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Der Geist und die Braut: ‚Veni Sancte Spiritus!‘- Der Heilige Geist und die christliche Hoffnung

11. Dezember 2024 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus: Abschluss der Katechesenreihe. Der Geist ist es, der Christus in der Kirche über die Zeiten gegenwärtig hält und somit selbst zum unerschöpflichen Quell der Hoffnung wird. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Wer durstig ist, der komme! Wer will, empfange unentgeltlich das Wasser des Lebens! (…) Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen. Komm, Herr Jesus!“ (Offb 22,17.20).

Achtunddreißigste Generalaudienz des Jahres 2024. Papst Franziskus setzte seinen Katechesenzyklus mit dem Titel „Der Geist und die Braut. Der Heilige Geist führt das Volk Gottes zu Jesus, unserer Hoffnung“ fort. Franziskus beschloss diese Reihe und betrachtete in der siebzehnten und letzten Katechese das Thema: „Der Geist und die Braut sagen: ‚Komm!‘- Der Heilige Geist und die christliche Hoffnung“.

„Der Geist und die Braut aber sagen: Komm!“ (Offb 22,17), so heiße es am Ende der Bibel. „Maràna tha!“, „Komm, Herr!“ – dieser Ruf „war in den liturgischen Versammlungen der ersten Christen beständig zu hören und bis heute verleihen wir unserer Erwartung der Wiederkunft Christi Ausdruck, wenn wir in der heiligen Messe rufen: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“.

Wir erhofften das Kommen Christi aber nicht nur für das Ende der Zeiten, sondern auch für unsere Gegenwart: „So bitten wir auch den Heiligen Geist: Veni Sancte Spiritus – Komm, Heiliger Geist! Denn er ist es, der Christus in der Kirche über die Zeiten gegenwärtig hält und somit selbst zum unerschöpflichen Quell der Hoffnung wird“.

***

Diese abschließende Betrachtung widmete Franziskus dem Titel, den er dem gesamten Zyklus gegeben hatte, nämlich: „Der Heilige Geist und die Braut. Der Heilige Geist führt das Volk Gottes zu Jesus, unserer Hoffnung“. Dieser Titel beziehe sich auf einen der letzten Verse der Bibel im Buch der Offenbarung des Johannes, in dem es heißt: „Der Geist und die Braut aber sagen: Komm!“ (Offb 22,17).


„An wen richtet sich diese Aufforderung?“, fragte sich der Papst: „An den auferstandenen Christus. Sowohl der heilige Paulus (vgl. 1 Kor 16,22) als auch die Didache, eine Schrift aus apostolischer Zeit, bezeugen, dass in den liturgischen Versammlungen der ersten Christen der Ruf ‚Maràna tha!‘ in aramäischer Sprache erklang“.

In diesem frühen Stadium hätte die Anrufung einen Hintergrund, den wir heute als eschatologisch bezeichnen würden. Sie drücke nämlich die sehnliche Erwartung der glorreichen Wiederkunft des Herrn, der „Parusie“, aus. Dieser Ruf und die Erwartung, die er ausdrücke, seien in der Kirche nie verblasst. Auch heute noch verkünde sie in der Messe, unmittelbar nach der Konsekration, den Tod und die Auferstehung Christi „in Erwartung seiner Wiederkunft“.

Doch diese Erwartung der endgültigen Wiederkunft Christi sei nicht die einzige geblieben: „Zu ihr gesellt sich auch die Erwartung seines andauernden Kommens in der gegenwärtigen und pilgernden Situation der Kirche. Und es ist dieses Kommen, an das die Kirche vor allem denkt, wenn sie, beseelt vom Heiligen Geist, zu Jesus ruft: ‚Komm!’“.

Der Ruf „Komm!“, den die Kirche ausstoße, habe eine bedeutungsvolle Veränderung - oder besser gesagt, eine Entwicklung - erfahren. Er richte sich nicht nur an Christus, sondern auch an den Heiligen Geist selbst: „Derjenige, der ruft, ist jetzt auch derjenige, zu dem man ruft. ‚Komm!‘ ist die Anrufung, mit der fast alle an den Heiligen Geist gerichteten Hymnen und Gebete der Kirche beginnen: ‚Komm, o Schöpfergeist‘, sagen wir im Veni Creator, und ‚Komm, Heiliger Geist‘, ‚Veni Sancte Spiritus‘, in der Pfingstsequenz“.

Nach der Auferstehung sei der Heilige Geist das wahre „Alter Ego“ Christi, „derjenige, der an seine Stelle tritt, der ihn in der Kirche gegenwärtig und wirksam macht“. Christus und der Geist seien untrennbar miteinander verbunden, dies gelte auch in der Heilsökonomie.

Der Heilige Geist sei die immer sprudelnde Quelle der christlichen Hoffnung. Der heilige Paulus habe uns diese kostbaren Worte hinterlassen: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes“ (Röm 15,13). Wenn die Kirche ein Schiff sei, dann sei der Heilige Geist das Segel, „das sie antreibt und sie auf dem Meer der Geschichte vorwärts bringt, heute wie in der Vergangenheit“.

Hoffnung sei in der Tat kein leeres Wort oder unser vager Wunsch, dass die Dinge gut liefen: „Die Hoffnung ist eine Gewissheit, denn sie gründet sich auf die Treue Gottes zu seinen Verheißungen. Deshalb nennt man sie eine theologische Tugend: weil sie von Gott eingegeben ist und Gott als Bürgen hat.“ Sie sei keine passive Tugend, die nur darauf wartet, dass etwas geschehe: „Sie ist eine höchst aktive Tugend, die dazu beiträgt, dass sie geschehen. Jemand, der für die Befreiung der Armen gekämpft hat, schrieb: ‚Der Heilige Geist ist der Ursprung des Schreis der Armen. Er ist die Kraft, die denen gegeben wird, die keine Kraft haben. Er führt den Kampf für die Emanzipation und die volle Verwirklichung des Volkes der Unterdrückten’“.

Der Christ dürfe sich nicht damit begnügen, Hoffnung zu haben. Er müsse auch Hoffnung ausstrahlen, ein Sämann der Hoffnung sein. Dies sei das schönste Geschenk, das die Kirche der ganzen Menschheit machen könne, besonders in Zeiten, in denen alles die Segel zu streichen scheine.

Der Apostel Petrus ermahne die ersten Christen mit diesen Worten: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt“. Doch er habe eine Empfehlung hinzugefügt: „Antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig“ (1 Petr 3,15-16). Denn es sei nicht so sehr die Stärke der Argumente, die die Menschen überzeugen Werder, sondern die Liebe, die wir in sie hineinzulegen wüssten: „Dies ist die erste und wirksamste Form der Evangelisierung. Und sie ist offen für alle“.

Der Papst beschloss seine Katechesenreihe mit den Worten: „Liebe Brüder und Schwestern, möge der Geist uns immer helfen, reich an Hoffnung durch den Heiligen Geist zu sein“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern, der Advent lädt uns ein, uns auf Weihnachten vorzubereiten und Jesus vorbehaltlos aufzunehmen. Er ist unsere Hoffnung. Darum wollen wir gemeinsam voller Zuversicht beten: „Komm, Herr Jesus!“

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße ganz herzlich die Polen. In eurem Land ist die Tradition der Rorate-caeli-Messen sehr lebendig. Mögen die tiefe Symbolik dieser Liturgie und der Reichtum der Adventslieder euch helfen, Gott mit dem alten Gebet der Kirche anzurufen: Maràna tha, Komm, Herr! Ich segne euch von Herzen.

 


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 11. Dezember 2024 

"Wir erhofften das Kommen Christi aber nicht nur für das Ende der Zeiten, sondern auch für unsere Gegenwart" Leieder tönt unsere Verkündigung oft so:
Wir erhofften das Kommen Christi aber nicht für das Ende der Zeiten, wo wir tutti, tutti,tutti in den Himmel kommen, sondern für unsere Gegenwart.


2
 
 Versusdeum 11. Dezember 2024 
 

J, beten wir um den Heiligen Geist,

Denn die Welt war vielleicht niemals verwirrter und gefährdeter, als in unserer Zeit - und das leider auch auf allen Ebenen des Bodenperdonals Gottes.


0
 
 gebsy 11. Dezember 2024 

Hoffnung ist eine höchst aktive Tugend,

stellt unser Papst fest.
Die Treue Gottes macht es möglich, dass wir in ständiger Bekehrung immer anziehender werden ...


0
 

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