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Mexikanischer Kardinal mahnt zur Vorsicht bei angeblichem eucharistischen Wunder

22. August 2022 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
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Nur die zuständigen kirchlichen Stellen können nach einer genauen Prüfung feststellen, ob es sich um ein übernatürliches Ereignis gehandelt hat, betont Kardinal Robles.


Guadalajara (kath.net/LifeSiteNews/jg)

In der Erzdiözese Guadalajara (Mexiko) soll sich ein eucharistisches Wunder ereignet haben. Während sich entsprechende Nachrichten schnell über die sozialen Medien verbreiten, warnt José Francisco Kardinal Robles Ortega, der Erzbischof von Guadalajara vor schnellen Urteilen.

Den Berichten zufolge hat sich das Wunder in der Pfarre Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz in der Erzdiözese Guadalajara am 22. Juli 2022 ereignet, als die Eucharistie nach der heiligen Messe zur Anbetung in einer Monstranz ausgesetzt war. Ein Video, das Ende Juli veröffentlicht wurde, zeigt eine konsekrierte Hostie, die wie ein menschliches Herz zu schlagen scheint.


Kardinal Robles sagte am 31. Juli gegenüber der Presse, er sei weder vom zuständigen Pfarrer noch von jemand anderen über ein mögliches Wunder informiert worden. Die Behauptung, es handle sich um ein eucharistisches Wunder sei schwerwiegend, da es sich dabei um das „größte Sakrament unseres Glaubens“ handle, bei dem wir der realen, lebendigen Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie sicher sein können.

Deshalb müssten die zuständigen kirchlichen Autoritäten mit der Angelegenheit befasst werden. Diese könnten feststellen, ob es sich tatsächlich um ein übernatürliches Ereignis gehandelt habe. Erst nach einer genauen Untersuchung des Vorfalls könne festgestellt werden, was geschehen sei. Sollte sich ein vorschnell gefälltes Urteil als falsch herausstellen, würde dies der Glaubwürdigkeit der Kirche schaden, betonte Robles.

Gleichzeitig warnte der Kardinal vor einer voreiligen Leichtgläubigkeit bei Videos von außerordentlichen Ereignissen. Es gebe Videos von vielen Dingen und viele Dinge könnten auf einem Video realistisch wirken, obwohl sie es nicht seien.

Robles verwies auf die Realpräsenz Christi in der Eucharistie. Jesus sei in der konsekrierten Hostie und im konsekrierten Wein real und wahrhaft gegenwärtig. Dieses Wunder sei nicht von wahrnehmbaren Manifestationen abhängig, betonte er.

 

Link zum Artikel auf LifeSiteNews mit Video vom angeblichen eucharistischen Wunder: Mexican cardinal reacts with caution to viral video of alleged Eucharistic miracle

 

Foto: Symbolbild

 


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Lesermeinungen

 Zeitzeuge 24. August 2022 
 

Selbstverständlich steht nur den kirchlichen Autoritäten nach Prüfung

durch weltliche Fachleute die Entscheidung über
die Anerkennung eines Wunders zu.

Allerdings herrscht auch in kath. Kreisen oft
eine "Wunderscheu" vor und an den Staatsfakultäten
zerreden viele Fundamentaltheologen das Wunder
inkl. der biblischen, +Prof. Schumacher bildete
hier eine ruhmvolle Ausnahme, erinnert sei an
ein Dogma des I. Vaticanums, das die Faktizität
von Wundern als Glaubwürdigkeitszeichen der
Offenbarung definiert!

Mehr zum Thema im Link von Prof. Reckinger mit
einem wertvollen Buchhinweis; ebenso sei auf
die heute noch preiswerte jur. Dissertation
des Richters Harald Grochtmann "Wunder - kirchlich
überprüft, nie widerlegt, verwiesen.

Bereits in seinem 1938 ersch. Roman "Das Wunder
des Malachias" schrieb B. Marshall: "Und überhaupt
sagte der Kaplan Neray, "sind Wunder heutzutage
aus der Mode gekommen. Wenn sich eins im Schlaf-
zimmer unseres hochw. Herrn Bischofs ereignen
würde, täten Seine Gnaden alles, um den ungehörigen Vorfall zu vertuschen."

www.f-reckinger.de/pdf-dateien/interview_wunder.pdf


0
 
 bernhard_k 23. August 2022 
 

@lesa - völlige Zustimmung

Ja, genau. Es herrscht in Theologie und Kirche leider eine Art Wunderangst vor - völlig unbegreiflich!

Eigentlich müsste man diese Wunder hoffnungsvoll, voller Freude und von Topfachleuten, eventuell auch Atheisten, wissenschaftlich untersuchen lassen, und bei Echtheit auch an die Öffentlichkeit gehen und VOLLER FREUDE berichten!

Wenn die Kirche vor diesen unfassbar genialen "Geschenken Gottes" Angst hat, es sind ja direkt Beweise der Wahrheit der Worte Jesu beim letzten Abendmahl, stimmt etwas nicht.

An jeder Kirchentüre müsste eigentlich stehen: "Es ist bewiesen: Hl. Eucharistie = Jesus live! Welche Sensation!"


1
 
 lesa 23. August 2022 

Ohne vorgefasste Ablehnung die Bestätigung der Echtheit abwarten

@bernhard_K: "Eucharistische Wunder sind geniale Geschenke Gottes für die Zweifler
Sollte sich dieses Wunder ebenfalls als echt erweisen, wäre das im doppelten Sinne wunderbar!"
Zustimmung!
Den Beweis der Echtheit abwarten ist gut, aber die vorherrschende Neigung zu vorgefasster Ablehnung der himmlischen Hilfestellungen in unserer Kirche ist bedauerlich.
Wie viele Hindernisse hat man dem Herrn dadurch bereitet in den letzten Jahrzehnten.


1
 
 SCHLEGL 23. August 2022 
 

@winthir

Da muss ich Ihnen aber jetzt widersprechen! Der DUDEN ist ein theologisches Fachwörterbuch! Das ist allein das LEXIKON für THEOLOGIE und KIRCHE! Wenn das Osterbrot gesegnet ist, kann man auch sagen geweiht.Lateinisch ist es eine "Benedictio".
Die Wandlung des Brotes in den Leib Christi wird aber eindeutig als "consecratio" bezeichnet.


2
 
 winthir 23. August 2022 

Die Weihe - und die Konsekration.

nun,

zum Einen gibt der DUDEN an, daß es sich bei "Weihe" durchaus um ein Synonym für Konsekration handelt,

zum Andern verwenden wir "Weihe" umgangssprachlich für Alles Mögliche, das eigentlich eines anderen Fachausdrucks bedürfte- z. B. ist das, was wir Abtweihe nennen, keine Weihe, sondern eine Benediktion.

Insofern kann ich das Ganze nicht so eng sehen.


1
 
 SalvatoreMio 23. August 2022 
 

Die konsekrierte Hostie

@ Msgr. Schlegl! Herzlichen Dank! Der Fehler hätte nicht passieren dürfen. Peinlich!


0
 
 winthir 22. August 2022 

Nimmt man die Lehre von der Transsubstantiation ernst,

dann gibt es (s. Thomas von Aquin) überhaupt keine "eucharistischen Wunder".


0
 
 dalex 22. August 2022 
 

schön, wär 's, aber ich habe Zweifel

Ich habe mir das Video angeguckt. Die Hostie ist im Vergleich zur Monstranz zu scharf umrandet und es fehlt die Tiefenwirkung (die Hostie ist ja >in< der Monstranz, nicht davor). Das lässt doch eher auf ein Bildbearbeitungsprogramm schließen. Alternativ könnte es sich auch um ein Spiegeleffekt handeln (z.B. Rettungswagen mit Blaulicht vor der Kirche). Auch die doch zu abgeklärte Reaktion der Gemeinde (keine Aahs oder Oohs) macht skeptisch.


1
 
 bernhard_k 22. August 2022 
 

Eucharistische Wunder sind geniale Geschenke Gottes für die Zweifler

Sollte sich dieses Wunder ebenfalls als echt erweisen, wäre das im doppelten Sinne wunderbar!
Wie Peter Egger sagt, zeigen diese Wunder der "Pädagogik Gottes": Wir können die Transsubstantiation wissenschaftlich bestätigen bzw. beweisen, müssen aber dennoch glauben ...


2
 
 winthir 22. August 2022 

Hier teile ich die Auffassung von Thomas von Aquin:

"Thomas von Aquin betrachtete sie [die "Hostienwunder", Anm. winthir] skeptisch, da er ihren Sinn in Frage stellte und sie als Widerspruch zu seiner Lehre von der streng übernatürlichen (und darum äußerlich definitionsgemäß nicht wahrnehmbaren) Transsubstantiation ansah.

Quelle:

de.wikipedia.org/wiki/Hostienwunder#Theologisch_begr%C3%BCndete_Kritik


1
 
 SCHLEGL 22. August 2022 
 

@SalvatoreMio

Bitte, es heißt NICHT "Geweihte Hostie", sondern "konsekrierte Hostie = gewandelte Hostie"! Gerade beim Sakrament der Eucharistie muss eine absolut GENAUE Terminologie verwendet werden.
Bei so genannten eucharistischen Wundern muss immer Vorsicht walten. Es gibt zum Beispiel auch die Möglichkeit, dass die Hostie im lateinischen Ritus unter PILZBEFALL Blutflecken aufzuweisen scheint. Gerade in Kirchen, mit großer Feuchtigkeit und zu seltenem Wechsel der großen Hostie für die Monstranz, kann so etwas vorkommen. Daher behält sich die Autorität der Kirche vor, genauere Untersuchungen durchzuführen.


1
 
 Norbert Sch?necker 22. August 2022 

Was wichtig ist

Was Kardinal Robles Ortega sagt, ist zur Gänze richtig und wichtig.
Es gibt eucharistische Wunder, es gibt Fälschungen, und es gibt Irrtümer.
Selig sind, die nicht sehen, und dennoch glauben! Und zwar an die Gegenwart Gottes in den Sakramenten, nicht an pulsierende Hostien.


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 SalvatoreMio 22. August 2022 
 

Realpräsenz Christi

Gut, dass Kardinal Tobles warnt, denn es gibt ja Wunder- und Skandalsüchtige, die nur darauf lauern sagen zu können: "Ich war auch dabei!" Gruselig der Gedanke, dass man auf die Idee käme eine geweihte Hostie, den wahren Leib des Herrn, "untersuchen" zu wollen.


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