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| „Wurzeln und Identität der Christen werden verwischt“24. Juli 2020 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen Erklärung zu Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee Wien-München (kath.net/KIN) Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ bedauert die vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angekündigte Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee. Sie verstärke die Schwächung und Benachteiligung der Christen und anderer religiöser Minderheiten in dieser Region, betont der Geschäftsführende Präsident von „Kirche in Not“ (ACN – Aid to the Church in Need), Dr. Thomas Heine-Geldern, in einer Erklärung. Der Text im Wortlaut:
„Kirche in Not“ betrachtet die vorgesehene Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee mit großer Sorge. Wieder einmal wird ein religiöses Thema zur Durchsetzung interner politischer Machtabsicherung instrumentalisiert. Der türkische Präsident Erdogan versucht augenscheinlich mit dieser weltweit kritisierten Maßnahme, seine Popularitätswerte zu verbessern und von den Problemen seines Landes abzulenken.
„Kirche in Not“ versteht die Entrüstung der in der Türkei und dem Nahen Osten lebenden Christen über diese Entwicklung. Sie verstärkt die permanente Schwächung und Benachteiligung von Christen und anderer religiöser Minderheiten in dieser Region. Trotz gegenteiliger Beteuerungen und auch verfassungsrechtlicher Regelungen werden diese Bevölkerungsgruppen oft als Bürger zweiter Klasse behandelt und sie spüren, wie ihre Wurzel und Identität mehr und mehr verwischt.
Auf der anderen Seite beobachtet unser Hilfswerk das Ausmaß der weltweiten negativen Reaktion vieler Staaten und Politiker auf diese Entscheidung mit Skepsis. Während die Aufregung um die Umwidmung eines religiösen Gebäudes hoch ist, finden die ständig stattfindenden, manchmal sogar staatlich geförderten Gewalttaten und Diskriminierung gegen Christen und andere religiöse Minderheiten in vielen Ländern weltweit wenig oder gar keine Beachtung.
Wir bekräftigen erneut, dass das Menschenrecht auf freie Religionsausübung untrennbar mit der unantastbaren Würde des Menschen verbunden ist und ermutigt die Nationalstaaten und die internationalen Institutionen wie die Vereinten Nationen auf, dieses Recht durchzusetzen.
„Kirche in Not“ verurteilt den in zahlreichen Ländern zunehmenden Ultra-Nationalismus, häufig in Verbindung mit religiösen Motiven. Dieser führt dazu, dass Angehörige religiöser Minderheiten oft als Fremde und Feinde gesehen werden, obwohl ihre Ahnen dort schon siedelten, bevor die Angehörigen der jetzigen Mehrheitsbevölkerung das Land in Besitz nahmen.
Als weltweit tätiges Hilfswerk rufen wir besonders die westlichen Länder auf, aus der Geschichte des Nahen Ostens im 20. Jahrhundert zu lernen und nicht mehr zu schweigen, wenn es um die Zerstörung fundamentaler Überlebensrechte von Minderheiten geht, sei es in der Türkei, im Irak, in Indien, China, Pakistan oder anderen Ländern. Gegenüber dieser oft blutigen Verfolgung tritt die in ihren Auswirkungen noch unbekannte Umwidmung eines religiös bedeutsamen Gebäudes in den Hintergrund.
Foto: Dr. Thomas Heine-Geldern, Geschäftsführender Präsident von „Kirche in Not“ (ACN). © Kirche in Not Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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