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Italien: Große Nachfrage nach Exorzisten, doch zu wenig Angebot

26. Februar 2018 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
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Exorzisten-Sprecher berichtet von sprunghaftem Anstieg der Zahl der Hilfesuchenden binnen weniger Jahre - Hintergrund vor allem Zulauf zu Sekten, okkulte Praktiken und psychische Krankheiten


Rom (kath.net/KAP) Pro Jahr suchen in Italien etwa 500.000 Menschen die Hilfe von Exorzisten. Doch von denen gebe es viel zu wenige, sagen Teilnehmer eines viertägigen Treffens katholischer Exorzisten, das bis Samstag in Palermo stattfand. Binnen weniger Jahre habe sich die Zahl der Hilfesuchenden verdreifacht. Auch wenn es keine genauen Zahlen gebe - "alle Menschen, die zu uns kommen leiden. Doch wir sind zu wenige; die Wartezeiten sind lang", so der Sprecher der Internationalen Vereinigung katholischer Exorzisten, der Kapuzinerpater Paolo Carlin, gegenüber der Zeitung "Corriere della Sera".

Auch wenn es in den wenigsten Fällen um Besessenheit gehe - wie im Film "Der Exorzist" übertrieben dargestellt - und einige Menschen eher unter psychischen Krankheiten litten, so steige die Zahl diverser Abhängigkeiten etwa in Sekten extrem an, sagte der Ordensmann Benigno Palilla dem Portal Vatican News. Als Grund nennt er auch die "gestiegene Zahl von Menschen, die sich an Magier wenden, an Hexen, an Leute, die Karten legen", so Palilla. "Und indem man das tut, öffnet man dem Dämon die Tür - und er Besessenheit."


In Italien gibt es eine extrem große Zahl privater Lebensberater, Heiler und Zukunftsvorhersager, die als Magier, Zauberer, Geistheiler oder Hexen ihre Dienste anbieten. Derartige Werbeangebote sind im Alltag des Landes nahezu überall sichtbar.

"Viele Christen glauben nicht mehr an die Existenz des Bösen", zitiert Vatican News den Theologen Cesare Truqui, Schüler des 2016 gestorbenen bekannten Exorzisten Gabriele Amorth. Daher würden zu wenige dieser speziellen Seelsorger ernannt, gebe es zu wenige junge Priester, die bereit seien, "die Lehre und die Praxis der Seelenbefreiung zu lernen", so Truqui.

Der 2014 vom Vatikan anerkannte Exorzisten-Vereinigung gehörten etwa 400 Priester an, davon 240 in Italien, so der "Corriere". Paolo Carlin warnt vor Betrügern, "die sich 'Befreier', 'Medium' oder 'Geistheiler' nennen, aber nur Geld wollen". Zudem gebe es manche, die es zwar gutmeinten, aber eher Schaden anrichteten. Exorzist, so der Ordensmann, könne nur ein Priester sein, der dazu von einem Bischof eigens beauftragt worden sei. Zudem brauche man als Seelsorger für solche schwierigen Fälle eine ständige Weiterbildung und einen erfahrenen Exorzisten an seiner Seite. Dazu wiederum diene die Tagung in Palermo.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 myschkin 26. Februar 2018 
 

@Karlmaria

Ich sehe das offenbar ähnlich wie Sie: Eine kontinuierliche Glaubenspraxis ist die probate Medizin, um sich gegen die Einflüsterungen des Bösen zu schützen. Der Besuch der Heiligen Messe ist deshalb auch ein Heil- und Hygienemittel, um unsere Seelen rein und sauber zu halten.

Und doch gibt es offenbar darüber hinaus hoch bedürftige und gefährdete Menschen, von deren Bedrängnissen wir Durchschnittsleute uns keine Vorstellung machen können. Hier bedarf es geistliche Spezialisten, deren Tun von Bischöfen gut beaufsichtigt gehört. Denn in der Arbeit wider den Einfluss des Bösen darf es keine Fehler geben.


4
 
 Ivamilga773 26. Februar 2018 
 

Exorzismus und Befreiungsdienst

Mit dem Wort Exorzismus gehen viele sehr leichtfertig um und es bedarf in wirklich seltenen Fällen Sitzungen des Exorzismus.
Vielmehr des Gebets um innere Heilung, damit Jesus die Wunden heilen möge an denen der böse Geist sich nährt und festsaugen kann.

Oft höre ich im Bezug auf Priester Fragen wie: "ja, ist er denn auch Exorzist?"
oder Antworten wie:"Nee, wenn er kein Exorzist ist, dann geh ich da nicht hin."
Dabei könnte so vielen Menschen mit okkulten Belastungen geholfen werden.
Durch das Drama A. Michel schrecken die Deutschen vor dem Befreiungsdienst zurück. Sei es, dass die Bischöfe mit Absicht inkompetente Exorzisten ernennen, die nicht einmal die leiseste Ahnung haben oder aber es werden Priester im Befreiungsdienst verteufelt, weil sich der böse Geist während des Befreiungsgebets manifestieren muss.

Es gibt in Deutschland einige gute Priester, die den Aufrag Jesu Christi sehr ernst und wörtlich nehmen, und ich hoffe wirklich , dass noch der ein oder andere erkennt.


2
 
 matthieu 26. Februar 2018 
 

@7.Oktober

"Vielleicht macht (er) einen .. Bogen um Deutschland" So kann man es (fast) sehen ... Ich denke, der Teufel schaut da weniger nach Nationalität, er sucht einzelne Seelen - manchmal auch je gläubiger desto lieber -, weil der Erfolg für ihn dann größer ist.


3
 
 7.Oktober1571 26. Februar 2018 
 

Heutzutage wird

von vielen Ungläubigen und sogar von manchen Christen das Dasein und Wirken der Teufel geleugnet, und doch ist kaum eine andere Lehre des Christentums durch die Heilige Schrift und Überlieferung, sowie durch unleugbare Tatsachen so verbürgt, wie die Lehre von den gefallenen Engeln, die Teufel genannt werden. Mich würde deshalb mal interessieren, wie es in Deutschland mit dem Exorzismus aussieht. Gibt es noch bestellte Exorzisten in den Diözesen? Vielleicht macht ja auch der Teufel einen großen Bogen um Deutschland, weil er da nichts Dringendes zu tun hat. Und da er hier eben nichts tun braucht - alles läuft von selbst in seinem Sinne - lacht er sich - frei nach Goethes Faust - eins ins "Fäustchen".


7
 
 Karlmaria 26. Februar 2018 

Es gibt doch so viel Exorzismus

Die Fälle wo man einen Exorzisten braucht sind wahrscheinlich extrem selten. Für die meisten Fälle genügt der Exorzismus den die Kirche sowieso anbietet. Im Dreikönigswasser ist ein starker Exorzismus enthalten. Es gibt auch Gebete die ein starker Exorzismus sind. Und das Wort ist Fleisch geworden. Das ist ein starker Exorzismus. Diese Gebete zum Beispiel der Angelus oder der Johannesprolog im außerordentlichen Ritus wirken also auch als Exorzismus. Jeder Kniebeuge vor dem Allerheiligsten oder einer Statue wirkt als Exorzismus. Wer also in die Messe geht und Weihwasser nimmt und die Kniebeuge vor dem Allerheiligsten macht und den Angelus betet braucht sich keine großen Sorgen über zu wenig Exorzismus zu machen!


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