Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘

2. Juli 2025 in Weltkirche


Andrea Grillo, selbst Professor am Päpstlichen Athenäum St. Anselm, hat auf seinem Blog das Wirken des seligen Carlo Acutis kritisiert und dabei die Eucharistielehre der Kirche in Zweifel gezogen.


Rom (kath.net/jg)
Andrea Grillo gilt als wichtigster Autor des Apostolischen Schreibens „Traditionis Custodes“ von Papst Franziskus. Grillo unterrichtet Sakramententheologie und Religionsphilosophie am Päpstlichen Athenäum St. Anselm in Rom. In einem Artikel auf seinem Blog vom 17. Juni hat er das Wirken des seligen Carlo Acutis scharf kritisiert. Mittlerweile hat sich das Athenäum St. Anselm von seinen Aussagen distanziert, berichtet der Blog Rorate Caeli.

Grillo nimmt Acutis‘ Liebe zur Eucharistie und sein Verzeichnis eucharistischer Wunder ins Visier seiner Kritik. Aus seinem Blogeintrag wird eine innere Distanz zur Eucharistielehre der Kirche, insbesondere dem Dogma der Transsubstantiation, deutlich. Grillos Kritik gilt dabei weniger Acutis selbst, den er als in die Irre geführten Jugendlichen darstellt, sondern den Theologen, die der junge Selige auf seiner Internetseite zitiert.

Das Anselmianum hat sich in einer Stellungnahme auf seiner Internetseite vom 23. Juni von privaten Äußerungen seiner Professoren distanziert, allerdings ohne Grillo beim Namen zu nennen:

„Das Päpstliche Athenäum Sankt Anselm distanziert sich entschieden von den individuellen Äußerungen von Professoren, die in ihrer persönlichen Eigenschaft und unter ihrer alleinigen und vollen Verantwortung auf ihren Webseiten oder Blogs Thesen, Meinungen oder persönliche Positionen veröffentlichen.

Sie repräsentieren in der Tat nicht das, was in den verschiedenen Fakultäten unseres Athenäums gelehrt wird, das in vollem Vertrauen und Glaubensgehorsam - aus der Perspektive einer gesunden Dialektik, auf der die wahre theologische Forschung beruht - die Lehre der Kirche und des Papstes vollständig akzeptiert und weitergibt.“

Die Stellungnahme ist von Vize-Rektor P. Laurentius Eschlböck OSB unterschrieben.

 

Foto: Symbolbild

 


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