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| ![]() Die Sache mit der Kathedra als ‚Altar’vor 11 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung Über Wahrheit, Sendung und die Berufung des Lehrens – Anmerkungen zu einer Ansprache Papst Leo XIV. und ihrem Geist aus dem Herzen des heiligen Augustinus. Berufung, Sendung und das Evangelium der Schule. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Dreihundert Jahre sind vergangen seit der Bulle In apostolicae dignitatis solio, mit der Benedikt XIII. das Institut der Fratres Scholarum Christianarum approbierte – jener Brüder, die unter der geistlichen Führung des heiligen Johannes Baptist de La Salle das Antlitz des christlichen Unterrichts nachhaltig geprägt haben. Zum 75. Jubiläum der Proklamation ihres Gründers als Patron aller Erzieher (Pius XI.) hat Papst Leo XIV. die Brüder am 15. Mai 2025 in der Sala Clementina empfangen. In seiner Ansprache an die Brüder hebt Leo XIV. zwei Linien hervor, die das Charisma der Lasallianer durchziehen: die Zeitgenossenschaft des Evangeliums – und das priesterlich-missionarische Wesen jeder echten Lehre. Beide Aspekte sind zutiefst auf die Wahrheit hingeordnet. Denn wenn, wie Augustinus schrieb, veritas habitat in interiore homine – „die Wahrheit wohnt im Innersten des Menschen“ –, dann ist es Aufgabe des christlichen Erziehers, eben dorthin vorzudringen: zur Tiefe des Herzens, wo das Licht Gottes das bloß Faktische transzendiert. Leo XIV. betont, dass die Jugend – heute wie in jeder Epoche – „ein Vulkan des Lebens“ sei. Doch dieser Strom an Energie bedarf der Form, der Führung, der geistigen Ausrichtung. Ohne sie verkommt er zur bloßen Zersplitterung. Der Papst nennt mit eindringlicher Präzision die Krankheiten der Gegenwart: die Vereinzelung, das instabile Affektleben, den Individualismus, vor allem aber „die Verbreitung von Denkmustern, die durch Relativismus geschwächt sind“. Hier werde deutlich, dass die pädagogische Sendung nicht in der bloßen Vermittlung von Wissen besteht, sondern in der Durchformung des Geistes. In diesem Sinn ist die christliche Schule ein Ort der Evangelisierung. Der Lehrer erscheint so in einem gleichsam priesterlichen Licht. Leo XIV. scheut es nicht, wie der Heilige de La Salle von der Kathedra als einem „Altar“ zu sprechen. Damit knüpft er an eine Theologie der Lehre an, wie sie bereits der heilige Thomas von Aquin entfaltet: docere est quasi ministrare doctrinam divinam - Lehren heißt, die göttliche Wahrheit wie ein Sakrament zu spenden. Der Unterricht ist nicht einfach Dienst an der Gesellschaft – er ist Teilhabe am dreifachen Amt Christi, das durch die Taufe in jeden Getauften eingesenkt ist: priesterlich, prophetisch, königlich. Gerade in dieser Sakralität liegt für den Papst seine Dringlichkeit. Denn eine Wahrheit, die nicht geschenkt, sondern „konstruiert“ wird, verliert ihre Kraft. Sie kann nicht befreien. Augustinus rief ja aus: Quid enim fortius desiderat anima quam veritatem? – „Was sehnt sich die Seele mehr als nach der Wahrheit?“. Darum ist die Sendung des christlichen Lehrers für Leo XIV. kein Beruf im modernen Sinn, sondern eine Berufung. Sie ist Antwort auf ein „Du“, das ruft. Leo XIV. schloss mit der Bitte um neue Berufungen für die Brüder. Es ist ein leiser, aber umso eindringlicherer Appell: die christliche Schule solle wieder werden, was sie in der Vision La Salles war - ein heiliger Ort, an dem Herzen geformt und Berufungen geboren werden. In seinem Wort klingt die Überzeugung mit, die die ganze Kirche tragen muss: Wo die Wahrheit geliebt wird, dort beginnt die Erneuerung der Welt. Foto (c) Vatican Media
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