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Die Apokalypse - Leseprobe 4

24. August 2019 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Leseprobe 4 aus dem Buch „Die Apokalypse – Warnung, Hoffnung und Trost von Michael O`Brien, übersetzt von Gabriele Kuby


Linz (kath.net)

Leseprobe 4
Die Hauptschwäche unter den Gläubigen heute besteht in einer weit verbreiteten Apathie; verglichen mit ihnen sind jene, die sich einem angsterfüllten, apokalyptischen Szenario hingeben, eine sehr kleine Minderheit.

Unser Auftrag ist es, mit christlicher Hoffnung nach vorne zu schauen, so wie es unsere heiligen Väter getan haben, um mit weit offenen Augen den besonderen Charakter unserer Zeit wahrzunehmen. Ich glaube, dass uns die Enzyklika von Johannes Paul II. von 1980 über die Barmherzigkeit Gottes mit dem Titel Dives et Misericordia zum richtigen Verständnis über den Zustand der heutigen Welt verhilft, insbesondere über das Verhältnis von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Ich glaube nicht, dass er darin einen Widerspruch zu Redemptoris Missio gesehen hätte.

Die Fastenexerzitien, die er für den Päpstlichen Haushalt von Paul VI. hielt, die unter dem Titel Zeichen des Widerspruchs als Buch veröffentlicht wurden, sind eine sehr empfehlenswerte Lektüre zu diesem Thema.

Frage: Ich frage mich, ob wir nicht Gefahr laufen, uns in all den verschiedenen spirituellen Praktiken zu verlieren. Entscheidend ist doch, ob unsere Orientierung auf Gott gerichtet ist oder auf eine Art spirituelle Genusssucht. Haben wir das genügend im Blick, haben wir genügend darüber gehört? Ist nicht die grundlegende Sünde, dass wir unser eigenes Selbst an die Stelle Gottes setzen?


O’Brien: Ich stimme zu, das Grundproblem liegt in der Entscheidung. Machen wir eine grundsätzliche Entscheidung für Gott oder für unser eigenes Selbst? Auch wenn es die verschiedensten Ebenen der Entscheidung in unserem Leben gibt und die verschiedensten Formen, wie sich diese Grundentscheidung ausdrückt, so müssen wir es doch nicht kompliziert machen. Vielleicht sprechen Sie auch die Frage an, wie wir beten sollen, wie wir unser religiöses Leben, unsere Gottesverehrung gestalten sollen. Die verschiedenen Gebetsarten sind in meinen Augen unterschiedliche Sprachen der Liebe zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer.

Ob einer marianisch oder charismatisch orientiert ist oder beides oder auf eine der vielen anderen Arten betet, so geht es doch immer um den Fluss der Liebe, wenn das Herz wirklich zur Heiligen Dreifaltigkeit spricht und hinhört. Ich persönlich bete täglich den Barmherzigkeitsrosenkranz. Gemeinsam beten wir in der Familie täglich den Rosenkranz. Ich glaube fest an die besondere Rolle der Gottesmutter in unserer Zeit. Als die Mutter der Kirche, als die Frau des zwölften Kapitels der Offenbarung, als die Neue Eva hat sie eine ganz besondere Rolle beim Sieg über den Feind, bei der Durchkreuzung seiner Bosheit und Täuschungsmanöver.

Am Ende wird sie seinen Kopf zertreten. Wir leben in Zeiten großer Verwirrung. Der Geist der Menschen verdunkelt sich; sie sind sich nicht mehr sicher, was real und was irreal ist, was wahr und was unwahr ist. Deswegen ist es für uns alle dringend notwendig, zu den Fundamenten zurückzukehren: den Lehren der Kirche, den heiligen Schriften, den Lebensbeschreibungen der Heiligen und zu einem einfachen und klaren Lebensstil. Wenn unser spirituelles Leben – wenn unser Leben – darauf gebaut ist, dann haben wir mehr als genug Licht.

kath.net Buchtipp
Die Apokalypse
Warnung, Hoffnung und Trost
Von Michael O‘Brien
aus dem Englischen übersetzt von Gabriele Kuby
152 Seiten, Pb.
Fe-Medienverlag 2019
ISBN 978-3-86357-230-3
Preis: Euro 10,-

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