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| ![]() Die Gnade, die verwandelt, der Glaube und die Gerechtigkeitvor 7 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung Papst Leo XIV. und die Berufung des Paulus als Weg von der Verfolgung zur Liebe – getragen von Glaube, Gnade und freier Antwort: ‚Am Anfang unserer Existenz gibt es einen Liebesplan Gottes‘ (Benedikt XVI.). Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Ein historischer Moment: Heute Nachmittag besuchte Papst Leo XIV. die Basilika St. Paul vor den Mauern, um das „Tropaion“ des Apostels Paulus zu verehren. Bei seiner Ankunft wurde der Heilige Vater vom Abt der Abtei der Benediktiner und dem Erzpriester der Basilika empfangen. Dann betrat er in einer Prozession zusammen mit den Benediktinermönchen die Basilika durch die Heilige Pforte und ging zur Apsis. An der Confessio angekommen, stieg Papst Leo XIV. hinab, um das Grab des heiligen Paulus zu verehren. Dann wandte sich der Papst an die Anwesenden, um in die Lesung eines Abschnitts aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer einzuführen. „Vertrauen wir den Beginn dieses neuen Pontifikats der Fürsprache des Völkerapostels an und denken wir gemeinsam über seine Botschaft nach“: Der Papst erinnerte an den Ursprung jeder Sendung: die zuvorkommende Liebe Gottes. Anhand von Paulus, Augustinus und Benedikt XVI. zeichnete er den Weg des Glaubens nach – als freies, von der Gnade getragenes Ja des Menschen zu einem Ruf, der ihn über sich hinausführt. „Was werden wir wählen können, wenn wir nicht zuvor selbst erwählt worden sind?“, zitierte er Augustinus, und schloss mit der Bitte, auch ihm möge die Gnade geschenkt sein, dem Ruf Christi treu zu folgen.. Im Folgenden die Predigt, die Papst Leo XIV. während der Feier gehalten hat: Der Abschnitt aus der Heiligen Schrift, den wir gehört haben, ist der Anfang eines wunderbaren Briefes des heiligen Paulus an die Christen in Rom, dessen Botschaft drei bedeutende Themen umfasst: die Gnade, den Glauben und die Gerechtigkeit. Vertrauen wir den Beginn dieses neuen Pontifikats der Fürsprache des Völkerapostels an und denken wir gemeinsam über seine Botschaft nach. Der heilige Paulus sagt zuallererst, dass er die Gnade der Berufung von Gott erhalten habe (vgl. Röm 1,5). Er erkennt also, dass seine Begegnung mit Christus und sein Dienst mit jener Liebe verbunden sind, mit der Gott ihm zuvorgekommen ist und ihn zu einem neuen Leben berufen hat, als er vom Evangelium noch weit entfernt war und die Kirche verfolgte. Der heilige Augustinus – ebenfalls ein Konvertit – spricht von derselben Erfahrung, wenn er sagt: »Was werden wir wählen können, wenn wir nicht zuvor selbst erwählt worden sind? Denn wenn wir nicht zuvor geliebt worden sind, können wir noch nicht einmal lieben« (Sermo 34, 2). Am Ursprung jeder Berufung steht Gott: Seine Barmherzigkeit und seine Güte sind so großherzig wie die einer Mutter (vgl. Jes 66,12-14), die ihr Kind auf natürliche Weise durch ihren eigenen Leib nährt, solange es noch nicht in der Lage ist, sich selbst zu ernähren (vgl. Hl. Augustinus, Enarr. in Ps. 130, 9). Paulus spricht jedoch im selben Abschnitt auch vom »Glaubensgehorsam« (Röm 1,5) und teilt wiederum die Erfahrungen, die er gemacht hat. Als der Herr ihm auf dem Weg nach Damaskus erschienen ist (vgl. Apg 9,1-30), hat er ihm nämlich nicht seine Freiheit genommen, sondern die Möglichkeit einer Wahl gelassen, eines Gehorsams als Ergebnis von Anstrengung, inneren und äußeren Kämpfen, denen er sich zu stellen bereit war. Die Erlösung ereignet nicht wie von Zauberhand, sondern durch ein Geheimnis der Gnade und des Glaubens, der zuvorkommenden Liebe Gottes sowie der vertrauensvollen und freien Zustimmung des Menschen (vgl. 2 Tim 1,12). Während wir also dem Herrn für die Berufung danken, durch die er das Leben des Saulus verwandelt hat, bitten wir ihn darum, dass wir auf dieselbe Weise auf seine Einladungen antworten können, indem wir Zeugen jener Liebe werden, die »ausgegossen [ist] in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist« (Röm 5,5). Wir bitten ihn, dass wir fähig werden, seine Liebe zu pflegen und weiterzugeben, indem wir einander zu Nächsten werden (vgl. Franziskus, Homilie bei der zweiten Vesper am Hochfest der Bekehrung des Apostels Paulus, 25. Januar 2024) und zwar in demselben Eifer an Liebe, der den einstigen Verfolger seit der Begegnung mit Christus dazu gedrängt hat, „allen alles zu werden“ – bis zum Martyrium (vgl. 1 Kor 9,19-23). So wird sich für uns wie für ihn in der Schwäche des Fleisches die Kraft des Glaubens an Gott offenbaren, der gerecht macht (vgl. Röm 5,1-5). Diese Basilika ist seit Jahrhunderten der Obhut einer Benediktinergemeinschaft anvertraut. Wie könnte man da, wenn von der Liebe als Quelle und Triebkraft der Verkündigung des Evangeliums die Rede ist (vgl. Regel, Kap. LIII; LXIII), die eindringlichen Worte des heiligen Benedikt vergessen, mit denen er in seiner Regel an die brüderliche Liebe im Kloster und an die Gastfreundschaft gegenüber allen Menschen appelliert? Schließen möchte ich jedoch mit den Worten, die mehr als tausend Jahre später ein anderer Benedikt, Papst Benedikt XVI., an die Jugendlichen richtete: »Liebe Freunde«, sagte er, »Gott liebt uns. Das ist die große Wahrheit unseres Lebens, die allem anderen Sinn gibt. […] am Anfang unserer Existenz gibt es einen Liebesplan Gottes«, und der Glaube ist es, der »uns diesem Geheimnis der Liebe unser Herz öffnen lässt und als Menschen leben lässt, die sich von Gott geliebt wissen« (Homilie bei der Gebetsvigil mit den Jugendlichen, Madrid, 20. August 2011). Dies ist die schlichte und einzige Wurzel jeder Sendung, auch der meinen als Nachfolger Petri und Erbe des apostolischen Eifers des Paulus. Der Herr schenke mir die Gnade, seinem Ruf treu zu folgen.
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