Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Unterwerfung
  2. Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
  3. God bless the USA!
  4. Entwöhnung von der Eucharistie
  5. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  6. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  7. Da war doch was…
  8. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  9. Wirr, wirrer, die Grünen!
  10. US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
  11. Die Petrusbruderschaft wächst weiter und ist überraschend jung: Durchschnittsalter 39 Jahre
  12. Bistum Würzburg hat sein Twitter-Profil endgültig gelöscht
  13. Journalistin Julia Ruhs: „Eine Person bezeichnete mich vor versammelter Menge als ‚rechtsextrem‘“
  14. Ostkirchen-Expertin kritisiert vatikanische Ukraine-Diplomatie
  15. Priester in Nigeria bot sich als Geisel im Tausch gegen Schüler an

Hat Kardinal Marx für EKD-Flüchtlingsschiff einen "namhaften Betrag" zur Verfügung gestellt?

18. August 2020 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erster Einsatz für von deutscher Kirche mitfinanzierte "Sea Watch" – Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte Rettungsschiffen mehrfach vorgeworfen, gewollt oder ungewollt mit Schlepperbanden Hand in Hand zu arbeiten


Rom/Berlin (kath.net/KAP) Das deutsche Flüchtlingsrettungsschiff "Sea-Watch 4" ist zu seiner ersten Mission im Mittelmeer aufgebrochen. Das ehemalige Forschungsschiff, das von dem Berliner Verein "Sea Watch" betrieben und von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mitfinanziert wird, legte am Wochenende im spanischen Hafen Burriana ab. Ziel der 30-köpfigen Schiffscrew ist die Suchzone vor der libyschen Küste. Dort will der laut eigenen Angaben einzige noch verbliebene private Seenotretter im Mittelmeer Bootsflüchtlinge vor dem Ertrinken retten.

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen, die den Einsatz medizinisch unterstützt, erklärte, in dem betreffenden Seegebiet hätten in den vergangenen sechs Wochen mehr als 3.500 Menschen die Flucht aus Libyen versucht, obwohl dort keine Rettungsschiffe unterwegs seien. Andere private Rettungsschiffe sitzen aktuell zumeist in Italien oder Malta fest, teils wegen angeblicher Mängel.

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, erteilte den Crew-Mitgliedern einen Reisesegen. Das Auslaufen des Schiffes sei für ihn nach der Schiffstaufe in Kiel auch persönlich "ein ganz besonderer Moment", erklärte er. Aber auch tausende andere Menschen seien jetzt mit dem Herzen dabei. "Sie haben das Geld dafür gespendet, dass die Sea-Watch 4 überhaupt gekauft werden konnte."
Bereits im Vorfeld kündigte der Ratsvorsitzende an: "Sollte die Mission behindert werden, werden wir uns für die Crew und die geretteten Menschen einsetzten." Denn, so die Begründung: "Jedes einzelne Leben, das gerettet wird, ist diese Anstrengung wert."


Die "Sea-Watch 4" soll nach offiziellen Angaben rund 1,3 Millionen Euro gekostet haben, plus mindestens eine halbe Million für den Umbau des früheren Forschungsschiffs. Finanziert wird das Schiff, das von 1976 bis Ende 2019 zur Meeresforschung eingesetzt wurde, durch das Bündnis "United4Rescue". In dem 2019 auf Initiative der EKD gegründeten Verein haben sich mehr als 550 Organisationen und Institutionen zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung zusammengeschlossen. "Sie alle eint die Überzeugung, dass man Menschen nicht ertrinken lassen darf", sagte Bedford-Strohm in seiner Videobotschaft.

Positive Reaktionen

Begrüßt wird die Aktion auch von Europaparlamentspräsident David Sassoli: "Kein Mann, keine Frau und kein Kind sollen auf dem Meer sterben bei dem Versuch, Europa zu erreichen", twitterte der italienische linksdemokratische Politiker am Sonntag. Die EU habe "die Pflicht, denen zu Hilfe zu kommen, deren Leben auf dem Mittelmeer in Gefahr ist", schrieb Sassoli. Dem privaten Rettungsschiff wünschte er "günstigen Wind".

Zum Start am Samstag schrieb die Betreiberorganisation Sea-Watch ebenfalls auf Twitter: "Solange die EU Menschen an ihren Grenzen zum Tode verurteilt, kämpfen wir weiter. Für Bewegungsfreiheit und das Recht auf Leben!"

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums vom Wochenende erreichten seit Jahresbeginn mehr als 15.400 Migranten die italienische Küste, mehr als dreieinhalb Mal so viel wie im entsprechenden Zeitraum des Vorjahrs. Gegenüber 2018 liegt die Zahl der Ankünfte 20 Prozent niedriger. Seit 1. Jänner registrierte die Internationale Organisation für Migration 443 ertrunkene Migranten im Mittelmeer; 262 starben demnach auf der Zentralen Mittelmeerroute Richtung Italien und Malta.

