papstes in Erscheinung. Ursprünglich waren die wichtigsten kirchlichen Belange nur bei den Konzilien beraten und entschieden worden. Im Pontifikat Papst Innozenz' II. (1130–1143) trat jedoch eine Änderung ein. In der Auseinandersetzung um die Lehre des Kanonikers Abaelard legte der Papst die Prüfung, Diskussion und Entscheidung hierüber in die Kompetenz eines Konsistoriums. Mit Papst Alexander III. (1159–1181) begann dann die Zeit, in der für die Kirche bedeutsame Beschlüsse immer mehr in Konsistorien gefasst wurden. Vor jeder wichtigen Entscheidung stellte der Papst die Frage: „Quid vobis videtur – Was meint Ihr hierzu?“ 


Mit der im 16. Jahrhundert erfolgten großen Kurienreform Papst Sixtus' V. (1585–1590), die zur Verwaltung der Gesamtkirche die Kongregationen einrichtete, wurde das Konsistorium „nur noch ein feierlicher zeremonieller Akt, welcher beibehalten wurde, um das Bild des früheren kurialen Lebens vor den Augen der Gegenwart lebendig darzustellen“ (Nikolaus Hilling). Was früher von den Kardinälen in dieser Versammlung debattiert und beschlossen wurde, wurde jetzt an anderer Stelle entschieden und erfuhr in einem Konsistorium nur noch seine feierliche Promulgation. Allein die Erwählung neuer Mitglieder des Kollegiums der Kardinäle und die Heiligsprechungen blieben in gewissem Sinne in die Entscheidung dieser Versammlung gelegt, wenn auch zunehmend nur mehr mit beratendem Charakter. 

Die bis in die jüngere Zeit übliche Einteilung der Konsistorien in „Geheime“, „Halböffentliche“ und „Öffentliche“ wurde nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) aufgegeben. Mit dem Erscheinen des Codex Iuris Canonici von 1983 erhielten die Konsistorien eine neue rechtliche Ordnung, die im Canon 353 formuliert wird. So setzt das kirchliche Gesetzbuch fest: „Die Kardinäle helfen dem obersten Hirten der Kirche auf kollegiale Weise hauptsächlich in den Konsistorien, zu denen sie sich auf Anordnung des Papstes und unter seinem Vorsitz versammeln; Konsistorien gibt es als Ordentliche oder Außerordentliche“ (§ 1). Ein Ordentliches Konsistorium findet „zur Beratung gewisser schwerwiegender Angelegenheiten, die jedoch regelmäßiger anstehen, oder zur Durchführung gewisser besonders feierlicher Akte“ (§ 2); zur Teilnahme an ihm sind alle in Rom anwesenden Kardinäle angehalten. 

Zu einem Außerordentlichen Konsistorium wird das gesamte Kardinalskollegium eingeladen, und zwar dann, „wenn besondere Erfordernisse der Kirche oder die Behandlung schwerwiegenderer Angelegenheiten dies ratsam erscheinen lassen“ (§ 3)

Die meisten Katholiken verbinden das Konsistorium mit der Kreierung von Kardinälen, der Berufung neuer Purpurträger in den Senat des Papstes, was aber nicht zwingend gegeben sein muss. Kaum jemandem ist bekannt, dass jährlich zumindest ein Ordentliches Konsistorium ohne Kardinalskreierungen im Apostolischen Palast des Vatikans abgehalten wird. Es behandelt in der Regel anstehende Heiligsprechungen und findet im Rahmen einer Hore des Stundengebetes, der mittäglichen Sext, statt. 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Wilolf vor 3 Stunden 
 

@Martinus Theophilus und @ThomasR: War auch nicht böse gemeint.

Weder gegen Katholiken noch gegen Protestanten ;-)


0
 
 Martinus Theophilus vor 4 Stunden 
 

@Wilolf: Firmung = confirmatio

Sie haben zwar recht, dass in Deutschland der Begriff Konfirmation für einen Ritus der evangelischen kirchlichen Gemeinschaften geläufig ist.
Das katholische Sakrament, für das wir im Deutschen das Wort Firmung verwenden, heißt im Latein der katholischen Kirche und des Kirchenrechts allerdings confirmatio. Deshalb heißt dieses Sakramnent bei französischsprachigen Katholiken confirmation und bei englischsprachigen Katholiken confirmation oder chrismation. Nicht jeder, der dieses Wort verwendet, ist also evangelisch.


