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| Der außerordentliche Aufruf zur Umkehr15. Dezember 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: es geht es um ein rettendes Eingreifen Gottes, der aus seiner Verborgenheit heraustritt, um zu richten und zu retten. Diesem ist die Tür aufzutun, der Weg zu bereiten. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) „Ich sende meinen Boten vor dir her er soll den Weg für dich bahnen“: der Weg durch den Advent setzt sich über entscheidende Etappen fort. Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern am 24./25. Dezember und am 6./7. Januar (Ostkirchen) das Fest der Geburt Christi Rund 1,3 Milliarden Katholiken sowie Anglikaner, Protestanten und einige Orthodoxe sind am 24. Dezember in dieser Feier vereint. „Als die Boten des Johannes weggegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, Leute, die sich prächtig kleiden und üppig leben, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Sogar mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, / der deinen Weg vor dir bahnen wird. Ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen gibt es keinen größeren als Johannes; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er. Das ganze Volk, das Johannes hörte, und selbst die Zöllner gaben Gott Recht und ließen sich mit der Taufe des Johannes taufen. Doch die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben den Willen Gottes für sich selbst abgelehnt und sich von Johannes nicht taufen lassen“ (Lk7,24-30). Benedikt XVI., Angelus am 4. Dezember 2011: Der heutige Sonntag bezeichnet die zweite Etappe der Adventszeit. Diese Zeit des Kirchenjahres hebt die beiden Gestalten hervor, die bei der Vorbereitung des Kommens Jesu, des Herrn, in die Geschichte eine herausragende Rolle eingenommen haben: die Jungfrau Maria und den hl. Johannes der Täufer. Auf letzteren konzentriert sich der heutige Text aus dem Evangelium nach Markus. Er beschreibt nämlich die Persönlichkeit und die Sendung des Wegbereiters Christi (vgl. Mk 1,2–8). Angefangen bei seiner äußeren Erscheinung wird Johannes als eine sehr asketische Gestalt vorgestellt: er trägt ein Gewand aus Kamelhaaren, und er lebt von Heuschrecken und wildem Honig, die er in der Wüste von Judäa findet (vgl. Mk 1,6). Jesus selbst stellte ihn einmal jenen entgegen, die »man in den Palästen der Könige« findet und die »fein gekleidet« sind (Mt 11,8). Der Stil Johannes des Täufers sollte alle Christen dazu mahnen, die Genügsamkeit als Lebensstil zu wählen, besonders in Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, an dem der Herr – wie der hl. Paulus sagt – »der reich war, euretwegen arm [wurde], um euch durch seine Armut reich zu machen« (2 Kor 8,9). Was die Sendung des Johannes betrifft, so bildete diese einen außerordentlichen Aufruf zur Umkehr: seine Taufe »ist verbunden mit einem flammenden Ruf zu einer neuen Weise des Denkens und des Tuns, verbunden vor allem mit der Ankündigung von Gottes Gericht« (Jesus von Nazareth I, Freiburg-Basel-Wien 2007, S. 41) und mit dem bevorstehenden Erscheinen des Messias, der als jener bezeichnet wird, »der stärker [ist] als ich« und der »mit dem Heiligen Geist taufen« wird (Mk 1,7.8). Der Aufruf des Johannes geht also hinsichtlich der Einfachheit des Lebensstiles weiter und reicht tiefer: Er mahnt zu einer inneren Veränderung, angefangen beim Eingeständnis und dem Bekenntnis der eigenen Sünde. Während wir uns auf Weihnachten vorbereiten, ist es wichtig, daß wir in uns gehen und unser Leben einer aufrechten Prüfung unterziehen. Wir wollen uns von einem Lichtstrahl erleuchten lassen, der aus Bethlehem aufscheint, das Licht dessen, der »der Größte« ist und sich klein gemacht hat, der »der Stärkste« ist und wehrlos wurde. Alle vier Evangelisten beschreiben die Verkündigung von Johannes dem Täufer und nehmen dabei Bezug auf einen Abschnitt aus dem Propheten Jesaja: »Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!« (Jes 40,3). Markus fügt auch ein Zitat eines weiteren Propheten ein, des Maleachi, der sagt: »Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen« (Mk 1,2; vgl. Mal 3,1). In diesen Zitaten aus den Schriften des Alten Testaments »geht es um ein rettendes Eingreifen Gottes, der aus seiner Verborgenheit heraustritt, um zu richten und zu retten; diesem ist die Tür aufzutun, der Weg zu bereiten« (Jesus von Nazareth I, a.a.O., S. 41).
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