18. Juli 2025 in Kommentar
Am Donnerstag gab es ein Telefonat zwischen dem Bamberger Erzbischof und der umstrittenen SPD-Richterkandidatin. Danach berichtete das Bistum über eine unglaubliche "Bekehrungsgeschichte". Doch leider ist sie nicht wahr. Ein Kommentar von Roland Noé
Bamberg (kath.net/rn)
Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl ist nach seinen mutigen und klaren Worten zur linken SPD-Höchst-Richter-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf am Donnerstag inzwischen offensichtlich zurückgerudert. Brosius-Gersdorf betreibt diese Woche via deutsche Medien "Gesichtswäsche" in eigener Sache, um vielleicht doch noch Bundesverfassungsgerichtsrichterin zu werden. Am Donnerstag stand offensichtlich ein Telefonat zwischen der SPD-nahen Dame und dem Erzbischof auf dem Programm.
Das Bistum teilte am Donnerstag nach dem Telefonat mit, dass es ein von "gegenseitigem Respekt" geprägtes Telefonat gab. Dann schreibt die Pressestelle wörtlich: "Erzbischof Gössl hatte in seiner Predigt am Sonntag gesagt, dass Frau Prof. Brosius-Gersdorf 'angeblich das Lebensrecht ungeborener Menschen bestreitet'. Der Erzbischof war insofern falsch informiert, was er nachdrücklich bedauert." Wie bitte? Der Erzbischof war falsch informiert? Und dann teilte die Pressestelle den interessiertem Publikum ernsthaft mit, dass Frau Prof. Brosius-Gersdorf klargestellt habe, dass sie sich immer schon für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzt habe und das auch heute tue. Das hört sich ja fast an wie die größte Bekehrungsstory seit der Bekehrung des Hl. Paulus. Dass sie allerdings wahr ist und Brosius-Gersdorf beim nächsten Marsch für das Leben mitmarschieren wird, glaubt vermutlich niemand in ganz Deutschland. In der SPD-Zentrale dürfte man über diese medial verbreitete Behauptung vermutlich einen Lachkrampf bekommen.
Nochmals ins Stammbuch des Bistums Bamberg geschrieben: "Frauke Brosius-Gersdorf meint, dass die Menschenwürde des Embryos durch einen Schwangerschaftsabbruch „nicht verletzt“ werde. Das Kind wird zwar im Mutterleib auf brutalste Weise zerstückelt, aber die Menschenwürde werde dabei nicht verletzt. Für wie dumm will man hier die Menschen verkaufen? Und bei Sätzen wie "Meines Erachtens gibt es gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt", sollten nicht nur bei Christen alle Alarmsignale läuten.
Eine Frage hätte ich dann aber noch: Kann man sich eigentlich noch plumper für das Reinwaschen einer anti-christlichen Position zur Verfügung stellen? Was für ein Tohuwabohu!
Wie positionierte sich Brosius-Gersdorf zu Abtreibungen bis zur Geburt?
— Max Mannhart (@maxmannhart) July 17, 2025
Sie vermittelt bei Lanz ein mindestens sehr missverständliches Bild von ihrer bisher publizierten Position - auf Basis dessen viele Medien dann ungeprüft Fake-News-Vorwürfe erheben.
Die Wahrheit ist:… pic.twitter.com/Hoi85qJDC8
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