US-Theologe Michael Lofton von "Reason & Theology" meint, dass viele Katholiken dem "Geist des Protestantismus" anhängen und viele "theologisch" gar nicht der Lage seien, das Lehramt zu kritisieren
Rom (kath.net)
„Wie sollen wir auf das Lehramt antworten?“ Mit einem interessanten Diskussionsbeitrag hat der US-Theologe Michael Lofton auf seinem YouTube-Kanal „Reason & Theology“ sich mit dem Problem beschäftigt, dass derzeit so viele ein Problem mit dem Lehramt haben. Er halte es für nicht katholisch, wenn man ständig kritisiert und ständig im Dissens mit dem Lehramt liege. „Das ist nicht Katholizismus und nicht die traditionelle katholische Position. Das ist der Geist des Protestantismus.“ Lofton befürchtet, dass viele Katholiken diesen „protestantischen Geist“ in sich haben. Der Theologe meint, dass die meisten Katholiken „theologisch“ gar nicht in der Lage seien, das Lehramt zu kritisieren. Die meisten seien überhaupt nicht der Lage, entsprechende theologische Dokumente zu finden. Man müsse sich bewusst sein, dass das Lehramt eben der Lehrer ist und wir die Schüler und nicht umgekehrt. „Wir können dem Magisterium nicht sagen, was Sache ist.“
Lofton verweist auch dann darauf, dass es eine „schwere Sünde“ sei, wenn man öffentlich im Dissens zur Lehre der Kirche agiere. Das sei "traditionelle" Lehre. Das habe unter anderem Papst Pius X. gelehrt. Der Theologe erinnert dann auch daran, dass die Kirche, selbst wenn sie nicht eine unfehlbare Lehre verkünde, mit der „Stimme Jesu“ spreche. Dies habe Pius XII. gelehrt. „Wenn man daher ständig alles vom Lehramt hinterfrage, dann richte sich das gegen Jesus“, meinte Lofton und erinnert dann nochmals an den Papst Pius X. „Jemand ist nicht heilig, wenn er im Dissens mit dem Papst liege.“
Es stimmt schon: Päpstliche Lehräußerungen können nur -aber immerhin- durch mindestens gleichwertige Beschlüsse eines Papstes weiterentwickelt bzw. modifiziert werden.
Heikel wird es, wenn der "Kernbereich" der Glaubens- und Sittenlehre berührt wird. Dies stand unter früheren Pontifikaten nie oder allenfalls durch verschwindende Minderheiten in Diskussion,unter Franziskus leider zunehmend häufiger und intensiver. Wie ist diesbzüglich bei "Fiducia supplicans" zu werten? Darüber wird man noch lange diskutieren. Einfache Lösungen zeichnen sich in der "Papst-Frage" jedenfalls nicht ab. Und der Autor hat recht, dass viel zu viele Nichtfachleute, zum Teil basierend auf abenteuerlichen Eingebungen, mitreden wollen.
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rorro 19. Dezember 2023
Lofton hat Recht
Michael Lofton ist nicht das Lehramt - er zitiert das Lehramt. Es ist traditionelle katholische Lehre, wie er belegt (und nicht nur behauptet!), daß den lehramtlichen Aussagen mit Demut, Gehorsam und Glauben anzuhangen ist. Das ist klassische Lehre der Pius-Päpste, so Leid es mir tut.
Wer das also nicht tut, hat diese Päpste nicht auf seiner Seite, sondern zieht sich ihren Unbillen zu. Tradition bedeutet nicht eigene Auswahl, sondern den Glauben der Kirche als ganzes so wie vom "lebendigen Lehramt" (siehe Vatikanum II) vorgelegt anzunehmen.
Die Letztentscheidung sich selbst vorzubehalten ist Protestantismus (das meine ich wertfrei).
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Jaques 18. Dezember 2023
""Es ist ein Diskussionsbeitrag, nicht mehr und nicht weniger UND gerne gute, theolog. fundierte Gegenargumente please...
Aber ein denkbar schwacher. Er bringt lediglich als dünne zusammenfassung Behauptungen, die z.B. auf "Where Peter is" seit Jahren vorgetragen werden und von seriösen Theologen schon oft widerlegt oder zumindest nachdenkenswert in Zweifel gezogen worden sind.
Wenn man dieses schwierige Thema wirklich diskutieren oder auchnur zum Nachdenken vorlegen wollte, müßte man schon zu stärkeren Kalibern greifen.
Aber vielleicht lohnt sich die ganze Debatte auch gar nicht. Seit der Ernennung von Fernandez zum Chef des Glaubensdikasteriums macht die vom Papst angeregte oder unterstützte Zerstörung der katholischen Lehre (neuester Klops 'Fiducia supplicans' so rasante Fortschritte, daß es bald wohl auch die sehen werden, die bisher noch die Augen abzuwenden versuchen: Das ist nicht mehr katholisch und nicht mehr mit der von den Aposteln überlieferten Lehre zu vereinbaren.
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Alecos 18. Dezember 2023
Michael Lofton's Haupt-und Lieblingsbeschäftigungen sind es, voller Verachtung gegen sein Feindbild – die Tradis und Glaubenstreue Katholiken zu ätzen und zu hetzen und als Pharisäer und Spalterer zu beschimpfen. Die Ironie ist, dass Lofton allen Papstkritikern Protestantismus vorwirft. Aber gleichzeitig den protestantischen Geist, der dem Franziskus-Pontifikat anhaftet, nämlich ständig die Lehre infragezustellen, anzugreifen und ändern zu wollen, ganz großartig und unwiderstehlich findet.
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Alecos 18. Dezember 2023
M. Lofton belehrt glaubensfeste Bischöfe, als wäre er selbst das Lehramt.
Michael Lofton ist ein selbstherrlicher Besserwisser und Konvertit, der sich als fleischgewordenes Magisterium aufspielt, und meint, Bischöfe wie Burke, Schneider, Müller, Strickland, Vigano, etc. erklären zu können, was "richtig katholisch sei". Außerdem duldet er keine Kritik an Franziskus und verteidigt alles, was dieser Papst sagt und tut, blind. Lofton hält an einer besonders extremen Formulierung der päpstlichen Autorität fest, die unter katholischen Theologen nicht üblich ist. Er glaubt, dass alles bis hin zur päpstlichen Predigt zum päpstlichen Lehramt gehört.
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ThomasMoore 18. Dezember 2023
@modernchrist
Auch die Pharisäer waren der Meinung, dass sie, die das ganze Leben die Hl. Schriftstudiert haben sowieso alles besser wissen als dieser Wanderprediger Jesus...deswegen sollte er ja auch am Kreuz sterben..
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Jothekieker 18. Dezember 2023
Welches Lehramt meint er?
Das von Fernandez doch wohl ganz sicher nicht.
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Zeitzeuge 18. Dezember 2023
Theologische Sachkritik ist angebracht, z.B. bzgl. "Abu Dhabi":
"Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat".
Das ist nur ein Beispiel, weitere Beispiele kennen
aufmerksame kath.net-Nutzer genug, Maßstab ist die
verbindliche katholische Glaubens- und Morallehre.
Nach 45 Jahren Beschäftigung mit katholischer
Theologie ist wohl genügend Sachkenntnis vorhanden und kann ich mit Hilfe der übernatürlichen
Tugend des Glaubens schon die Geister unterscheiden..... .
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heikostir 18. Dezember 2023
@modernchrist
Bin ganz Ihrer Meinung.
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golden 18. Dezember 2023
Und sie forschten, ob es sich so verhielte (ApostelG17,11)
Auch in den geliebten USA gibt es wohl katholische Bibelübersetzungen und gewiss rechtgläubige Katechismen,auf deren Basis man prüfen kann, ob das Lehramt ortho- oder heterodox lehrt.Gemäss gandalf verstehe ich die Meinungsäußerung positiv als Anstoss,mehr über Schrift und Tradition wissen zu wollen und Wissen zu erlangen als bisher üblich.Denn es ist Endzeit,voller Verführung...+
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Vita Aeterna 18. Dezember 2023
Gesundheitswesen
Ein Arzt, der nicht mehr heilen will, ist kein Arzt mehr. Er schadet dem Patienten. Er schadet dem Krankenhaus und seinem Ruf.
Verheerend wenn es sich um den Chefarzt handelt, der die Klinik führt.
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Gandalf 18. Dezember 2023
Nur als INFO
Es ist ein Diskussionsbeitrag, nicht mehr und nicht weniger UND gerne gute, theolog. fundierte Gegenargumente please...
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Kostadinov 18. Dezember 2023
Welches Lehramt denn?
Kardinal Müller oder Kardinal Fernandez?
Ich würde mir als Nichttheologe nie anmassen, bei ersterem mitreden zu wollen, aber alles was er sagt, klingt logisch und nachvollziehbar. Bei zweiterem masse ich mir allerdings schon das Urteil an, dass er idR keine klaren Aussagen tätigt. Und Widerspruch zwischen bisherigem Lehramt und "neuem" kann man auch als Nichttheologe feststellen...
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Karlmaria 18. Dezember 2023
Wie immer sind da viele Körnchen Wahrheit dabei
Wobei ich auch nicht immer in jedem Einzelfall weiß ob das jetzt berechtigte und dezent vorgetragene Kritik ist oder ob da die Grenzen weit überschritten sind. Das kann man vielleicht auch nie genau wissen. Klar ist dass die traditionelle Lehre fast immer die Richtige ist und alle Neuerungen die jetzt kommen meist eine Verschlimmbesserung sind. Aber selbst wenn es Grund zur berechtigten Kritik gibt ist es eben auch die Frage wie das gemacht wird. Und auch ob die persönliche Heiligung Gebet und Opfer und Nächstenliebe im Vordergrund steht oder ob die Kritik zu einer alles beherrschenden Charaktereigenschaft dieser kritisierenden Person geworden ist. Gott will dass man dem Hohen Priester nicht flucht Apg 23. Mit entsprechender Auslegung kann man das dann auch auf andere Personen beziehen. Auch in der weltlichen Politik. Bundespräsident Lübke bis 1969 war natürlich dement. Aber dass man sich da mit Spott zurück halten soll hat uns damals der für mich beste Journalist Werner Höfer gelehrt!
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modernchrist 18. Dezember 2023
Zur Verdeutlichung: Willst du die Therapie für deine
Krebserkrankung von der Krankenschwester bestimmen lassen? Soll die Einstellung mit Medikamenten deiner chronischen Erkrankung vom Rettungssanitäter festgelegt werden? Soll die Operation an deinem Bein die Augenärztin vornehmen? Frage ich die Reinemachfrau, was sie von den neuen Lehrstühlen hält? Doch alles wohl nicht! Um mitbestimmen/kritisieren zu können, dazu ist etwas theologische Kompetenz und viel Glaubenswissen nötig! Das sollte doch einsichtig sein - oder etwa nicht?
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Beethoven70 18. Dezember 2023
Übrsetzung
Ich übersetz mal: Klappe halten und machen was Bergoglio sagt. Dabei dann auch nicht nachdenken. Ohne Theologiestudium begreift Ihr intelligenzgeminderten Idioten sowieso nichts.
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anjali 18. Dezember 2023
Lehre
Und wenn der Papst selber gegen die Überlieferte Lehre spricht? ( Ich habe Theologie studiert....)
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heikostir 18. Dezember 2023
Sehr gut auf den Punkt gebracht.
Vielen Dank für diesen Bericht!
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