Papst an Italiens Bischöfe: Christus in den Mittelpunkt stellen

21. November 2025 in Weltkirche


Papst: In einer Zeit der Zersplitterung sei es nötig, "zum Fundament des Glaubens, also zur Verkündigung zurückzukehren" und Jesus Christus in den Mittelpunkt zu stellen - Erinnert Bischöfe bei Begegnung in Assisi auch an ihr Rücktrittsalter - VIDEO


Assisi/Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Leo XIV. hat Italiens Bischöfe zu mehr Schwung und Effizienz in der Erfüllung ihrer Pflichten ermahnt. Bei einem Treffen mit der gesamten Italienischen Bischofskonferenz (CEI) am Donnerstag in Assisi sagte der Papst, in einer Zeit der Zersplitterung sei es nötig, "zum Fundament des Glaubens, also zur Verkündigung zurückzukehren" und Jesus Christus in den Mittelpunkt zu stellen.

Eine synodale Kirche müsse sich ständig erneuern, so der Papst. Deshalb müsse man "verhindern, dass die Unbeweglichkeit die nötigen Veränderungen verlangsamt". Daher sei es notwendig, die schon von Papst Franziskus angemahnte Haltung zu erlernen, die das Abschiednehmen vom Dienst ermögliche.

Zur Veranschaulichung sagte der Papst: "Es ist gut, die Norm der 75 Jahre zu respektieren", wonach Bischöfe bei Vollendung des 75. Lebensjahres ihren Rücktritt anbieten müssen. Nur bei Kardinälen könne man eine Verlängerung von zwei Jahren erwägen, so der Papst weiter. Vor seiner Wahl im Mai leitete er die für Bischofsdisziplin und Bischofsernennungen zuständige Behörde im Vatikan.  

Ferner rief der Papst die Bischöfe auf, für die kleineren Diözesen in Italien "realistische Vorschläge" zu entwickeln, wie sie ihren Dienst fortsetzen könnten. Unter den mehr als 200 Diözesen in Italien gibt es etliche mit weniger als 50.000 Gläubigen, während andere wie Mailand oder Rom mehrere Millionen Gläubige zählen.

"Kultur der Vorbeugung gegen Missbrauch"

Der Papst äußerte sich auch zum Umgang der italienischen Bischöfe mit Missbrauchsfällen. Er forderte sie auf, "eine Kultur der Vorbeugung gegen jegliche Form von Missbrauch" zu entwickeln. Eine gemeinsame Umkehr der Kirche setze voraus, dass die Opfer angenommen und gehört werden. Dazu gehöre auch, die Wunden anzuerkennen und sich um Heilung zu bemühen.

Leo XIV. dankte den Bischöfen für die bislang auf diesem Feld geleistete Arbeit und ermutigte sie, ihre Anstrengungen zum Schutz von Minderjährigen und besonders verletzlichen Erwachsenen voranzutreiben. In der Vergangenheit hatte es Klagen darüber gegeben, dass manche Bischöfe in Italien die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen nur zögerlich angegangen waren.

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