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Vatikan: Carlo Acutis ist glaubwürdiges Vorbild für Jugendliche

vor 26 Stunden in Jugend, keine Lesermeinung
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Konsultor Elberti: Ausgewogene Betrachtung des künftigen Heiligen notwendig - Sein Werdegang zeige, "dass auch heute junge Menschen die Botschaft des Evangeliums ernst nehmen und konsequent leben können".


Rom (kath.net/ KAP) 
Wenige Wochen vor der Heiligsprechung von Carlo Acutis hat der Vatikan eine theologische Würdigung veröffentlicht, die den jungen Italiener als glaubwürdiges Vorbild für eine neue Generation von Gläubigen präsentiert. Der Jesuit Arturo Elberti, Theologe und Konsultor im Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, erinnert in einem von "Vatican News" veröffentlichten Kommentar an dessen tiefe Verbindung von Technikaffinität, Alltagsleben und christlicher Spiritualität. "Er war kein Kirchenlehrer, aber ein glaubwürdiger Zeuge", so der Ordensmann. Die Kirche wolle mit dieser Heiligsprechung keinen Theologen würdigen, sondern zeigen, "dass auch heute junge Menschen die Botschaft des Evangeliums ernst nehmen und konsequent leben können".
Elberti war Carlo einmal persönlich begegnet - 2006 am Jesuitenkolleg Leone XIII. in Mailand, wo ihm der damals 15-jährige von einem Priester als "spirituell engagierter Junge mit sonnigem Gemüt" vorgestellt worden sei, wie er schreibt. Kurz darauf, im Oktober desselben Jahres, verstarb er an einem aggressiven Tumor.

Zur Heiligsprechung schrieb der vatikanische Konsultor, diese habe weltweit großes Interesse und hohe Erwartungen hervorgerufen, wobei es teils auch unterschiedliche Meinungen und "ziemlich verzerrte Deutungen seiner Person" gegeben habe. Wichtig sei jedoch, Carlo Acutis "in seiner geistlichen und missionarischen Vielfalt zu verstehen", rief der Jesuit zu einer ausgewogenen Darstellung seiner Person auf.


Glaube als gelebte Beziehung
Acutis sei durch sein technisches Talent aufgefallen - er entwickelte bereits als Teenager Webseiten für kirchliche Einrichtungen und soziale Projekte -, wie auch durch seine Hilfsbereitschaft und seinen festen Glauben. In seinem Umfeld habe er als freundlich, offen und zuverlässig gegolten. Laut Elberti stand aber nicht sein Können im Vordergrund, sondern eine innere Ausrichtung: "Was Carlo von vielen Gleichaltrigen unterscheidet, ist seine frühe und tiefgehende Beziehung zu einer Person - zu Jesus Christus."
Diese Beziehung habe sein ganzes Leben bestimmt. "Schon als kleiner Junge hat die Begegnung mit dem Herrn sein Leben verändert", schreibt Elberti. "Carlo fand in ihm den Freund, den Lehrer, den Retter, den Sinn seines Lebens." Ohne diesen Glaubensbezug sei sein Alltag nicht zu verstehen - äußerlich einem ganz normalen Schüler ähnlich, innerlich jedoch geprägt von einer tiefen spirituellen Überzeugung.

Mehr als nur Ritual
Im Zentrum dieser Spiritualität seien für Carlo zwei Dinge gestanden: die Eucharistie und die Verehrung Marias. Täglich sei er zur Messe gegangen, habe lange Zeit in stiller Anbetung vor dem Tabernakel verbracht. Seinem geistlichen Begleiter habe er einmal anvertraut: "Aus dem eucharistischen Geheimnis lerne ich, die unendliche Liebe des Herrn für jeden Menschen zu verstehen." Für Carlo sei die Eucharistie nicht nur ein religiöses Ritual, sondern eine persönliche Erfahrung und eine Kraftquelle gewesen, aus der er seine Motivation zog, anderen zu helfen und seinen Glauben zu leben. Der Satz, der ihn laut Elberti vielleicht am besten charakterisiere, stamme aus einem seiner geistlichen Notizhefte: "Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel."
Auch seine Marienfrömmigkeit sei ausgeprägt gewesen. Wiederholt habe er der Jungfrau Maria sein Leben geweiht, habe täglich den Rosenkranz gebetet und anderen dazu geraten, es ebenso zu tun. Seinen Freunden habe er einmal gesagt: "Der Rosenkranz ist die kürzeste Leiter zum Himmel."

Kirche hütet "Schätze, die uns retten können"
In seiner Umgebung sei das nicht unbemerkt geblieben. Seine Mitschüler hätten ihn geschätzt, obwohl - oder gerade weil, so Elberti - er nicht jedem Trend gefolgt sei. Auch wenn er sich gelegentlich wegen seiner Frömmigkeit Spott anhören musste, habe er daran festgehalten. "Die Mehrheit hat nur dann recht, wenn sie in der Wahrheit ist - nie, weil sie die Mehrheit ist", so eine weitere Notiz Carlos. Der Junge habe versucht, seine Freunde für den Glauben zu gewinnen, auch Menschen anderer Religionen. Elberti berichtet, dass einige, die mit ihm in Kontakt kamen, später den Wunsch äußerten, sich taufen zu lassen.
Der junge Italiener sei zudem überzeugt gewesen: "Die Kirche kritisieren heißt, uns selbst zu kritisieren. Die Kirche ist die Hüterin der Schätze, die uns retten können." Diese Haltung, schreibt Elberti, habe Acutis geholfen, eine klare Identität zu bewahren - ohne Überheblichkeit, aber mit innerer Festigkeit.
Carlos Leben habe dann früh und schnell geendet. Im Oktober 2006 wurde bei ihm eine besonders aggressive Form von Leukämie diagnostiziert. Trotz der Schwere der Erkrankung habe er bis zuletzt seine Zuversicht bewahrt. "Ich opfere alle Leiden, die ich ertragen muss, dem Herrn auf - für den Papst und für die Kirche, um nicht ins Fegefeuer zu kommen, sondern direkt ins Paradies", soll er kommentiert haben.

Erster heiliggesprochener Millennial
Carlo Acutis wurde am 3. Mai 1991 in London geboren und wuchs in Mailand auf. Bereits als Kind zeigte er eine ungewöhnliche technische Begabung, die er früh mit seinem Interesse am christlichen Glauben verband. Er starb am 12. Oktober 2006 im Alter von 15 Jahren. Im Oktober 2020 wurde er in Assisi seliggesprochen, nachdem ein auf seine Fürsprache zurückgeführtes Wunder von der Kirche anerkannt worden war.
Mit seiner Heiligsprechung am 7. September in Rom durch Papst Leo XIV. im Rahmen des Heiligen Jahres wird Carlo Acutis der erste offiziell heiliggesprochene Millennial. Gemeinsam mit ihm soll auch ein weiterer jung verstorbener Italiener, Pier Giorgio Frassati, in den Heiligenstand erhoben werden.

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