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Athos: Umstrittener Besuch des ukrainischen Metropoliten Epifanij

30. Mai 2021 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Die Mönchsrepublik ist hinsichtlich der Anerkennung der Orthodoxen Kirche der Ukraine, deren Oberhaupt der Metropolit ist, mehrheitlich ablehnend eingestellt.


Athen/Kiew (kath.net/ KAP)

In zahlreichen kirchlichen orthodoxen Medien wird über einen baldigen Besuch von Metropolit Epifanij (Dumenko), Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), in der Mönchsrepublik Athos spekuliert. Auslöser dafür sind die Äbte zweier Athosklöster, die dieser Tage per Video dem Metropoliten zu seinem Namenstag gratulierten und diese Gratulationen auch mit einer Einladung verbanden, wie der Pro Oriente-Informationsdienst am Freitag mitteilte.

Die beiden Äbte (Alexios vom Kloster Xenofontos und Gabriel vom Kloster Pantokratoros), sind freilich in der Mönchsrepublik Athos eine Ausnahme. Die meisten Mönche bzw. Klöster stehen der OKU nämlich höchst reserviert bis strikt ablehnen gegenüber. Ein Besuch Epifanijs auf dem Athos könnte deshalb interne Spannungen auslösen.

In der Ukraine gibt es zwei größere orthodoxe Kirchen, die miteinander konkurrieren: die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP) und die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU), die vom Ökumenischen Patriarchat 2019 die Autokephalie (Unabgängigkeit) erhielt. Die Weltorthodoxie ist seither in der Frage der kanonischen Anerkennung dieser Autokephalie gespalten, die Mehrheit hat die Autokephalie der OKU bislang nicht anerkannt.


Abt Alexios und Abt Gabriel waren als einzige Athos-Vertreter schon bei der Amtseinführung von Epifanij als Oberhaupt der autokephalen OKU in Kiew Anfang 2019 mit dabei. Auch zu den Feierlichkeiten zum einjährigen Jubiläum der Amtseinführung Anfang Februar 2020 waren die beiden Äbte nach Kiew gereist.

Für große Aufregung auf dem Athos sorgte zuvor schon im Februar 2019 die Tatsache, dass das Pantokrator-Kloster eine Delegation der OKU empfing und ein Bischof der OKU im Kloster einen Gottesdienst zelebrierte.

Abt Alexios beglückwünschte in dem aktuellen Videogruß jedenfalls Metropolit Epifanij einmal mehr zur Erlangung der Autokephalie seiner Kirche. Diese sei letztlich ein Geschenk Gottes, so der Abt. Er bete für Frieden in der Kirche in der Ukraine.

Die rund 335 Quadratkilometer große Mönchsrepublik Athos befindet sich auf der östlichsten Landzunge der griechischen Halbinsel Chalkidiki. Aktuell leben dort rund 3.000 Mönche und Personal. Es gibt 20 Klöster sowie zahlreiche weitere Mönchssiedlungen (Skiten) bzw. auch Einsiedeleien. Seit Mitte Mai dürfen wieder - in beschränktem Ausmaß - Pilger auf den Athos. Zuvor war dies für viele Wochen coronabedingt nicht erlaubt. Frauen ist der Zutritt zur Mönchsrepublik grundsätzlich verwehrt.

 

Metropolit Emmanuel in Kiew

Glückwünsche zum Namenstag erreichten Metropolit Epifanij dieser Tage auch vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios. Persönlicher Überbringer war Metropolit Emmanuel (Adamakis) von Chalcedon, der am Mittwoch nach Kiew gereist war. Neben den Glückwünschen ging es in der Begegnung mit Epifanij aber vor allem auch um die Vorbereitungen des anstehenden Ukraine-Besuchs von Patriarch Bartholomaios im Sommer. Die offizielle Website der OKU berichtete ausführlich über die Begegnung (www.pomisna.info).

Bartholomaios will anlässlich des 30. Jahrestages der Unabhängigkeit der Ukraine (24. August) das Land besuchen. Entsprechende Einladungen der ukrainischen Politik wie auch der OKU liegen seit Langem vor, allerdings gibt es auch heftige Kritik an dem geplanten Besuch, vor allem von der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats bzw. dem Moskauer Patriarchat selbst.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 SCHLEGL 30. Mai 2021 
 

Ausstrahlung der Probleme zwischen Moskau und Konstantinopel

Natürlich versucht das Patriarchat von Moskau als getreuer Helfer Putins die orthodoxe Kirche der Ukraine zu diskreditieren. Weil diese Kirche Konstantinopel unterstellt ist und nicht mehr von Moskau manipuliert werden kann.
Wir erlebten jetzt gerade die Verbrechen des weißrussischen Präsidenten Lukaschenko, der gegen jedes Recht ein Flugzeug unter Gefährdung der Passagiere zur Landung in Minsk gezwungen hat, um einen Dissidenten festzunehmen.
Diesem Lukaschenko wurde vom Patriarchen von Moskau, Kyrill, zu seiner (gefälschten) Wahl gratuliert! Weißrussland soll von Putin wieder Russland zugeschlagen werden, darum unterstützt Putin auch die Luftpiraterie Lukaschenkos. Hoffentlich lernen die Putinisten etwas aus solchen Ereignissen.
Abt Alexios ist ein dynamischer Mann, der vor Jahren die gesamte Karliturgie seines Klosters auf Schallplatten aufzunehmen erlaubt hat.


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