Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus

21. Oktober 2025 in Weltkirche


Die Frage der Liturgie sei zu einem ‚Kampffeld‘ zwischen Traditionalisten und Progressiven geworden, bedauerte Kardinal Sarah. Der Papst sei ‚Vater aller‘ und müsse alle Seiten berücksichtigen.


Rom (kath.net/jg)
Papst Leo XIV. ist sich der Auseinandersetzung innerhalb der Kirche um die Messe im alten Ritus bewusst, sagte Robert Kardinal Sarah, der frühere Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Er habe die Möglichkeit gehabt, mit dem Papst darüber zu sprechen, bestätigte er im Interview mit Tribune Chrétienne

Alle Seiten seien zum Gebet und zur Reflexion aufgerufen, sagte der Kardinal. Als Jesus das Sakrament der Eucharistie eingesetzt habe, habe er für die Einheit der Christen gebetet. Heute sei die Frage der Liturgie zu einem „Kampffeld“ zwischen Traditionalisten und Progressiven geworden. 

Jesus sei gestorben, um „die Kinder Gottes, die in der Welt verstreut sind, wieder zu vereinen“, die Einheit durch das Sakrament der Eucharistie wieder herzustellen. Die Eucharistiefeier sei für die Gläubigen ein besonderer Moment der Nähe zu Gott. „Warum müssen wir kämpfen? Warum das verbieten? Warum jenes verbieten? Wer gibt uns das Recht? Wer gibt uns die Macht? Jemand, der eine persönliche Beziehung mit Gott hat? Wir haben das in der Geschichte der Kirche nie gesehen“, sagte Kardinal Sarah wörtlich.

Unter den praktizierenden Christen seien viele, welche die Messe im alten Ritus besuchen. Warum sollte man sie verbieten, fragte Sarah. „Im Gegenteil, wir sollten sie ermutigen“. 

Papst Leo sei klar, dass es in der Frage der Liturgie keine einfache Lösung gebe. Der Papst sei „Vater aller“, der Traditionalisten und der Progressiven. Er könne keines seiner Kinder ignorieren, sondern müsse alle Seiten berücksichtigen. 

 

 


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