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Wie sich das Abendland seit jeher mit dem Teufel auseinandergesetzt hat

19. Juli 2025 in Buchtipp, 3 Lesermeinungen
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«Satan hat nichts Harmloses an sich, und er kann definitiv nicht durch Aufklärung und Rationalismus aus der Welt geschafft werden.» Rezension von Matthias Chrobok.


Rückersdorf (kath.net/ pm)
Ob es Jesus ist, der in der Wüste versucht wird, oder auch Papst Franziskus, der nicht müde wird, über ihn zu sprechen und vor ihm zu warnen: Die Rede ist vom Teufel, jener unheilvollen Präsenz, die bei Goethe als „Geist, der stets verneint“, begegnet.
Für Uwe Wolff ist der Teufel der „erste Konvertit zum Bösen“. Wolff, seines Zeichens Schüler von Hans Blumenberg und Friedrich Ohly und Autor zahlreicher Romane und wissenschaftlicher Biografien, hat es sich in seinem Buch „Der Gefallene Engel. Eine kleine Kulturgeschichte des Teufels“ zur Aufgabe gemacht, die zugleich abstrakte und konkrete Figur des Teufels in der abendländischen Kulturgeschichte genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis des Buchklassikers, der am 5. Februar 2025 in einer vollständig überarbeiteten Neuauflage erschienen ist, verrät, welche Schwerpunkte der Kulturwissenschaftler, der 2020 mit seiner Frau Undine zum katholischen Glauben konvertiert ist, setzt.

Exemplarisch seien hierfür zwei Abschnitte herausgegriffen. Anschaulich und eindrucksvoll wird im ersten Abschnitt „Grenzüberschreitungen“ des mit „Kindheit“ überschriebenen Kapitels dargelegt, warum das Böse im Menschen wohnt und nicht von außen in ihn eindringen kann. Diese „Dämonen“ hätten sich, wie es heißt, einst Zugang zu Kain verschafft, der seinen Bruder Abel ermordet und dadurch die gottgewollte Ordnung durcheinandergebracht hatte. Dieser Vorgang wiederhole sich immer wieder. Sein Einfluss reiche von den großen geschichtlichen Vorgängen – besonders eindrucksvoll das Kapitel über die Verführung europäischer Intellektueller durch das „Rote Reich“ des Bolschewismus – bis hinein ins Nebensächliche und Unscheinbare: So erzählt etwa der Schriftsteller Hermann Hesse, dass er als vierjähriger Knabe seine Mutter zur Verzweiflung gebracht habe, weil er mit Steinen um sich geworfen habe. Dem Tadel der Mutter habe er jedoch stets mit einem biblischen Verweis gekontert: „Aber gelt, Mama, der David ist doch lieb gewesen, wo er den Stein geworfen hat?‘“ Eine durchaus berechtigte und lösungsbedürftige Frage, die der Leser in diesem Kapitel beantwortet findet.


Provozierend wirken kann die Frage im letzten Kapitel namens „Vollendung“: „Will der Teufel erlöst werden?“ (S. 278) Er, der sich von Gott abgewandt hat und von diesem Zeitpunkt an die Menschen verführt? Wie aber konnte sich der erste aller Engel dem Heilsplan Gottes widersetzen? Der Teufel als Inbegriff alles Bösen scheint in der Verkündigung der Kirche keinen Platz mehr zu haben. Der Plan des Verführers scheint – so der französische Dichter Charles Baudelaire – aufgegangen: „Die schönste List des Teufels ist es, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt.“ So ist ihm in der heutigen Zeit alle Freiheit gegeben.
Auch die Weltliteratur und ihre Einflüsse auf das Teufelsbild spart Wolff nicht aus; so sind Dantes „Göttliche Komödie“ und Goethes „Faust“ Beispiele dafür, wie Schriftsteller den Teufel als literarische Figur und Personifikation von Angst, Versuchung und fragwürdiger Moral in Szene setzen.
Die Betrachtungen Wolffs fordern den Leser heraus, über Gut und Böse und die Vergebung nachzudenken, die durchaus ihre Grenzen hat. Wolff skizziert den Wandel des Teufelsbildes von der Antike bis in unsere heutige Zeit und spart dabei auch nicht mit Analysen der Teufelsdarstellung in der Heiligen Schrift.

„Der Gefallene Engel. Eine kleine Kulturgeschichte des Teufels“ setzt sich auf vielfältige Art und Weise mit dem Teufel auseinander. Wolff zeichnet sich durch einen eloquenten Schreibstil aus, der, obwohl sehr präzise, auch für Laien verständlich ist. Zwar handelt es sich hier gewiss nicht um eine unterhaltsame Abendlektüre, aber das Buch verhilft zweifellos dazu, das konventionelle Bild von Diabolo, Mephisto, Beelzebub und Luzifer zu erschüttern: Satan hat nichts Harmloses an sich, und er kann definitiv nicht durch Aufklärung und Rationalismus aus der Welt geschafft werden.

 

Uwe Wolff: Der Gefallene Engel. Eine kleine Kulturgeschichte des Teufels. 
2., völlig neubearbeitete Auflage. 
Lepanto Verlag, 
Rückersdorf üb. Nürnberg 2025; 
326 Seiten mit Abbildungen, Klappenbroschur, 
ISBN 978-3-942605-37-3, 
18,90 Euro (DE), 28,90 CHF (CH), 19,95 Euro (AT)

 


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Lesermeinungen

 Paddel 20. Juli 2025 

David-lösungsbedürftige Frage?

David hütete Schafe und Ziegen und musste diese vor gefährlichen Raubtieren beschützen. Denke, dass er diesen auch nicht zu nahe kommen wollte und vermutlich hatte er eine erstaunliche Fertigkeit mit der Steinschleuder als Waffe gehabt. Was ist daran lösungsbedürftig? In Bezug auf Goliath kam die Aggression von den Philistern und Goliath spottete und forderte unaufhörlich zum Kampf heraus. Niemand traute sich gegen die Übermacht der Philister ins Feld zu ziehen.David spürte schließlich in sich den Ruf Gottes, sich dem Zweikampf zu stellen, denn sonst hätte David sich das nicht zugetraut. Er spricht auch aus, dass er im Namen Gottes komme. Denke schon, dass Kinder begreifen können was aus reiner Boshaftigkeit geschieht und was aus reiner Wehrhaftigkeit. Das war keine spontane Entscheidung von David, das hat einige Zeit gebraucht, im Ringen um Gottes Willen und als Frucht einer guten Gottesbeziehung. Und ja, wir Menschen, David und Abraham und die vielen sind trotzdem auch Sünder.


1
 
 Versusdeum 19. Juli 2025 
 

Jesus selbst warnte oft genug vor Teufel und Hölle,

ebenso seine Apostel. Das zu ignorieren, ist schon eine "Kunst" - allerdings eine sehr fragwürdige. Hauptgründe für das fehlende Wissen der Gläubigen werden vielfach "selektive" Verkündigung durch das "Bodenpersonal" des Herrn sein, jahrzehntelange Irrlehren durch Theologen, Verluste bei der Klarheit der Texte (vor allem durch die Falschübersetzungen des Novus Ordo ins Deutsche) sowie Blindheit durch die Sünde, die raffiniert um Selbstbestätigung ringt.
Ja, vielleicht hat man früher zu sehr die Drohbotschaft der Bibel und des NT zulasten der Frohbotdchaft betont. Die harten Warnungen Jesu komplett wegzulassen, wirkt sich aber noch weitaus verheerender aus. Denn früher kam sicher so mancher dank einer Angst vor der Hölle in den Himmel, jetzt werden nicht wenige nach ein paar Jahrzehnten selbstzufrieden und stolz "den Löffel abgeben" und sich dann plötzlich in der ewigen Verdammnis wiederfinden, dort, wo das "heulen und zähneknirschen" niemals enden wird.


2
 
 Stefan Fleischer 19. Juli 2025 

Was hier fehlt

und m.E. sehr wichtig wäre, ist der Sündenfall des Menschen. Diese "Erzählung" der Schrift ist die wohl beste Erklärung des Zustandes der Welt, die es gibt. Der Mensch will – auf die Einflüsterungen des Satans hin - sein wie Gott. Er will selbst wissen, selbst entscheiden können, was richtig und was falsch, was gut und was böse ist. Er will keine höhere Macht über sich haben, auf alle Fälle keine, welche ihm Weisungen und Gesetze gib. Als gutmütiges Helferlein und/oder mit einer bedingungslosen Barmherzigkeit wird er vielleicht noch toleriert. Aber das «non serviam» seines Verführers seines Verführers steckt immer noch tief in seinem Herzen und liegt locker auf seiner Zunge.


2
 

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