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Luxemburg trennt Religionsgemeinschaften vom Staat

21. Jänner 2015 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Erzbischof Hollerich: «Es ist ein Abkommen, das uns viel kostet, das viele Punkte beinhaltet, die uns wehtun, das aber auch Chancen für die Zukunft enthält». Mit diesem Kompromiss könne die katholische Kirche leben, «auch wenn er wehtut».


Luxemburg (kath.net/KNA) Luxemburg hat das Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften neu definiert. Der Kompromiss über das Abkommen zur Trennung von Glaubensgemeinschaften und dem Staat sei zunächst am Montagabend mündlich vereinbart worden, zitiert die Tageszeitung Luxemburger Wort (Dienstag) Premierminister Xavier Bettel. Er werde nun die parlamentarischen Ausschüsse informieren. Inhaltliche Details zu dem Abkommen nannte Bettel nicht.

Fest steht nach seinen Worten, dass die Artikel 22 und 106, die das Miteinander zwischen Religionen und Staat bislang regelten, aus der Verfassung gestrichen werden sollen. Damit gebe es auch keine Verpflichtung des Staates gegenüber den Glaubensgemeinschaften mehr, so Bettel. Neben der Finanzierung der Kultusdiener geht es in dem Dokument auch um den Werteunterricht an Schulen. Das Abkommen kann erst gültig werden, wenn es mit einer Zweidrittelmehrheit im Parlament angenommen wird.


Auch Luxemburgs Erzbischof Jean-Claude Hollerich nannte nach der Unterredung keine Details. «Es ist ein Abkommen, das uns viel kostet, das viele Punkte beinhaltet, die uns wehtun, das aber auch Chancen für die Zukunft enthält», so der Erzbischof. Er sprach von einem Kompromiss, mit dem die katholische Kirche leben könne, «auch wenn er wehtut».

Die Regierung habe sich mit ihrem Willen nach einer Trennung von Kirche und Staat durchsetzen können, «aber auf eine Art und Weise, die uns nicht kaputtmacht». Man müsse den veränderten gesellschaftlichen Begebenheiten Rechnung tragen. Zu dem Werteunterricht, der nun eingeführt werden soll, betonte Hollerich, er hätte natürlich die Beibehaltung des Religionsunterrichts oder auch einen «Religionenunterricht» bevorzugt.

Der Vertreter der Shura, Sabahudin Selimovic, begrüßte das Abkommen als das «Ende der Diskriminierung der muslimischen Gemeinschaft». Nach der katholischen Kirche, der israelitischen Kultusgemeinschaft, der anglikanischen Kirche, der orthodoxen Kirche, der protestantischen und der reformierten protestantischen Kirche soll nun auch die muslimische Glaubensgemeinschaft in den Genuss einer Konvention kommen.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 confrater-stefan 23. Jänner 2015 
 

Schade, dass so wenig bekannt gegeben wird - aber das dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass es nich nicht rechtsgültig ist. Es wäre gut zu erfahren, was genau ausgehadelt worden ist, bevor das alles umgesetzt wird.


0
 
 Tamburinus 21. Jänner 2015 

II. Vat. Konz., Gaudium et spes, Nr. 76

"Das Irdische u.das,was am konkreten Menschen diese Welt übersteigt,sind miteinander eng verbunden,und d.Kirche selbst bedient sich des Zeitlichen,soweit es ihre eigene Sendung erfordert.Doch setzt sie ihre Hoffnung nicht auf Privilegien,die ihr von d.staatl.Autorität angeboten werden.Sie wird sogar auf d.Ausübung von legitim erworbenen Rechten
verzichten,wenn feststeht,daß durch deren Inanspruchnahme d.Lauterkeit ihres Zeugnisses in Frage gestellt ist, od.wenn veränderte Lebensverhältnisse eine andere Regelung fordern.Immer und überall aber nimmt sie d.Recht in Anspruch,in wahrer Freiheit den Glauben zu verkünden,ihre Soziallehre kundzumachen,ihren Auftrag unter d.Menschen unbehindert zu erfüllen und auch politische Angelegenheiten einer sittlichen Beurteilung zu unterstellen, wenn die Grundrechte d.menschl.Person od.das Heil d.Seelen es verlangen.Sie wendet dabei alle,aber auch nur jene Mittel an,welche d.Evangelium und d.Wohl aller je nach d.verschied.Zeiten u.Verhältnissen entspr."


0
 
 Smaragdos 21. Jänner 2015 
 

Werteunterricht statt Religionsunterricht?

"Zu dem Werteunterricht, der nun eingeführt werden soll, betonte Hollerich, er hätte natürlich die Beibehaltung des Religionsunterrichts... bevorzugt."

So ein Schwachsinn, den Religionsunterricht durch einen Werteunterricht zu ersetzen: Woher sollen denn jetzt die Werte kommen? Vom säkularisierten Fürstentum? Selbst die Säkularisierung ist eine Möglichkeit, die nur das Christentum bietet dank dem ihm innewohnenden Wert der (Religions- und Meinungs-)Freiheit. Sucht doch mal den Wert der Freiheit im Islam...


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 Smaragdos 21. Jänner 2015 
 

Keine Islamisierung Europas?

"Nach der katholischen Kirche, der israelitischen Kultusgemeinschaft, der anglikanischen Kirche, der orthodoxen Kirche, der protestantischen und der reformierten protestantischen Kirche soll nun auch die muslimische Glaubensgemeinschaft in den Genuss einer Konvention kommen."

Gehört nun der Islam offiziell zu Luxemburg? Wo bleibt Lugida? Die Islamisierung Europas lässt grüßen!


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