Die katholische Kirche in Deutschland reagierte zwischen Wohlwollen und Zurückhaltung zu den Plänen des evangelischen Rettungsschiffes. So will sie ihre Flüchtlingsarbeit fortführen, aber nicht selbst ein Schiff anheuern. Allerdings soll der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx für das Projekt einen "namhaften Betrag" zur Verfügung gestellt haben. Solange die Politik jedoch keine menschenwürdige Lösung für den Krieg in Syrien und für die Lager auf Lesbos finde, "solange müssen wir handeln", betonte Marx kürzlich. Und auch Papst Franziskus liegt die Seenotrettung am Herzen, wie er Europas Staaten immer wieder ins Gewissen redet.

Politische Lösung nicht in Sicht

Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese kündigte an, am Montag mit Außenminister Luigi Di Maio nach Tunesien zu reisen, um mit Präsident Kais Saied über Maßnahmen gegen Schlepperei zu beraten. An dem Treffen sollen auch die EU-Kommissare Ylva Johansson and Oliver Varhelyi teilnehmen.

Eine dauerhafte politische Lösung zeichnet sich jedoch noch nicht ab. Aktuell entsteht ensteht meist ein unwürdiger Handel, welcher Staat wie viele der Geretteten aufnimmt. Ob die neue EU-Marineoperation Irini für Besserung sorgt, lässt sich noch nicht absehen. Ihr Hauptziel ist es, das Waffenembargo gegen Libyen durchzusetzen und Schleuserkriminalität zu bekämpfen.

Kritiker privater Seenotrettung äußern regelmäßig die Sorge, kreuzende Rettungsboote übten eine Sogwirkung auf Flüchtlinge aus. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz etwa warf ihnen mehrmals vor, gewollt oder ungewollt mit Schlepperbanden Hand in Hand zu arbeiten.

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 20. August 2020 
 

@schlicht

Beim (vermutlich) vorherigen Mal stammte das Geld aus einem Topf für soziale Zwecke. Vermutlich war es auch dieses Mal wieder so.


2
 
 schlicht 19. August 2020 
 

Eins ist sicher,

wenn Marx Geld gespendet hat, dann nicht sein eigenes...das ist der noch größere Skandal!


7
 
 Stefan Fleischer 18. August 2020 

Darf man fragen

in welchem Verhältnis die Unterstützung dieser doch zumindest nicht unumstrittenen Aktion zu jenen Mitteln stehen, welche diese grosszügigen Spender für die Rettung der ungeborenen Kinder im Mutterleib zur Verfügung stellen? Es gibt da weit mehr "Todesfälle" als auf den Fluchtrouten im Mittelmeer.


12
 
 Eichzagel 18. August 2020 
 

Wieviele von den Geretteten nimmt Bedford-Strohm auf ?

Das wäre doch mal eine wirklich christliche Handlung, wenn Sie Herr Bedford Strom mit gutem Beispiel vorangingen und 50 Leute aufnehmen und versorgen würde. Platz und Geld ist ja , so wie es aussieht , da. Das gleiche gilt für Herrn Marx !!!!


12
 
 Chris2 18. August 2020 
 

Und die Opfer bei uns zählen nicht?

Warum fordern die "Kirchen" nicht gleichzeitig auch einen verbesserten Schutz der Bevölkerung in den Ziellandern, etwa durch Passpflicht mit Nachteilen bei Einreise ohne Pass? Wer falsche Papiere vorlegt, wird in D bestraft, wer lügt, belohnt. Oder Strafen bei falschen Identitäten im Asylverfahren? Oder die Abschiebung von Dschihadisten und Gewalttätern? Aber nein, die Mädchen Maria, Mia und Mireille waren eben Menschen zweiter Klasse im eigenen Land...


16
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Flüchtlinge

  1. Christlicher Konvertit Chia Rabiei darf in Deutschland bleiben
  2. Abschiebung: Erzbischof Lackner mahnt zu Menschlichkeit und Dialog
  3. Zahl der Migranten übers Mittelmeer erheblich gestiegen
  4. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  5. "Fehler von 2015 dürfen nicht wiederholt werden"
  6. Wegen Kritik an Flüchtlingspolitik wurden Krippenfiguren gestohlen
  7. So retten, „dass Rettung nicht automatisch Einwanderung bedeutet“
  8. Theologe: "Die Kirche kann barmherzig sein, der Staat darf das nicht"
  9. "Wir wollen unschuldig sein"
  10. „Seenotrettung im Mittelmeer: nicht Seenotrettung, sondern Migration“







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Unterwerfung
  3. Entwöhnung von der Eucharistie
  4. God bless the USA!
  5. US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
  6. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  7. Es geht los! ANMELDUNG für die große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  8. Da war doch was…
  9. Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
  10. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  11. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  12. Valencia: Kirche blieb inmitten der Zerstörung verschont
  13. Die Petrusbruderschaft wächst weiter und ist überraschend jung: Durchschnittsalter 39 Jahre
  14. Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
  15. Wirr, wirrer, die Grünen!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz