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| Haftstrafen im Betrugs-Prozess um Chor der Sixtinischen Kapelle11. Dezember 2024 in Aktuelles, keine Lesermeinung Angeklagte wegen Geldwäsche, Betrug und Veruntreuung verurteilt - Verteidigerin kündigt Berufung an Vatikanstadt (kaht.net/KAP) Im Vatikan-Prozess gegen die frühere Leitung des Chors der Sixtinischen Kapelle wegen Geldwäsche, Betrugs und Veruntreuung sind alle Angeklagten verurteilt worden. Gegen die Beschuldigten, einen Priester und ein Ehepaar, wurden Haftstrafen bis zu knapp fünf Jahren sowie Geldstrafen bis 9.000 Euro verhängt, wie der Vatikan mitteilte. Der frühere Chorleiter Massimo Palombella erhielt laut Mitteilung vom Dienstag eine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten sowie eine Geldstrafe von 9.000 Euro. Ebenso wurde dem Priester für die Dauer der Haftstrafe das Recht auf öffentliche Ämter im Vatikan entzogen. Der ehemalige Finanzdirektor des weltberühmten Chors, Michelangelo Nardella, wurde zu vier Jahren und acht Monaten Haft sowie einer Geldstrafe von 7.000 Euro verurteilt. Seine Ehefrau Simona Rossi muss für zwei Jahre ins Gefängnis und eine Geldstrafe von 5.000 Euro zahlen. Beide dürfen dauerhaft im Staat des Papstes keine öffentlichen Ämter mehr bekleiden. Amtsmissbrauch und illegale Gewinne Die Vorwürfe in dem seit Mai 2023 laufenden Verfahren umfassten auch Amtsmissbrauch bei der Organisation von Konzerten für italienische Großunternehmen. Die Angeklagten müssen insgesamt rund 300.000 Euro an illegalen Gewinnen zurückzahlen und tragen darüber hinaus die Prozesskosten. Von einigen Vorwürfen sprach sie das Gericht unter Leitung von Richter Giuseppe Pignatone aus Mangel an Beweisen frei. 2018 hatte der Vatikan auf Geheiß von Papst Franziskus Untersuchungen "zu wirtschaftlich-administrativen Aspekten des Chors" eingeleitet. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, unautorisiert Konzerteinnahmen auf geheimen Konten außerhalb des Vatikans deponiert zu haben. Nardella war bereits 2018 suspendiert worden, Palombella 2019. Zeuge Gänswein Im Sommer 2019 war auch Erzbischof Georg Gänswein, damals Präfekt des Päpstlichen Hauses und damit Vorgesetzter von Palombella und Nardella, als Zeuge zu den Vorgängen befragt worden. Gänswein sprach von "Behandlungen, die für die Chorknaben hart waren" und von "Unregelmäßigkeiten in den Finanzen". Persönlich konnte er keine Vergehen bestätigen, äußerte aber Zweifel an der "Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit" der Verantwortlichen. 2019 unterstellte der Papst die Verwaltung des Chores direkt dem vatikanischen Liturgieamt. Der Päpstliche Chor der Sixtinischen Kapelle ("Cappella Musicale Pontificia Sistina") wurde 1471 gegründet und ist demnach der älteste durchgängig aktive Chor der Welt. Das rein männliche Ensemble, in dem auch Knaben mitsingen, übernimmt die musikalische Gestaltung bei päpstlichen Liturgiefeiern. Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zu | Top-15meist-gelesen
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