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Jubiläum der Diakone: Vergebung, selbstloser Dienst und Gemeinschaft

vor 6 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Messe zum Jubiläum der Diakone. Papst Franziskus an die Diakone: Vergebung, selbstloser, Dienst, Selbstlosigkeit als Quelle von Gemeinschaft


Rom (kath.net) Jubiläum der Diakone. Von Freitag, 21. bis Sonntag, 23. Februar 2025 fand das vierte der großen Jubiläumsereignisse statt, das den Diakonen gewidmete Jubiläum, das Rom über sechstausend Pilger aus etwa 100 Ländern der Welt anziehen wird. Unter ihnen, um nur die am stärksten vertretenen zu nennen, sind fast 4.000 ständige Diakone mit ihren Familienangehörigen aus Italien, 1300 aus den Vereinigten Staaten, 656 aus Frankreich, 350 aus Spanien, 230 aus Brasilien, 160 aus Deutschland, 150 aus Mexiko. Dann kane zahlreiche Gruppen auch aus Polen, Kolumbien, dem Vereinigten Königreich und Kanada eintreffen. Es waren Vertreter aus Ländern wie Kamerun, Nigeria, Indien, Indonesien, Australien anwesend.

Dreiundzwanzig von ihnen empfingen während der Heiligen Messe am Sonntag, dem 23. Februar, im Petersdom die Weihe zum Diakon  empfangen. Für die Eucharistiefeier hat Papst Franziskus S.E. Erzbischof Rino Fisichella, den Pro-Präfekten des Dikasteriums für Evangelisierung beauftragt. Zwei der neuen Diakone kommen aus Brasilien, sechs aus Kolumbien, einer aus Frankreich, drei aus Italien, drei aus Mexiko, zwei aus Polen, drei aus Spanien und drei aus den Vereinigten Staaten.

Erzbischof Fisichella verlass die von Papst Franziskus vorbereitete Predigt. Der Papst kann aufgrund seiner Erkrankung die Gemelli-Klinik für unvorhersehbare zeit nicht verlassen.

„Liebe Brüder Diakone, euer selbstloses Wirken, Ausdruck eurer Weihe an die Liebe Christi, ist für euch die erste Verkündigung des Wortes, Quelle des Vertrauens und der Freude für alle, die euch begegnen. Verbindet es nach Möglichkeit mit einem Lächeln, ohne euch zu beklagen und ohne Anerkennung zu suchen, unterstützt einander, auch in euren Beziehungen zu den Bischöfen und Priestern, »als Ausdruck einer Kirche, die sich bemüht, im Dienst am Reich Gottes zu wachsen, und dabei alle Stufen des Weiheamtes zur Geltung bringt« (CEI, I Diaconi permanenti nella Chiesa in Italia. Orientamenti e norme, 1993, 55). Euer einmütiges und hochherziges Handeln wird so eine Brücke sein, die den Altar mit der Straße, die Eucharistie mit dem täglichen Leben der Menschen verbindet; die Nächstenliebe wird eure schönste Liturgie und die Liturgie euer demütigster Dienst sein.“

Die von Erzbischof Salvatore Fisichella verlesene Predigt von Papst Franziskus bei der Heiligen Messe zum Jubiläum der Diakone


Die Botschaft der Lesungen, die wir gehört haben, könnte man mit einem Wort zusammenfassen: Unentgeltlichkeitkeit. Ein Wort, das euch Ständigen Diakonen, die ihr hier zur Feier des Heiligen Jahres versammelt seid, gewiss viel bedeutet. Lasst uns also über diese grundlegende Dimension des christlichen Lebens und eures Dienstes nachdenken, insbesondere unter drei Gesichtspunkten: Vergebung, selbstloser Dienst und Gemeinschaft.

Erstens: die Vergebung. Die Verkündigung der Vergebung ist eine wesentliche Aufgabe des Diakons. Sie ist in der Tat unverzichtbar für das Wirken der Kirche und Voraussetzung für jedes menschliche Zusammenleben. Jesus zeigt uns die Notwendigkeit und Reichweite der Vergebung, wenn er sagt: »Liebt eure Feinde« (Lk 6,27). Und genau so ist es: Um gemeinsam zu wachsen und die Licht- und Schattenseiten, Erfolge und Misserfolge anderer zu teilen, ist es notwendig, vergeben zu können und um Vergebung zu bitten, Beziehungen wieder neu aufzubauen und selbst diejenigen, die uns verletzen und betrügen, nicht von unserer Liebe auszuschließen. Eine Welt, in der es für die Gegner nur Hass gibt, ist eine Welt ohne Hoffnung, ohne Zukunft, die dazu verurteilt ist, von Kriegen, Spaltungen und endlosen Racheakten zerrissen zu werden, wie wir es leider auch heute auf vielen Ebenen und in verschiedenen Teilen der Welt sehen. Vergeben bedeutet also, in uns selbst und in unseren Gemeinschaften ein einladendes, sicheres Zuhause für die Zukunft zu schaffen. Und der Diakon, der in besonderer Weise mit einem Dienst betraut ist, der ihn an die Peripherien der Welt führt, bemüht sich, in allen Menschen, auch in denen, die Fehler machen und Leid verursachen, eine Schwester und einen Bruder zu sehen, die in ihrer Seele verletzt sind, und deshalb mehr als jeder andere Versöhnung, Begleitung und Hilfe brauchen, und er lehrt andere, dies in ihnen zu sehen.

Von dieser Offenheit des Herzens erzählt uns die erste Lesung, indem sie uns die treue und großzügige Liebe Davids gegenüber Saul, seinem König, aber auch seinem Verfolger, vorstellt (vgl. 1 Sam 26,2.7-9.12-13.22-23). Davon spricht in einem anderen Zusammenhang auch das vorbildliche Sterben des Diakons Stephanus, der von Steinen getroffen in die Knie sinkt und denjenigen, die ihn steinigen, verzeiht (vgl. Apg 7,60). Vor allem aber sehen wir das an Jesus, dem Urbild allen diakonischen Dienstes, der am Kreuz, als er sich bis zur Hingabe seines Lebens für uns „entäußert“ (vgl. Phil 2,7), für die, die ihn kreuzigten, betet und dem guten Schächer die Pforten des Paradieses öffnet (vgl. Lk 23,34.43).

Und damit kommen wir zum zweiten Punkt: dem selbstlosen Dienst. Der Herr beschreibt ihn im Evangelium mit einem Satz, der ebenso einfach wie klar ist: Ihr sollt »Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurückerhoffen könnt« (Lk 6,35). Wenige Worte, die den Wohlgeruch der Freundschaft enthalten. Zunächst einmal der Freundschaft Gottes zu uns, aber auch unserer gegenseitigen Freundschaft. Für den Diakon ist diese Haltung kein nebensächlicher Aspekt seines Handelns, sondern eine wesentliche Dimension seines Seins. Er wird nämlich zum Diakon geweiht, um „Bildhauer“ und „Maler“ des barmherzigen Antlitzes des Vaters und ein Zeuge des Geheimnisses des dreifaltigen Gottes zu sein.

An vielen Stellen im Evangelium spricht Jesus in diesem Sinne von sich. So sagt er zu Philippus im Abendmahlssaal, kurz nachdem er den Zwölfen die Füße gewaschen hat: »Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen« (Joh 14,9). Und auch als er die Eucharistie einsetzt, sagt er: »Ich aber bin unter euch wie der, der bedient« (Lk 22,27). Aber schon zuvor, auf dem Weg nach Jerusalem, als seine Jünger untereinander darüber stritten, wer der Größte sei, hatte er ihnen erklärt: »Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele« (Mk 10,45).

Liebe Brüder Diakone, euer selbstloses Wirken, Ausdruck eurer Weihe an die Liebe Christi, ist für euch die erste Verkündigung des Wortes, Quelle des Vertrauens und der Freude für alle, die euch begegnen. Verbindet es nach Möglichkeit mit einem Lächeln, ohne euch zu beklagen und ohne Anerkennung zu suchen, unterstützt einander, auch in euren Beziehungen zu den Bischöfen und Priestern, »als Ausdruck einer Kirche, die sich bemüht, im Dienst am Reich Gottes zu wachsen, und dabei alle Stufen des Weiheamtes zur Geltung bringt« (CEI, I Diaconi permanenti nella Chiesa in Italia. Orientamenti e norme, 1993, 55). Euer einmütiges und hochherziges Handeln wird so eine Brücke sein, die den Altar mit der Straße, die Eucharistie mit dem täglichen Leben der Menschen verbindet; die Nächstenliebe wird eure schönste Liturgie und die Liturgie euer demütigster Dienst sein.

Und so kommen wir zum letzten Punkt, der Selbstlosigkeit als Quelle von Gemeinschaft. Zu geben, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, verbindet, schafft Bindungen, weil es ein Miteinander ausdrückt und fördert, das keinen anderen Zweck hat als die Selbsthingabe und das Wohl der Menschen. Als der heilige Laurentius, euer Schutzpatron, von seinen Anklägern aufgefordert wurde, die Schätze der Kirche auszuhändigen, zeigte er auf die Armen und sagte: „Dies sind unsere Schätze!“ So wird Gemeinschaft aufgebaut: Indem man dem Bruder und der Schwester mit Worten, vor allem aber mit Taten, persönlich und als Gemeinschaft sagt: „Du bist uns wichtig“, „wir haben dich gern“, „wir möchten, dass du an unserem Weg und an unserem Leben teilnimmst“. Das tut ihr: Als Ehemänner, Väter und Großväter seid ihr bereit, in eurem Dienst eure Familien dort, wo ihr lebt, für Bedürftige zu öffnen.

Eure Sendung, die euch aus der Gesellschaft herausholt, um euch neu in sie einzufügen und sie immer mehr zu einem einladenden und für alle offenen Ort zu machen, ist somit eine der schönsten Ausdrucksformen einer synodalen Kirche, die „hinausgeht“.

In Kürze werden einige von euch, die das Sakrament der Weihe empfangen, die Stufen des Amtes „hinabsteigen“. Ich sage und betone absichtlich „hinabsteigen“ und nicht „hinaufsteigen“, denn mit der Weihe steigt man nicht auf, sondern man steigt hinab, man macht sich klein, man beugt sich und legt seine Kleider ab. Um es mit den Worten des heiligen Paulus zu sagen: Im Dienst legt man den „irdischen Menschen“ ab und bekleidet sich in der Liebe mit dem „himmlischen Menschen“ (vgl. 1 Kor 15,45-49).

Lasst uns alle über das nachdenken, was wir nun tun werden, während wir uns der Jungfrau Maria, der Magd des Herrn, und dem heiligen Laurentius, eurem Schutzpatron, anvertrauen. Mögen sie uns helfen, jeden unserer Dienste mit einem demütigen und liebevollen Herzen zu erfüllen und freigebig Apostel der Vergebung zu sein, selbstlose Diener unserer Brüder und Schwestern und Stifter von Gemeinschaft.

 


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