0
 
 JosefNaber vor 5 Stunden 
 

@ ThomasR - keine Beichte Erstkommunion/ undenkbar

In welcher Gegend sind Sie beheimatet, dass in Ihren Gemeinden Derartiges angewendet wird? Hier wird zwar die klassische Beichte durch ein offenes Beichtgespräch in der Sakristei ersetzt, aber es findet auf jeden Fall verpflichtend statt! Meine Enkel sind in West- und Ostdeutschland wohnhaft und auch da gab und gibt es selbstverständlich die Erstbeichte Bestandteil der Erstkommunion. Was Firmung betrifft, ist das etwas anderes: da ist der Altersdurchschnitt höher und da ist es hier nicht mehr verpflichtend, zu Beichten. Selbstverständlich wird es angeboten und von einigen jugendlichen freiwillig angenommen. In meinem Umkreis sind viele moderne und junge Pfarrer in die Gemeinden gekommen, aber bei allem Modernismus ist noch nirgends an der Beichte zur Erstkommunion gerüttelt worden und es ist auch keinesfalls angedacht! Da würden alle Bestrebungen sofort abgewehrt oder das Kind nicht zur Erstkommunion zugelassen.


1
 
 Wilolf vor 6 Stunden 
 

@ThomasR: bis zur Konfirmation?

Konfirmation ist evangelisch. Katholisch ist Firmung. Bisher hatte ich den Eindruck, dass Sie ziemlich katholisch sind. Sollte ich mich da täuschen?


1
 
 ThomasR vor 6 Stunden 
 

kritische Lage in der Kirche in Deutschland

u.A. Finanzierung von ZDK aus den Kirchensteuermitteln

Erstkommunion ohne Beichte (betrifft inzwischen bis zu 50% Erstkommunionkindern und wird bis zur Konfirmation oft nicht nachgeholt)

eine antropozentrische Priesterausbildung (äussert unatraktiv im Berufungsapostolat)

homosexuelle Machtstrukturen (inzwischen immer öfter lesbisch) in Ordinariaten und in der Priesterausbildung bzw. im Berufungsapostolat

Welle der liturgischen Missbräuche (u.A. nicht zulässige Frauenpredigten in der Hlg Messe, so weingstens Motu proptrio Spiritus domini 2021 von Papst Franziskus)

Einrichtung einer Gegensynode

falsche Ökumene die nicht zur Einheit mit dem Papst sondern zur Anerkennung der EKD als weitere Kirche führt

sind für mich ein ernsthafter Grund zur Sorge auch für Kardinalskollegium , nicht nur für den Papst

Meine Hoffnung ist, dass sich Kardinalkollegium diesen Themen aus Deutschland auch wegen Gefahr der Ausbreitung auf die Ganze Weltkirche gründlich zuwendet

www.st-michael-muenchen.de/gottesdienst/service/predigten-zum-nachhoeren/frauenpredigten


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kardinäle

  1. Papst Leo würdigt Duka: "im Glauben gestählter und unerschrockener Verkünder des Evangeliums"
  2. Kardinal Duka gestorben - Requiem am 15. November im Veitsdom
  3. US-Kardinal Burke verurteilt gefälschte Videos mit angeblicher Papstkritik
  4. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  5. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  6. Jüngster der neuen Kardinäle ist auch Exorzist
  7. Papst Franziskus ernennt Pro-LGBTQ-Erzbischof zum Kardinal
  8. Papst Franziskus gibt neue Kardinäle bekannt: Drei besondere Fälle
  9. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  10. Euthanasie an Kindern 1-12 Jahre. Die Schranken fallen






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  4. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  7. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  8. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  11. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Palantir-CEO: Unsere Firma ist völlig "anti-woke"
  14. Wo ist das Herz der Kirche?
  15. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz