Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Münchner Kardinal Marx: „Man kann kein Katholik sein und zugleich andere hassen“
  3. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  4. Wertfreie Werbung für Abtreibungen
  5. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  6. CDU will das Töten ungeborener Kinder verstärkt staatlich finanzieren!
  7. „Ihr Bischöfe, kehrt um in Euren Auftrag! Die Silberlinge in Euren Taschen machen einen Höllenlärm“
  8. „Wir halten das für einen offenkundigen Bruch mit der universalen Lehre der Katholischen Kirche“
  9. „Eine erneute Schande für die deutsche Kirche und wieder der BDKJ mittendrin“
  10. Theologe: Lateinamerikas Kirche verliert geistlichen Fokus, Glaubensthemen stets unberücksichtigt
  11. ‚Sag mir, wo die Kinder sind‘ – Abtreibung und Demographie: In Österreich fehlt jedes 3. Kind
  12. Kritik an Brosius-Gersdorf vollkommen begründet – Missachtung der Menschenwürde 'ein Skandal'
  13. Wer solche Freunde hat
  14. US-amerikanisches Olympisches Komitee schließt "Transfrauen" künftig vom Frauensport aus
  15. Polen ist 2025 das Land mit den meisten Priesterweihen in Europa

Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück

29. Juni 2025 in Schweiz, 12 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Abtei Saint-Maurice muss nach Bericht einer von Augustiner-Chorherren beauftragten unabhängigen Untersuchungskommission Dutzende Missbrauchsfälle einräumen.


Vatikanstadt/Saint-Maurice (kath.net/ KAP) 
Die Traditions-Abtei Saint-Maurice in der Westschweiz muss Dutzende Missbrauchsfälle einräumen. Eine Prüfungskommission sieht auch einen Zusammenhang zum Zustand der Klostergemeinschaft. Nun zieht der Abt Konsequenzen. Papst Leo XIV. hat den Rücktritt des Abtes der Schweizer Abtei Saint-Maurice, Jean César Scarcella (73), angenommen. Das teilte der Vatikan am Samstag ohne nähere Angaben mit.
Dem Schritt waren jahrelange massive Vorwürfe im Umgang mit sexuellem Missbrauch durch das älteste Kloster der Schweiz vorausgegangen. Scarcella selbst, 95. Abt von Saint-Maurice, hatte nach Belästigungsvorwürfen gegen ihn sein Amt seit September 2023 ruhen lassen. Allerdings hatte der Vatikan keine Verfehlungen festgestellt, so dass er im März die Leitung wieder übernommen hatte, kath.net berichtete.
Nun stellte eine vom Orden der Augustiner-Chorherren beauftragte unabhängige Untersuchungskommission in ihrem am 20. Juni veröffentlichten Bericht fest, dass es zwischen 1960 und 2024 mindestens 67 Fälle sexualisierter Gewalt zumeist an Minderjährigen gegeben habe, verübt von mindestens 30 Ordensmännern. Die Abtei bat darauf "bedingungslos um Vergebung" und kündigte einen Aktionsplan an. Unter anderem soll eine unabhängige Ansprechperson für Betroffene benannt werden.


Image war wichtiger als Opfer
Die Abtei Saint-Maurice gilt als ältestes Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbrechung besteht. Sie untersteht unmittelbar dem Papst. Der Ruf der im 6. Jahrhundert gegründeten Abtei wurde zuletzt durch Vorwürfe sexueller Verfehlungen schwer erschüttert. Das Kloster reagierte darauf erst auf Druck der Öffentlichkeit.
Für den Untersuchungsbericht befragt wurden 57 Zeugen sowie 24 Geistliche. Dokumentiert wurden "Gesten oder Äußerungen mit sexuellen Anspielungen in einem Machtverhältnis, wiederholte sexuelle Berührungen, zweideutige Fotosessions, Verführungsversuche in einem Machtverhältnis, Exhibitionismus oder der Konsum von Kinderpornografie". Zudem gab es laut Bericht Fälle von sexuellen Übergriffen, Vergewaltigung sowie erzwungene Abtreibungen. Die Kommission wirft sowohl den Äbten als auch den örtlichen Behörden Versagen vor.
Im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen stellt der Bericht dem Kloster ein schlechtes Zeugnis aus. So bescheinigt sie ihm eine "defensive Haltung", die zuallererst darauf abgezielt habe, den Ruf der Abtei zu schützen. Verdächtigte oder denunzierte Chorherren seien versetzt worden; "die Verantwortlichen der Abtei bemühen sich, die Handlungen der beschuldigten Kollegen zu vertuschen, sie zu verharmlosen, indem sie ein verschwommenes oder euphemistisches Vokabular benutzen", so die Autoren des Berichts.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lamwool 3. Juli 2025 
 

Enttäuschung...

In meinem Kommentar stellte ich zwei Schreibern konkrete Fragen. Leider blieben sie ohne Antwort.
Schade. ( oder: kAiaeA)?


0
 
 Wilolf 30. Juni 2025 
 

@chorbisch

Ich hatte mich an @Versusdeum gewendet bezüglich des Begriffes „sexualisierte Gewalt“ gegenüber Kindern in seinem Beitrag (s.u.). Darf ich das nicht?


0
 
 chorbisch 30. Juni 2025 
 

@ Wilolf

Hier geht es aber nicht um Zeitpunkt oder Inhalt des Sexualkundeunterrichts und dessen mögliche Folgen für die Kinder.

Es geht um "mindestens 67 Fälle" sexueller Gewalt und Missbrauchs durch Ordensangehörige und den Umgang der Verantwortlichen der Abtei damit.

Und sonst nichts! Wobei das alles schlimm und scheußlich genug ist. Das Versagen der Ordensoberen ist wieder Wasser auf die Mühlen derer, die der Kirche nicht wohlgesonnen sind. Um der Kirche zu schaden braucht es keine Freimaurer, Linke, Globalisten. Das können Angehörige der Kirche auch ganz allein, leider!

Es gibt gerade auf kath.net genug Artikel, die Anlass und gute Gründe zur Kritik an linken Politik- und Weltbildern bieten.

Warum also hier damit ankommen, wo es nicht hingehört?


0
 
 lamwool 30. Juni 2025 
 

Welche Konsequenzen??

Die Abtei sei direkt dem Papst unterstellt; warum
hat dann nicht ROM die Untersuchung befohlen?
Mit welcher Berechtigung haben dann die'Chorherren des Augustinerordens' die längst fällige Untersuchung anordnen können? Kurz gesagt:einmal mehr nur zugeschaut und dann vertuscht.
Und dann, wie so oft um Vergebung, sogar um 'bedingungslose Vergebung' gebeten. Was ist das überhaupt.
Es gibt zugegebenermassen Fälle, die schon weit zurückliegen, bei denen es kaum möglich ist, aufzuklären.
Aber hier!!! Hier könnte man. Für mich zeigt es einmal mehr, dass der wirkliche Wille fehlt.
Und so nebenbei wundere ich mich über einige Kommentare, die nichts mit dem Thema Missbrauch zu tun haben.
@versusdeum: 'zwischen Opfer- und Verdächtigenschutz ', ich glaube der Verdächtigenschutz hat Vorrang immer noch.
@Stefan Fleischer: Meinen Sie, 'man solle hier nicht richten'? Kann ja nicht sein


"Nun zieht der Abt Konsequenzen". Aus dem Bericht geht mE. eindeutig hervor, dass die 'Leitung' mitschuldig ist.


0
 
 antony 30. Juni 2025 

@ Stefan Fleischer: Was das göttliche Urteil angeht, haben Sie recht.

Aber dennoch muss man ganz menschlich entscheiden, was mit dem Kloster passiert. Oder würden Sie warten, bis Gott persönlich ohne menschliches Eingreifen das Problem löst und so lange weiter zuschauen?


0
 
 Wilolf 30. Juni 2025 
 

@Versusdeum: ob Gewalt mit im Spiel ist?

Kindern gegenüber ist hier IMMER Gewalt im Spiel. Kinder können sich nicht wehren gegen ihre Frühsexualisierung, auch in der Schule. Das IST staatliche GEWALT, die von den entsprechenden Lobbygruppen durchgesetzt wurde! Dagegen können sich noch nicht einmal die Eltern effektiv wehren. Ich schreibe zu diesen Lobbygruppen jetzt nichts Konkreteres, da das dann wohl staatlich als „Hass und Hetze“ bestraft würde.


0
 
 Fink 30. Juni 2025 
 

St. Moritz

Der Besserwisser in mir möchte noch etwas nachtragen: Die deutsche Namensform von St. Mauritius ist St. Moritz.
In Mauritius steckt "Maurus", der "Mohr". (schlimmes Wort...)


0
 
 Fink 30. Juni 2025 
 

@ Versusdeum - "sexualisierte Gewalt" - scharf beobachtet !

Der neue Begriff "sexualisierte Gewalt" soll aussagen, dass "Gewalt" schlimm ist, niemals aber "Sex". Das heutige Narrativ lautet "Sex ist gut ist gut ist gut", wenn es nur ohne Gewalt abläuft. Über "Sex" selber wird Negatives/ Problematisches niemals erwähnt.
#Übrigens, zu den derzeitigen Jubelmeldungen über die CSD-Paraden, wo sich die Schwul-Trans-Quer-Gemeinde feiert: Da ist immer und exzessiv von "Liebe" die Rede, niemals von "Sex". Wo es doch eigentlich überwiegend um Sex geht. Schönrednerei...


0
 
 Stefan Fleischer 30. Juni 2025 

@ antony

Und doch dürfen wir bei alledem nicht vergessen:
«Wir kennen doch den, der gesagt hat:
Mein ist die Rache, ich werde vergelten, und ferner: Der Herr wird sein Volk richten.» (Hebr 10,30)
oder auch:
«Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden.» (Mt 7,2)


0
 
 Versusdeum 30. Juni 2025 
 

"sexualisierte Gewalt"

Ein sehr bedrückender Fall. Man kann nur hoffen, dass Rom wieder zu einer besseren Balance zwischen Opfer- und Verdächtigenschutz findet und insbesondere die Homo-Netzwerke zerschlägt, die uns den Missbrauchsskandal beschert und "Erpressbarkeite" ausgebutzt haben (vgl. 2. Münchener M.-Bericht).
Was mich allerdings am Bericht stört, ist, dass kathpress das quasi über Nacht eingeführte ominöse Framing von "sexualisierter Gewalt" benutzt. Ist nicht auch das "verschwommenes oder euphemistisches Vokabular", das suggeriert, Sexualität sei etwas immer positives und negative Formen von Sexualität einfach Gewal, die sie "missbraucht" (quasi wie S. als Waffe, wie es in manchen Kriegen passierte, etwa im Bosnienkrieg, und bis heute passiert, etwa durch den Daesh / "IS"). Aber so einfach ist es spätestens beim sexuellen Missbrauch von Kindern nicht. Ist nicht auch das bereits Framing? Denn hier spielt es für die ganz grundsätzliche Bewertung keine Rolle, ob Gewalt mit im Spiel ist.


1
 
 antony 29. Juni 2025 

Mir wird gleich übel bei der Geschichte.

Jahrzehntelang betreibt die Abtei Vertuschung, Vertuschung, Vertuschung von ganz offensichtlichen Missbrauchstaten. Die gab es noch 2024.
Und wenn eine Untersuchungskommission, die der Abtei vom Orden aufgezwungen werden muss, den Missbrauch aufdeckt, so dass Vertuschung nicht mehr möglich ist, bittet die Abtei plötzlich "bedingungslos um Vergebung".
Sorry: Wer soll ihnen diese Reue abnehmen? Die angebliche Reue von Tätern oder Mitwissern, die ertappt werden und bei denen sich dann, oh Wunder, plötzlich Empathie mit den Opfern einstellt?

Kann es irgendeine andere Lösung geben, als den Laden dicht zu machen, ggf. mit neuer Besetzung neu zu gründen?


3
 
 SalvatoreMio 29. Juni 2025 
 

Ein Stich ins Herz!

Ich lebte in einer Kirchengemeinde, wo es Reliquien des "Hl. Candidus" gibt. Damals noch ohne Internet-Ausrüstung, erhielten wir durch den Vatikan Auskunft, wer "Candidus"sei: Mauritius war der 1. Offizier der thebäischen (ägyptischen) Legion des römischen Kaisers Diokletian und "CANDIDUS" der Zweite an dessen Seite. Diese Soldaten waren bereits Christen. Sie sollten in St. Maurice an der Rhône (damals "Agaunum") um das Jahr 300 gegen die schon ansässigen Christen vorgehen. Aber sie verweigerten sich. Also wurden sie selbst zum Tod verurteilt. Schon 50 J. später wurde dort eine kleine Kapelle erbaut und später die Abtei. - Oft wünschte ich mir, diesen Ort einmal sehen zu können, denn als unsere Kirche in Norddeutschland einen neuen Altar erhielt, sandte uns ein Mönch einen Karton kleine Granitsteine vom Märtyrerfeld zu, die wir in unseren Altar einfügten. - Nun solch traurige Dinge lesen zu müssen, tut weh!


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  3. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  4. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  5. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  6. „Eine erneute Schande für die deutsche Kirche und wieder der BDKJ mittendrin“
  7. „Ihr Bischöfe, kehrt um in Euren Auftrag! Die Silberlinge in Euren Taschen machen einen Höllenlärm“
  8. „Wir halten das für einen offenkundigen Bruch mit der universalen Lehre der Katholischen Kirche“
  9. Wer solche Freunde hat
  10. Wertfreie Werbung für Abtreibungen
  11. Münchner Kardinal Marx: „Man kann kein Katholik sein und zugleich andere hassen“
  12. Kritik an Brosius-Gersdorf vollkommen begründet – Missachtung der Menschenwürde 'ein Skandal'
  13. CDU will das Töten ungeborener Kinder verstärkt staatlich finanzieren!
  14. Das Seligsprechungsverfahren läuft für den 26-jährigen Sonderschullehrer Luigi Brutti (1984 – 2011)
  15. Papst ernennt Kardinal Sarah zu seinem Sondergesandten für 400-Jahrfeier in Sainte-Anne-d'Auray

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz