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Die Demut des Auferstandenen. Die stille Gegenwart Christi

vor 23 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Leo XIV.: über die österliche Gegenwart Christi. Die Auferstehung als Zeichen der Nähe Gottes im Gewöhnlichen des Lebens. Das österliche Licht in der Demut des Alltäglichen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?“ (Lk 24,30-32).

In seiner Katechese bei der Generalaudienz am Mittwoch sprach Papst Leo XIV. über ein Thema, das er als „überraschenden Aspekt der Auferstehung Christi“ bezeichnete: ihre Demut. Er begann mit der Einladung, auf die Evangelien zu schauen, um zu erkennen, „dass der auferstandene Herr nichts Spektakuläres tut, um sich dem Glauben seiner Jünger aufzudrängen. Er tritt nicht auf, umgeben von Scharen von Engeln, vollbringt keine auffälligen Taten, hält keine feierlichen Reden, um die Geheimnisse des Universums zu offenbaren. Im Gegenteil, er nähert sich mit Zurückhaltung, wie ein gewöhnlicher Wanderer, wie ein hungriger Mensch, der bittet, ein wenig Brot zu teilen“.

Der Papst erinnerte daran, dass Maria von Magdala ihn für einen Gärtner hielt (vgl. Joh 20,15), die Jünger von Emmaus ihn für einen Fremden (vgl. Lk 24,18) und Petrus mit den anderen Fischern ihn für einen zufälligen Passanten (vgl. Joh 21,4) hielten. Dazu sagte er: „Wir hätten spezielle Effekte erwartet, Zeichen der Macht, unwiderlegbare Beweise. Aber der Herr sucht dies nicht: Er bevorzugt die Sprache der Nähe, der Normalität, des geteilten Tisches“. Aus dieser Beobachtung leitete Leo XIV. eine zentrale Aussage ab: „In diesem liegt eine wertvolle Botschaft: Die Auferstehung ist kein theatralischer Überraschungseffekt, sondern eine stille Verwandlung, die jede menschliche Handlung mit Sinn erfüllt“. Als Zeichen dieser Verwandlung nannte er die Szene, in der Jesus vor den Jüngern ein Stück Fisch isst. „Das ist kein nebensächliches Detail“, so der Papst, „es ist die Bestätigung, dass unser Leib, unsere Geschichte, unsere Beziehungen keine Hülle sind, die weggeworfen werden muss. Sie sind zur Fülle des Lebens bestimmt. Auferstehen bedeutet nicht, zu vergeistigten Wesen zu werden, sondern in eine tiefere Gemeinschaft mit Gott und mit den Brüdern einzutreten, in eine von der Liebe verwandelte Menschheit“.


Papst Leo XIV. führte fort: „In der Osterwirklichkeit Christi kann alles Gnade werden. Auch die gewöhnlichsten Dinge: essen, arbeiten, warten, das Haus in Ordnung halten, einem Freund beistehen. Die Auferstehung entzieht das Leben nicht der Zeit und der Mühe, sondern verändert deren Sinn und ‚Geschmack‘. Jede Handlung, die in Dankbarkeit und Gemeinschaft vollzogen wird, nimmt das Reich Gottes vorweg“.

Ein Hindernis, das den Menschen oft daran hindere, die Gegenwart Christi im Alltag zu erkennen, sei „der Anspruch, dass Freude ohne Wunden sein müsse“. Er verwies auf die Emmausjünger, die traurig gingen, „weil sie auf ein anderes Ende gehofft hatten, auf einen Messias, der das Kreuz nicht kannte“. Trotz der Nachricht vom leeren Grab konnten sie nicht lächeln. Aber „Jesus stellt sich an ihre Seite und hilft ihnen mit Geduld zu verstehen, dass der Schmerz keine Widerlegung der Verheißung ist, sondern der Weg, auf dem Gott das Maß seiner Liebe offenbart hat (vgl. Lk 24,13–27)“. Als sie schließlich mit ihm zu Tisch sitzen und das Brot brechen, „öffneten sich ihre Augen. Und sie erkannten, dass ihr Herz schon brannte, auch wenn sie es nicht wussten (vgl. Lk 24,28–32)“. Daraus zog der Papst eine zentrale Einsicht: „Das ist die größte Überraschung: zu entdecken, dass unter der Asche der Ernüchterung und Müdigkeit immer eine lebendige Glut liegt, die nur darauf wartet, neu entfacht zu werden“.

Die Auferstehung Christi lehre uns also, „dass es keine Geschichte gibt, die so sehr von Enttäuschung oder Sünde gezeichnet ist, dass sie nicht von der Hoffnung besucht werden könnte. Kein Fall ist endgültig, keine Nacht ewig, keine Wunde dazu bestimmt, für immer offen zu bleiben. So fern, verloren oder unwürdig wir uns fühlen mögen – keine Distanz kann die unfehlbare Kraft der Liebe Gottes auslöschen“. Christus erscheine nicht nur in Momenten der Sammlung oder des geistlichen Eifers, „wenn unser Leben geordnet und hell erscheint“. Vielmehr komme der Auferstandene gerade „in den dunkelsten Orten: in unseren Misserfolgen, in den erschöpften Beziehungen, in den täglichen Mühen, die uns beschweren, in den Zweifeln, die uns entmutigen. Nichts von dem, was wir sind, kein Fragment unserer Existenz ist ihm fremd“.

Für diese Zeit gelte: „Heute stellt sich der auferstandene Herr an die Seite eines jeden von uns, gerade auf unseren Wegen - denen der Arbeit und des Engagements, aber auch denen des Leidens und der Einsamkeit - und bittet uns mit unendlicher Zartheit, uns das Herz wärmen zu lassen. Er drängt sich nicht mit Lärm auf, er verlangt nicht, sofort erkannt zu werden. Mit Geduld wartet er auf den Augenblick, in dem unsere Augen sich öffnen, um sein freundliches Gesicht zu sehen, das fähig ist, Enttäuschung in vertrauendes Warten, Traurigkeit in Dankbarkeit, Resignation in Hoffnung zu verwandeln“.

Zum Abschluss fasste Papst Leo XIV. das Ziel des österlichen Weges zusammen: „Der Auferstandene will nur eines: seine Gegenwart zeigen, unser Weggefährte werden und in uns die Gewissheit entzünden, dass sein Leben stärker ist als jeder Tod. Bitten wir also um die Gnade, seine demütige und zurückhaltende Gegenwart zu erkennen, nicht ein Leben ohne Prüfungen zu fordern, zu entdecken, dass jeder Schmerz, wenn er von der Liebe bewohnt ist, Ort der Gemeinschaft werden kann“. Der Papst schloss mit einem Bild, das an den Emmausbericht erinnert: „Und so kehren auch wir, wie die Jünger von Emmaus, in unsere Häuser zurück mit einem Herzen, das vor Freude brennt. Eine einfache Freude, die die Wunden nicht auslöscht, sondern sie erhellt. Eine Freude, die aus der Gewissheit geboren wird, dass der Herr lebt, mit uns geht und uns in jedem Augenblick die Möglichkeit schenkt, neu zu beginnen“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern, der Monat Oktober ist dem heiligen Rosenkranz gewidmet. Ich möchte daher euch alle einladen, jeden Tag den Rosenkranz für den Frieden in der Welt zu beten. Möge die selige Jungfrau Maria euch stets begleiten.

Foto (c) Vatican Media

 


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