SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: 



Top-15meist-diskutiert- Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
- Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
- „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
- „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
- Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
- 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
- Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
- Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
- Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
- Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
- Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
- Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
- Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"
- Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
- Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
| 
Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»vor 8 Stunden in Kommentar, 6 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Frag den Theologen – „Wenn wir uns fragen, ob Tiere in den Himmel kommen, so sollten wir uns zuerst fragen, was die christliche Lehre mit der Rede vom Himmel eigentlich meint.“
Heiligenkreuz (kath.net/Antonius) kath.net übernimmt den Beitrag „Vom Kosmos zum Logos?“ von Pater Prof. DDr. habil. Dominikus Kraschl OFM (Link) aus dem „Antonius“ in voller Länge und dankt der Zeitschrift der österreichischen Franziskaner für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung.
Lieber P. Dominikus: Kommen Tiere in den Himmel? (Helena, Graz)
P. Dominikus: In letzter Zeit mehren sich Stimmen, die diese Frage vorsichtig bis entschieden bejahen. Dazu gehören nicht nur Tierfreunde, die sich einen Himmel ohne ihr geliebtes Haustier nicht vorstellen können, sondern auch akademische Theologen wie etwa der Linzer Moraltheologe und Umweltethiker Michael Rosenberger.
Ein Himmel voller Tiere?
Befürworter verweisen gerne auf eine Stelle aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer, der zufolge die ganze Schöpfung seufzt, bis sie von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes befreit wird (Röm 8,21f). Ferner findet sich im Jesajabuch eine utopische Friedensvision, der zufolge Wolf und Lamm friedlich zusammenleben, Löwen Stroh fressen und Kinder gefahrlos mit Giftschlangen spielen (Jes 11,6-9). 
Schließlich wird argumentiert, ein Himmel ohne Tiere sei kein Himmel: die Tiere seien Teil unserer Lebensgeschichte und der Himmel ein Ort der Liebe. Martin Luther soll in seinen Tischreden sinngemäß gesagt haben, sein Hund Tölpel werde mit ihm im Himmel sein – womit er wohl auf dessen ungeteilte Treue anspielte. Wenn wir uns fragen, ob Tiere in den Himmel kommen, so sollten wir uns zuerst fragen, was die christliche Lehre mit der Rede vom Himmel eigentlich meint.
Was meinen wir mit Himmel?
Theologisch bezeichnet die Rede vom Himmel die unverlierbare, vollendete, freudvollste Gemeinschaft mit dem dreipersonalen Gott. Einer solchen Gemeinschaft sind nur Personen fähig, d. h. mit Vernunft, Freiheit und Liebesfähigkeit begabte Wesen. Nun sind Tiere aber keine Personen, was gegen die Auffassung spricht, sie könnten in den Himmel kommen.
Damit wäre nicht in Abrede gestellt, dass unsere Erfahrungen mit Tieren ein Teil unserer Lebensgeschichte sind, die wir im Himmel nicht einfach abstreifen. Am Ende werden wir nicht ohne, sondern mit unseren individuellen Lebensgeschichten vollendet. Unsere guten Erfahrungen mit Tieren können im Licht des Glaubens so etwas wie ein Gleichnis des Himmels sein und werden einst zur vollendeten Gestalt unseres Lebens gehören.
Himmel ohne Tiere?
Zu bedenken ist darüber hinaus: (a) Bei Tieren, die in den Himmel kommen, scheinen Befürworter vor allem an liebgewonnene Haustiere, nicht aber an Lebewesen wie Blattläuse, Gewürm oder Kakerlaken zu denken. Lässt sich eine nicht-willkürliche Grenze ziehen zwischen himmelsfähigen Tieren und solchen, die es nicht sind? Und macht es überhaupt Sinn, von Löwen und Giftschlangen losgelöst von ihrer natürlichen Umwelt und ihrem natürlichen (Fress)Verhalten zu sprechen? (b) Wir haben gesehen: Himmel bedeutet wesentlich Vollendung. Aber lässt sich einsichtig machen, ein Tier wie etwa ein Frosch oder die von ihm gefressene Fliege wäre überzeitlicher Vollendung fähig? (c) Die Berufung auf den Römerbrief ist ebenfalls problematisch: Paulus spricht von der ganzen Schöpfung. Sie umfasst aber nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen, Atome, Sterne und Artefakte wie Wolkenkratzer oder U-Boote. Kommen sie auch in den Himmel? Die Befreiung bezieht er zudem auf die Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes: die Schöpfung soll offenbar im Hinblick auf die Kinder Gottes befreit werden. (d) Paulus lehrt an anderer Stelle, dass die Gestalt dieser Welt vergeht (1 Kor 7,31). Wenn die Ewigkeit mehr als nur eine Verewigung des Zeitlichen sein soll, dann sind wohl nicht alle Gestalten und Arten von Geschöpfen für die Ewigkeit bestimmt. Gemäß kirchlicher Lehre besitzt nur der Mensch, der Gottes Ebenbild ist, eine unmittelbar geschaffene, geistig-vernünftige, nicht aus Teilen zusammengesetzte und daher unteilbare, unzerstörbare, unsterbliche Seele (KKK Nr. 336).
Was lehren die Meisterdenker?
Die Meisterdenker der Kirche von Augustinus über Thomas von Aquin, Hans Urs von Balthasar bis hin zu Papst Benedikt XVI. verwarfen die Vorstellung eines Himmels voller Tiere. In der Tat: Meint Himmel vollendete Liebesgemeinschaft mit dem Gott, der die freudvollste Liebe ist, so ist eigentlich nicht zu sehen, was es bedeuten könnte, dass Tiere in den Himmel kommen.
Prof. DDr. habil. Dominikus Kraschl OFM lehrt Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und am Internationalen Theologischen Institut Trumau.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Lesermeinungen| | ottokar vor 2 Stunden | | | | Jedes Lebewesen, ob Pflanze,Tier oder Mensch hat der Schöpfer mit Freude geschaffen Wenn ich mir bestimmte Pflanzen oder Tiere,z.B.Rosen oder Pinguine ansehe, so meine ich,dass der Schöpfer sich über sein Werk gefreut hat, er hat wohl auch gelacht, zuzmindest geschmunzelt , wenn er sein Werk betrachtet hat.Auch wir dürfen an dieser Schöpfung haben Freude haben und erkennen , dass sie gut ist und einen Sinn hat.Und deshalb muss man Miriam7,Mariat und Goldfisch mit voller Überzeugung zustimmen.Nebenbei bemekt ist entwicklungsgeschichtlich -und daran gibt es keinen wissenschaftlichen Zweifel- der Mensch mit dem Affen verwandt. Warum also sollte der Affe nicht auch seinen Platz im Himmel haben,wenn er die Brücke vom Tierreich zum Menschen bildet.Die geniale Planung des Schöpfers ist doch die über Millionen von Jahren dauernde Entwicklung des Menschen aus einem Einzeller zum Homo sapiens.Da steck göttlicher Geist dahinter!Ohne die Zwischenstationen gäbe es uns Menschen nicht.Der Scöpfer wollte es so.Deshalb werden wir alle Stationen der Schöpfung im Paradies wieder sehen. |  0
| | | | | Miriam7 vor 5 Stunden | | | | Ich denke, dass alles was Gott geschaffen hat, auch im Himmel sein wird. |  2
| | | | | Mariat vor 5 Stunden | |  | Kommen Tiere in den Himmel? Wenn man Tiere beobachtet, fällt einem doch auf, dass Gott sie so geschaffen, mit Instinkt, ja, sogar Wissen ausgestattet hat - damit sie ihre Jungen versorgen können. Auch für Nahrung ist gesorgt.
"Im Alten Testament etwa gibt es lange vor dem Glauben an eine individuelle Auferstehung die Vorstellung vom endzeitlichen Reich, das Wirklichkeit wird, wenn der Messias kommt. Und in diesem Reich sind Tiere ganz selbstverständlich mit eingeschlossen. Als sich dann der Glaube an eine individuelle Auferstehung entwickelte, so im 3./2. Jahrhundert vor Christus, hat man relativ schnell auch dort die Tiere mit einbezogen. Ein Beispiel aus dem Neuen Testament ist der Römerbrief, wo Paulus schreibt: Die ganze Schöpfung seufzt und sehnt sich nach Erlösung, aber ich bin gewiss, die ganze Schöpfung wird zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes gelangen. Und in diese Formulierung der „ganzen Schöpfung“ sind klarer weise die Tiere mit einbezogen." |  2
| | | | | Goldfisch vor 6 Stunden | | | |
Abgesehen von allen theologischen Diskussionen: Wäre es denkbar, dass der allmächtige und allgütige Gott einen Teil seiner guten Schöpfung für immer ins Nichts sinken ließe??? |  2
| | | | | Veritasvincit vor 7 Stunden | | | | Neue Erde Wir lesen in der Offenbarung: "Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde." Zur Erde gehören nun einmal auch Pflanzen und Tiere.Es wird offenbar auch einen neuen Sternenhimmel geben. |  5
| | | | | Wilolf vor 8 Stunden | | | | Jawoll, so ist es, und die Schöpfung als solche hat auch nicht gesündigt: Kein Stern, kein Stein, keine Pflanze, kein Tier kann jemals gesündigt haben, weil zur Sünde die freie Entscheidung gegen Gott gehört. Die Entscheidungsfreiheit für oder gegen Gott haben aber nur Personen, also Engel und Menschen.
Deshalb ist es auch falsch, von einer „gefallenen Schöpfung“ zu sprechen. Und wenn „peccata mundi“ als „die Sünde der Welt“ übersetzt wird, dann soll damit ganz bewusst von unseren eigenen, persönlichen Sünden abgelenkt werden. Nach dem Motto: „Wir kommen alle, alle in den Himmel – egal wie wir gesündigt haben und Beichte haben wir doch heutzutage nicht mehr nötig.“
Wer Augen hat, zu sehen, der sieht auch, welche Auswirkungen diese Falschübersetzung in den letzten Jahrzehnten hatte. |  1
| | |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. | 
Mehr zuSchöpfung- Die ganze Weltgeschichte ist Heilsgeschichte
- England: Eltern wehren sich gegen antichristliches Darwin-Musical
- Von der Natur zum Geist
- Ein Herz für andere haben
- Papst: Klimawandel mitschuld an 'entsetzlicher Migrationskrise'
- Bischof Hanke: Umkehr ist mehr als Glühbirnen wechseln
- Intelligent Design Fundamentalismus oder unbequeme Herausforderung?
- Evolution oder intelligent design?
- Seltene Fledermäuse: Pfarrkirche wird Tierschutzgebiet
- Papst führt jährlichen 'Tag der Schöpfung' am 1. September ein
| 





Top-15meist-gelesen- ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
- „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
- Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
- Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
- Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
- Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
- Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
- „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
- Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
- Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf
- Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
- Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
- "Die Zahl der Priesterberufungen steigt in Schweden!"
- Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
- Eine erschütternde Oper nach einer Erzählung von Gertrude von Le Fort
|