
US-Kirche verzeichnet deutlichen Anstieg an Erwachsenentaufen17. April 2025 in Chronik, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Kirche meldet deutlich steigende Zahlen - Ursachen reichen von Pandemie-Folgen bis zur Suche nach spiritueller Tiefe.
Washington (kath.net/ KAP)
Die katholische Kirche in den USA erwartet in der Osternacht am Karsamstag (19. April) einen starken Zuwachs an Erwachsenentaufen. Laut dem asiatischen Pressedienst "UCA News" melden zahlreiche Diözesen signifikant mehr Erwachsene als im Vorjahr, die in der Osternacht durch Taufe, Firmung und Erstkommunion in die Kirche aufgenommen werden. In der Erzdiözese Boston steigt die Zahl der Taufbewerber ("Katechumenen") im Vergleich zu 2024 von 360 auf 458 im Jahr 2025 an. In Detroit werden 977 Menschen in die katholische Kirche aufgenommen - 400 durch Taufe, 577 als bereits getaufte Kandidaten - 2024 waren es 793. Auch San Francisco verzeichnet mit 653 Neuaufnahmen (384 Kandidatinnen und Kandidaten, 269 Katechumenen) einen markanten Zuwachs gegenüber 444 im Jahr 2024.
Als Gründe für diesen Anstieg sehen die Verantwortlichen laut "UCA News" unter anderem in der Nachwirkung der Corona-Pandemie, dem Bedürfnis nach Gemeinschaft, dem nationalen eucharistischen Erneuerungsprozess sowie einer verstärkten Suchen nach spiritueller Tiefe und Stabilität.
"Es gibt nicht den einen Grund, auf den man das zurückführen könnte", wird Patrick Krisak, Leiter für Glaubensbildung in der Erzdiözese Boston, zitiert. Er könne aber eine wachsende Offenheit gegenüber Spiritualität und gemeinschaftlichem Glaubensleben beobachten: "Und dann, denke ich, haben die Menschen in unserer säkularen Kultur den Wert von Ritualen und Gemeinschaft entdeckt (...) und aus welchen Gründen auch immer, scheint es eine größere Offenheit dafür zu geben, zu erforschen, wie das aussieht." Die Menschen suchten nach "authentischen Ausdrucksformen" und Gemeinschaft, so Krisak. 
Sr. Celeste Arbuckle von der Erzdiözese San Francisco führt die steigenden Zahlen auf die Auswirkungen der Pandemie zurück: "Viele haben ihre Sakramente aufgeschoben. Jetzt ist ein echtes Verlangen spürbar, sich wieder mit anderen zu verbinden." Der kirchliche Aufnahmeprozess OCIA (Order of Christian Initiation of Adults, vormals RCIA) werde von vielen als Weg empfunden, die eigene Gottesbeziehung zu vertiefen.
Neben der Sehnsucht nach Zugehörigkeit nennen Fachleute auch den aktuell laufenden "National Eucharistic Revival" als mögliche Ursache. Die Initiative der US-Bischofskonferenz soll die eucharistische Frömmigkeit stärken und läuft von 2022 bis 2025. Im vergangenen Jahr gehörten dazu etwa eine landesweite Eucharistische Wallfahrt und ein großer Kongress in Indianapolis. Kathy Fech, Liturgiekoordinatorin der Erzdiözese Detroit, sieht darin einen "wichtigen Beitrag zu einer spürbaren Ausgießung des Heiligen Geistes", die sich auch in den gestiegenen Zahlen niederschlage.
240 Osternacht-Taufen in Österreich
Auch katholische Diözesen u.a. in England, Frankreich und Kanada vermeldeten zuletzt Rekordzahlen bei Erwachsenentaufen im laufenden Jahr. In Österreich werden bei den Liturgien in der bevorstehenden Osternacht rund 240 Jugendliche und Erwachsene getauft. Auch die Firmung durch die Salbung mit Chrisamöl und die Erstkommunion wird ihnen bei diesem Anlass gespendet. Die Zahl der Erwachsenentaufen sei zuletzt angestiegen, berichtete Daniel Vychytil, Katechumenats-Verantwortlicher der Bischofskonferenz, und sprach im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress von einem "klaren Trend, insbesondere bei der Taufe von Jugendlichen".
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