Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Heilige Kommunion“ to go?
  2. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  3. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  4. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  5. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  6. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  7. LGBT-Popup Fenster auf der Internetseite der Katholischen Jugend Innsbruck
  8. ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
  9. Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
  10. Wer ist mein Nächster?
  11. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  12. „Einheit der Kirche muss immer wieder errungen werden“
  13. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  14. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  15. Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu

Nächste Etappe im Streit um istrisches Kloster Dajla

13. April 2013 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kroatiens Höchstgericht nahm Entscheidung einer Quasi-Enteignung durch Staat zurück und gab wertvolles Grundstück an Diözese Porec-Pula und Pfarre Dajla zurück - Aber auch italienische Abtei Praglia erhebt mit Vatikan-Unterstützung Ansprüche.


Zagreb-Vatikanstadt (www.kath.net/ KAP)
Der seit Jahren schwelende Konflikt um das Kloster Dajla auf der kroatischen Halbinsel Istrien geht in die nächste Etappe: Wie kroatische Medien berichteten, setzte das kroatische Höchstgericht die Entscheidung des Justizministeriums aus dem Jahr 2011 außer Kraft, wonach der Staat das Kloster samt wertvollem Grund übernahm. Laut der Entscheidung gehört Dajla also wieder der Kirche - und zwar der Diözese Porec-Pula und der Pfarre Dajla.

Ob damit der Streit um das Kloster mit etwa 400 Hektar Liegenschaften in bester Lage beigelegt ist, scheint angesichts des Tauziehens um die wertvolle Immobilie fraglich. Denn auch die italienische Abtei Praglia erhebt mit Vatikan-Unterstützung Anspruch auf Entschädigung.

Der mit der Causa vertraute, in Slowenien lebende österreichische Benediktiner P. Edmund Wagenhofer schilderte gegenüber "Kathpress" die verwickelte Vorgeschichte: Das Kloster Dajla wurde im 19. Jahrhundert durch die Benediktinerabtei Praglia errichtet. Nach kommunistischer Machtübernahme wurden die dortigen Mönche vertrieben bzw. verhaftet, der Besitz wurde verstaatlicht. 1975 wurde ein Teil der Liegenschaft durch eine "Vereinbarung" zwischen der Diözese Porec-Pula und der italienischen Abtei - die dies allerdings anders interpretiert - der Pfarre Dajla übertragen. Der Rest des Besitzes wurde in der Restitution 2002 der Diözese zugesprochen.


Dagegen erhob die Abtei Praglia Einspruch - zunächst ohne Erfolg. 2011 betraute der Vatikan eine Kardinalskommission mit der Causa, die Ansprüche der Abtei wurden bestätigt. Bischof Ivan Milovan von Porec-Pula verweigerte dem entsprechenden Vertrag die Zustimmung, die Diözese wollte Dajla den italienischen Benediktinern nicht zurückgeben, beziehungsweise konnte es auch nicht, weil sie Grundstücke teilweise bereits zu Geld gemacht hatte. Es kam in ganz Kroatien zu Protesten gegen den Vatikan und zu Unterstützungserklärungen für Milovan sowie gegen den - die vatikanische Position verteidigenden - Zagreber Erzbischof Kardinal Josip Bozanic.

Der Vatikan sah sich gezwungen, Bischof Milovan abzusetzen. Drazen Kutlesa wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Die kroatische Bischofskonferenz bekräftigte noch einmal den Standpunkt des Vatikans, die örtliche Kirche dagegen rief den Staat Kroatien um Hilfe an. Dieser reagierte prompt mit einer Verstaatlichung, die nun vom Höchstgericht wieder aufgehoben wurde.

Zur Entscheidung haben sich die kirchlichen Beteiligten bisher noch nicht geäußert. Noch bis einschließlich Donnerstagabend tagt die kroatische Bischofskonferenz. Von ihr wird eine Positionierung in der Kloster-Frage erwartet.

Neue Linie unter Papst Franziskus?

"Es wird spannend, ob der neue Papst Franziskus eingreifen und eine Revision des Vertrages veranlassen wird", kommentierte P. Edmund Wagenhofer die neue Entwicklung. "Tut er das, so wäre dies aber ein Weg gegen den Willen von Noch- Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und der Abtei Praglia."

Klar sei, dass es bei der Causa um hohe Summen geht: Der Diözese Porec-Pula droht der Bankrott, denn sie muss den Besitz und vier Millionen Euro Gewinn aus Grundstücksverkäufen an die Benediktiner von Praglia abtreten. Dieser Erlös ist laut Wagenhofer längst in andere Projekte der Diözese geflossen. Um die noch vorhandenen Liegenschaften der Abtei lastenfrei zurückgeben zu können, seien weitere 2,5 Millionen Euro erforderlich.

Durch den Höchstgerichtsentscheid wurden auch alle Verträge, welche die Diözese und die Pfarre Dajla mit Dritten abschlossen, für rechtsgültig befunden. Dies ermöglicht es nun der Firma Golf Istra Magica, endlich das fertig geplante umstrittene Megabauprojekt "Golf nel Bosco dei Frati" mit einer kolportierten Investitionssumme von 115 Millionen Euro zu realisieren.

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kloster

  1. Äbtissin kritisiert vorgeschriebene Schließung kleiner Frauenklöster
  2. Prager Ordensfrauen verwandeln verfallenes Bauernhaus in Kloster
  3. Sie diente der Kirche - Mutter Julia Verhaeghe
  4. Neue Äbtissin für das Kloster St. Walburg gewählt
  5. Stiftsbibliothek Admont zählt laut CNN zu schönsten Bibliotheken
  6. Vatikanarchive: Pius XI. enthob österreichische Äbte aus Amt
  7. 'Du bleibe in deiner Zelle, sie wird dich alles lehren'
  8. Klosterneuburgs 'Kirchenfledermäuse' wieder auf Sommerurlaub
  9. Abtei Mariawald: Ort geistlicher Erneuerung
  10. Priesterausbildung aus einer ‚knienden Theologie’ heraus






Top-15

meist-gelesen

  1. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  2. „Heilige Kommunion“ to go?
  3. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  4. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  5. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  6. Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu
  7. Papst Leo würdigt Pius XII. für mutiges Handeln im Zweiten Weltkrieg
  8. Diözese Linz ODER 'Der Staat bin ICH!'
  9. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  10. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  11. Papst ernennt neuen Leiter für seine Ethik-Akademie
  12. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  13. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  14. Vatikan unter neuem Papst mit neuem Webauftritt
  15. Aus Ehe und Glaube entsteht Zukunft. Einheit ist kein Kompromiss, sondern Frucht der Wahrheit

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz