Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Unterwerfung
  2. Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
  3. God bless the USA!
  4. Entwöhnung von der Eucharistie
  5. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  6. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  7. Da war doch was…
  8. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  9. Wirr, wirrer, die Grünen!
  10. US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
  11. Die Petrusbruderschaft wächst weiter und ist überraschend jung: Durchschnittsalter 39 Jahre
  12. Bistum Würzburg hat sein Twitter-Profil endgültig gelöscht
  13. Journalistin Julia Ruhs: „Eine Person bezeichnete mich vor versammelter Menge als ‚rechtsextrem‘“
  14. Ostkirchen-Expertin kritisiert vatikanische Ukraine-Diplomatie
  15. Priester in Nigeria bot sich als Geisel im Tausch gegen Schüler an

Jede Unterstützung einer Selbsttötung verbieten

10. September 2015 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Fünf Organisationen starten Initiative zum Welttag der Suizidprävention


Berlin/Münster (kath.net/idea) Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland etwa 10.000 Menschen das Leben und mehr als 100.000 versuchen, sich selbst zu töten. Damit sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten, illegale Drogen und Aids zusammen. Darauf machen Experten anlässlich des Welttages der Suizidprävention am 10. September aufmerksam.

Aus diesem Anlass und aufgrund der aktuellen politischen Diskussion um die Suizidbeihilfe haben mehrere Lebensrechtsorganisationen die Internet-Initiative „Keine Lizenz zum Töten“ (http://keine-lizenz-zum-toeten.de) gestartet. Hinter der Webseite stehen unter anderen die Christdemokraten für das Leben (CDL/Nordwalde bei Münster), die Aktion Lebensrecht für Alle (Augsburg), Ärzte für das Leben (Marktoberdorf/Allgäu), Kaleb (Berlin) und die Stiftung Ja zum Leben (Meschede). Der Deutsche Bundestag wird am 6. November über eine Regelung der Suizidbeihilfe entscheiden. Dazu liegen vier Gesetzentwürfe vor. Die Lebensrechtsorganisationen wollen auf der Internetseite „argumentativ Stellung beziehen gegen die Gesetzesvorschläge, die eine straffreie Suizidförderung befürworten“, so die stellvertretende CDL-Bundesvorsitzende Odila Carbanje.


Die CDL-Vorsitzende in Bayern, Christiane Lambrecht (Murnau), erklärte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, dass am 6. November darüber entschieden werde, welche Sterbekultur politisch gewollt sei. Leider sei nur der Entwurf der CDU-Abgeordneten Prof. Patrick Sensburg, Thomas Dörflinger und Hubert Hüppe ein sicherer „Garant des Schutzes am Lebensende“. Dieser Antrag untersage im Unterschied zu den anderen jede aktive Unterstützung eines Selbstmordes. Er sieht vor, dass Anstiftung und Werbung zum sowie Mitwirkung am Suizid generell unter Strafe gestellt werden. Gleichzeitig soll die Palliativmedizin ausgebaut und das Hospizwesen gefördert werden. Lambrecht: „Nur dieser Antrag verbietet es, dass Ärzte oder Angehörige einem anderen Menschen bei dessen Selbsttötung helfen.“ Sie ruft die Bürger auf, sich über das Thema zu informieren, denn das Gesetz betreffe am Lebensende potenziell alle Menschen: „Wenn es Ärzten, Pflegenden und Angehörigen per Gesetz generell und offiziell erlaubt ist, einem lebensmüden, alten oder kranken Menschen jederzeit ein tödliches Mittel straffrei besorgen und reichen zu dürfen, also ihm den Giftbecher hinzustellen, droht zwischen den Generationen der Bruch jeder Solidarität und Menschlichkeit.“

Drei Entwürfe verfassungswidrig?

Der Entwurf der Bundestagsabgeordneten Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD), die auch der EKD-Synode angehört, sieht bis zu drei Jahre Gefängnis für jeden vor, der „in der Absicht, die Selbsttötung eines anderen zu fördern, diesem hierzu geschäftsmäßig die Gelegenheit gewährt, verschafft oder vermittelt“. Strafbar machen würden sich danach Vereine, Organisationen und Personen, die wiederholt beim Suizid helfen. Völlige Straffreiheit soll aber für jene gelten, die nur „im Einzelfall und aus altruistischen Motiven“ bei einer Selbsttötung helfen, also Angehörige oder dem Suizidwilligen Nahestehende – etwa Ärzte. Der Entwurf des Bundestagsvizepräsidenten Peter Hintze (CDU) und des SPD-Gesundheitsexperten Karl

Lauterbach beinhaltet, ärztliche Suizidbeihilfe unter bestimmten Voraussetzungen zu ermöglichen.

Eine vierte Initiative von Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) und Petra Sitte (Die Linke) setzt sich dafür ein, dass Suizidhilfe straffrei bleibt, sofern sie von einer erwachsenen, frei verantwortlich handelnden Person gewünscht wird. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages veröffentlichte Ende August ein Rechtsgutachten, in dem er verfassungsrechtliche Bedenken gegen diese drei Entwürfe äußert. So werde nicht klar, wie die geplante Unterscheidung zwischen einer verbotenen geschäftsmäßigen Suizidhilfe mit Wiederholungsabsicht und einer erlaubten Sterbehilfe im Einzelfall aus selbstlosen Motiven getroffen werden könne.

Hinter Suiziden stehen oft psychische Erkrankungen und soziale Isolation

Unterdessen forderten Mediziner am 7. September bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des „Nationalen Suizid Prävention Programms“ und der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité in Berlin, Suizidprävention zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu machen. Im Hintergrund von Suiziden stünden häufig psychische Erkrankungen, soziale Isolierung, Zukunftsangst und Hoffnungslosigkeit. So werde jeder zweite Suizid einer Frau in Deutschland von einer über 60-Jährigen begangen. Nach Ansicht der Diakonie Deutschland sollte die Telefonseelsorge zur besseren Suizidprävention in den lokalen Netzwerken der Jugendhilfe verankert sein. Laut Diakonie-Vorstand Maria Loheide (Berlin) nutzen jüngere Menschen am meisten leicht zugängliche Angebote wie die Telefonseelsorge. Ihren Angaben zufolge nehmen sich jährlich 600 Menschen unter 25 Jahren das Leben.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Selbstmord

  1. Kirchen in England warnen vor Freigabe von assistiertem Suizid
  2. Suizidbeihilfe? – „Diese Sichtweise widerspricht der Position der katholischen Kirche“
  3. Erzbischof Paglia: Priester dürfen assistierten Suizid begleiten
  4. Student stürzt sich vom Kölner Dom
  5. Suizid: Praktizierende Homosexuelle gefährdeter als Ehepaare
  6. Bayern: Priester tot aufgefunden, offenbar Selbstmord
  7. Priester erhängt sich wegen Versetzung
  8. Ärzteschaft lehnt Beihilfe zum Suizid grundsätzlich ab
  9. Vatikan: Suizid Maynards war ein «Fehler»
  10. Cellerar der Abtei Königsmünster hat sich das Leben genommen







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Unterwerfung
  3. Entwöhnung von der Eucharistie
  4. God bless the USA!
  5. US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
  6. Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
  7. Es geht los! ANMELDUNG für die große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  8. Da war doch was…
  9. Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
  10. Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
  11. Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
  12. Valencia: Kirche blieb inmitten der Zerstörung verschont
  13. Die Petrusbruderschaft wächst weiter und ist überraschend jung: Durchschnittsalter 39 Jahre
  14. Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
  15. Wirr, wirrer, die Grünen!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz