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Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens

vor 5 Tagen in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: Christus in unserem Leben suchen, ihn in den Gesichtern unserer Brüder und Schwestern suchen, ihn in unserem Alltag suchen, ihn überall suchen, außer in jenem Grab


Rom (kath.net) Ostermesse auf dem Petersplatz im Heiligen Jahr. Der Zelebrant des Gottesdienstes in Vertretung von Papst Franziskus war der emeritierte Erzpriester der Vatikanischen Basilika und emeritierte Gemeralvikar des Papstes für die Vatikanstadt, Angelo Comastri. Die Feier begann mit dem Ritus des „Resurrexit“ und des „Asperges“.

„Christus in unserem Leben suchen, ihn in den Gesichtern unserer Brüder und Schwestern suchen, ihn in unserem Alltag suchen, ihn überall suchen, außer in jenem Grab“.

Die von Kardinal Angelo Comastri verlesene Predigt von Papst Franziskus bei der Heiligen Messe auf dem Petersplatz am Ostersonntag:

Als Maria von Magdala sah, dass der Stein vom Grab weggewälzt worden war, lief sie schnell los, um Petrus und Johannes davon zu berichten. Als die beiden Jünger die aufwühlende Nachricht hörten, machten auch sie sich auf und – so das Evangelium – »liefen beide zusammen« (Joh 20,4). Alle Hauptpersonen der Ostergeschichte laufen! Und in diesem „Laufen“ kommt einerseits ihre Sorge zum Ausdruck, dass jemand den Leichnam des Herrn weggenommen haben könnte; andererseits spricht die Eile von Maria Magdalena, Petrus und Johannes von ihrer Sehnsucht, vom Drang ihres Herzens, der inneren Haltung derer, die sich auf die Suche nach Jesus machen. Er ist nämlich vom Tod auferstanden und befindet sich daher nicht mehr im Grab. Man muss ihn woanders suchen.

Das ist die Osterbotschaft: Man muss ihn woanders suchen. Christus ist auferstanden, er lebt! Er ist nicht mehr ein Gefangener des Todes, er ist nicht mehr in das Leichentuch gehüllt und deshalb können wir ihn nicht in eine schöne Geschichte einschließen, wir können ihn nicht zu einem Helden der Vergangenheit machen oder ihn als eine Statue betrachten, die in einer Museumshalle steht! Im Gegenteil, wir müssen ihn suchen und daher dürfen wir nicht stehen bleiben. Wir müssen uns in Bewegung setzen, hinausgehen und ihn suchen: ihn in unserem Leben suchen, ihn in den Gesichtern unserer Brüder und Schwestern suchen, ihn in unserem Alltag suchen, ihn überall suchen, außer in jenem Grab.


Ihn stets suchen. Denn wenn er von den Toten auferstanden ist, dann ist er überall gegenwärtig, er wohnt unter uns, er verbirgt und offenbart sich auch heute noch in den Schwestern und Brüdern, denen wir auf unserem Weg begegnen, in den anonymsten und unberechenbarsten Situationen unseres Lebens. Er lebt und bleibt immer bei uns, indem er die Tränen derer weint, die leiden, und indem er die Schönheit des Lebens durch unsere kleinen Gesten der Liebe vervielfacht.

Deshalb ist der österliche Glaube, der uns für die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn offen macht und uns veranlasst, ihn in unser Leben aufzunehmen, alles andere als eine statische Ordnung oder ein ruhiges Sich-Einrichten in irgendeiner religiösen Gewissheit. Im Gegenteil, Ostern lässt uns in Bewegung geraten, es bringt uns zum Laufen wie Maria von Magdala und die Jünger; es lädt uns ein, Augen zu haben, die fähig sind, „über den Horizont hinauszuschauen“, um Jesus, den Lebenden, als den Gott wahrzunehmen, der sich offenbart und auch heute gegenwärtig ist, der zu uns spricht, uns vorausgeht, uns überrascht. Wie Maria von Magdala können wir jeden Tag die Erfahrung machen, den Herrn zu verlieren, aber wir können auch jeden Tag loslaufen, um ihn wieder zu suchen, in der Gewissheit, dass er sich finden lässt und uns mit dem Licht seiner Auferstehung erleuchtet.

Brüder und Schwestern, hierin liegt die größte Hoffnung unseres Lebens: Wir können uns in diesem armen, zerbrechlichen und verletzten Leben an Christus klammern, weil er den Tod besiegt hat, weil er unsere Dunkelheit besiegt und die Finsternis der Welt besiegen wird, damit wir für immer mit ihm in Freude leben können. Auch wir laufen auf dieses Ziel zu, wie der Apostel Paulus sagt, indem wir das vergessen, was hinter uns liegt, und uns nach dem ausstrecken, was vor uns liegt (vgl. Phil 3,12-14). Wir eilen also schnellen Schrittes Christus entgegen, wie Maria Magdalena, Petrus und Johannes.

Das Heilige Jahr ruft uns auf, das Geschenk dieser Hoffnung in uns zu erneuern, ihr unsere Leiden und Sorgen zu überlassen, die Menschen, denen wir auf unserem Weg begegnen, mit dieser Hoffnung anzustecken, und ihr die Zukunft unseres Lebens und das Schicksal der Menschheit anzuvertrauen. Deshalb dürfen wir unser Herz nicht in den Illusionen dieser Welt „parken“ oder es in Traurigkeit verschließen; wir müssen voller Freude loslaufen. Laufen wir Jesus entgegen, entdecken wir die unschätzbare Gnade, seine Freunde zu sein. Lassen wir zu, dass sein Wort des Lebens und der Wahrheit unseren Weg erleuchtet. Wie der große Theologe Henri de Lubac sagte: »Es muss uns genügen, dies zu verstehen: Das Christentum ist Christus. Nein, wirklich, es gibt nichts anderes als dies. In Christus haben wir alles« (Les responsabilités doctrinales des catholiques dans le monde d'aujourd'hui, Paris 2010, 276).

Und dieses „alles“, das der auferstandene Christus ist, öffnet unser Leben für die Hoffnung. Er lebt, er will unser Leben auch heute noch erneuern. Zu ihm, dem Sieger über Sünde und Tod, wollen wir sagen:

»Herr, an diesem Fest bitten wir dich um diese Gabe: dass auch wir neu werden, um dieses fortwährend Neue zu erleben. Befreie uns, o Gott, von dem traurigen Staub der Gewohnheit, der Müdigkeit und der Ernüchterung; schenke uns die Freude, jeden Morgen mit staunenden Augen aufzuwachen, damit wir die neuen Farben dieses Morgens sehen, der einzigartig ist und sich von allen anderen unterscheidet. [...] Alles ist neu, Herr, und nichts wiederholt sich, nichts ist alt« (A. Zarri, Quasi una preghiera).

Schwestern, Brüder, im Staunen des Osterglaubens und mit all der Sehnsucht nach Frieden und Befreiung im Herzen können wir sagen: Mit dir, Herr, ist alles neu. Mit dir beginnt alles neu.

 


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