Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden
  2. Österreichische 'Links-Katholiken' entdecken, dass auch Papst Leo XIV. katholisch ist
  3. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  4. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  5. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  6. Robert Francis Prevost/Leo XIV.: Massenmedien fördern ‚Sympathie für antichristliche Lebensweisen‘
  7. ‚Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden‘. Der Sinn für das Mysterium
  8. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  9. Erzdiözese Salzburg veranstaltet Fortbildungsveranstaltung mit Homo-Aktivisten
  10. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  11. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!
  12. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  13. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  14. Englisch & Zulehner - Das Geschwätz der deutschsprachigen „Vatikanexperten“
  15. Gänswein begrüßt Papstwahl: Die Verwirrung überwinden

P. Wallner fordert missionarische Neuausrichtung in Europas Kirche

30. April 2025 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Missio-Nationaldirektor: Statt "Weiter-so-wie-bisher" und übermäßiger Selbstkritik ist Glaubens-Fokus vonnöten - Entwicklung auf anderen Kontinenten als Vorbild


Wien (kath.net/KAP) Zum radikalen Umdenken innerhalb der katholischen Kirche in Europa hat der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (missio), P. Karl Wallner, aufgerufen. In einem aktuellen Beitrag für das Portal corrigienda.online unter dem Titel "Von der Weltkirche lernen - Weck die tote Christenheit" diagnostizierte der Zisterziensermönch und Theologe eine tiefgreifende geistliche Krise und fordert eine pastorale Neuausrichtung, inspiriert vom Glaubensleben im Globalen Süden. Ohne Rückbesinnung auf ihren Auftrag, "Christus zu den Menschen zu bringen", sei der geistliche Tod der Kirche vorgezeichnet.

Die Kirche Europas stecke in einer "masochistischen Schockstarre", befand Wallner, der an der Hochschule Heiligenkreuz Dogmatik lehrt. Sie sei geprägt von einem "Minderwertigkeitskomplex gegenüber neuzeitlich-aufgeklärtem Denken" und übermäßiger Selbstbeschäftigung mit kirchlichen Skandalen. Die ständige Selbstkritik lähme und die gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen sorgten für Verunsicherung.

Die Folge sei ein rasanter Substanzverlust: "Das quantitative Schmelzen wird sich in den nächsten Jahren exponentiell beschleunigen", so Wallner mit Blick auf jüngste Kirchenstatistiken. Darunter etwa aus Deutschland, wo die dortige Bischofskonferenz für 2024 ein Defizit von 411.777 Katholiken verzeichnete: 122.804 Neuaufnahmen durch Taufen und Konversionen standen 534.581 Abgänge durch Sterbefälle und Austritte gegenüber.


Diese Entwicklung sei nicht nur rückläufig, sondern beschleunige sich sogar exponentiell, stellte der missio-Nationaldirektor auch mit Blick auf Österreich fest. In Wien lag der katholische Bevölkerungsanteil 1963 noch bei 89 Prozent, heute bei 27 Prozent, und im schulischen Bereich sehe man den Trend noch viel deutlicher: Akltuellen Statistiken zufolge sind 41 Prozent der Schülerinnen und Schüler an Wiener Volks- und Mittelschulen muslimisch, während die christlichen Gruppen - katholisch (17,5 Prozent), orthodox (14,5 Prozent) und evangelisch (1,7 Prozent) - zusammen nur noch 34,5 Prozent ausmachen. Weitere 23 Prozent der Schüler sind konfessionslos.

Die Kirche müsse sich laut Wallner als aktives, glaubensstarkes Subjekt verstehen, das Menschen Orientierung und Hoffnung schenkt. Missbrauchs- und Finanzskandale dürften nicht unter den Teppich gekehrt werden, aber: "Wenn wir unsere Hauptaufgabe darin sehen, unsere eigene Brust in Mea-Culpa-Ritualen grün und blau zu schlagen, dann übersehen wir, dass wir den Menschen von heute eigentlich Christus bringen sollten", so der Ordensmann. Papst Franziskus sei hier programmatisch gewesen, wenn er eine Abkehr von reiner Verwaltungsarbeit und eine Hinwendung zu einer missionarischen Neuausrichtung gefordert habe.

"Warum wagen wir nicht gezielte missionarische Angebote für Menschen aus islamischen Ländern?", fragte der missio-Nationaldirektor, der die "Passivität" innerhalb der Kirche kritisierte. Deutlich distanzierte sich der Theologe zudem von derzeitigen kirchlichen Reformdebatten, die kaum Relevanz für das lebendige Glaubensleben der wachsenden Kirchen in Afrika oder Asien hätten. Dort trete die Kirche nicht als perfekter Apparat auf, sondern als "demütiges Gefäß des Wirkens Gottes". Um dies zu erreichen, sei ein "Erwachen aus dem Weiter-so-wie-bisher" vonnöten.

Dass Glaube selbst unter widrigsten Bedingungen wachsen kann, hätten ihn seine bisher 24 Reisen zu missio-Projekten auf allen Kontinenten erfahren lassen, so Wallner weiter. In Nigeria habe er eine Gemeinde besucht, in der an einem einzigen Sonntagvormittag drei Gottesdienste mit je 2.000 Gläubigen stattfanden - "jubilierend, tanzend und jung". Im Kontrast dazu sei eine große Pilgermesse in Österreich mit 1.000 meist älteren Gläubigen schon als "Rekord" gefeiert worden. Auch in Pakistan oder Kenia habe er eine junge, lebendige Liturgiekultur und eine missionarisch motivierte, tief im Glauben verwurzelte Laienbasis erlebt.

Auf seinem Facebook-Auftritt wies P. Wallner mit folgenden Worten auf seinen Artikel hin: "Ich habe mal mein Herz ausgeschüttet über meine Depressionen, die ich angesichts des Kirchenzustandes in Europa habe... Im Herzen bin ich natürlich ein optimistischer "Pilger der Hoffnung", Weltkirche lebt ja... Aber wir müssen uns durch Jesus Christus rausholen lassen aus dieser tödlichen Schockstarre..."

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto P. Karl Wallner (c) Missio


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Katholikheute 30. April 2025 
 

Sühne - Busse - Reue - Scham

und ihren Sinn, wie wäre es einaml damit?


1
 
 gebsy 30. April 2025 

"Ein demütiges Gefäß des Wirkens Gottes"

lebt aus der Überzeugung, dass ohne die helfende Liebe des Erlösers nichts Ewigkeitsrelevantes sein kann - Joh 15,5


0
 
 Versusdeum 30. April 2025 
 

"masochistische Schockstarre"

Volle Zustimmung und sehr gut auf den Punkt gebracht. Wobei die "Aufarbeitung" des Missbrauchsskandals ja besonders in Deutschland absurderweise sogar zur Durchsetzung der Homo-Agenda missbraucht wird - und das der Tatsache zum Hohn, dass die weitaus meisten Opfer Buben waren.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Mit der Papstwahl gibt es einen klaren Reset!
  3. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  4. Gänswein begrüßt Papstwahl: Die Verwirrung überwinden
  5. Papst Leo XIV. und die „Präfektin“
  6. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  7. Österreichische 'Links-Katholiken' entdecken, dass auch Papst Leo XIV. katholisch ist
  8. Zeitung: Franziskus hinterließ Finanzloch von zwei Milliarden
  9. Freude über den neuen Papst
  10. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  11. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  12. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  13. Robert Francis Prevost/Leo XIV.: Massenmedien fördern ‚Sympathie für antichristliche Lebensweisen‘
  14. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  15. Englisch & Zulehner - Das Geschwätz der deutschsprachigen „Vatikanexperten“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz