12. Juni 2025 in Deutschland
Mit einem Musterhitzeplan will das Gesundheitsministerium die Menschen ‚vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken‘ schützen. Das Ministerium rechnet mit einer Zunahme von Hitzewellen durch den Klimawandel.
Berlin (kath.net/jg)
Die deutsche Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will bei Hitzewellen ein Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen. Ihr Gesundheitsministerium hat gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) einen „Musterhitzeplan“ vorgelegt, berichtet Apollo News.
Bei Wettkämpfen im Freien soll „auf Ausschank von alkoholischen, stark zuckerhaltigen, koffein- oder taurinhaltigen Getränken“ verzichtet werden, heißt es in dem 13-seitigen Dokument, welches der Neuen Osnabrücker Zeitung vorliegt. Bei der Zubereitung von Speisen soll darauf geachtet werden, „offenes Feuer/Grill zu vermeiden“.
Auf diese Weise sollen die Menschen „vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken“ geschützt werden. Das Ministerium geht davon aus, dass „jede Sportart, jeder Verband und jeder Verein“ in Zukunft „mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert“ sein werde. Konkret sind damit Hitzewellen gemeint, die nach offizieller Einschätzung in Zukunft häufiger auftreten werden.
Bei Hitzewellen sollen besonders exponiert gelegene Sportstätten geschlossen werden. Sportler sollen sich Pulskontrollen unterziehen, um mögliche Überlastungen zu vermeiden. Die Veranstalter sollen Kriterien festlegen, gemäß denen Sportveranstaltungen abgebrochen werden, wenn es zu heiß ist. An schattigen Orten sollen Eimer oder Gießkannen mit kühlem Wasser bereitgestellt werden. Kinder sollen Sonnenbrillen und kostenlose Sonnencreme erhalten. Startzeiten von Wettkämpfen sollen in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, schlagen Ministerium und DOSB vor.
Turniere und Saisonhöhepunkte sollen in kühlere Jahreszeiten verlegt werden. Weitere Maßnahmen betreffen die Verkürzung von Winter- und die Verlängerung von Sommerpausen. Das Gesundheitsministerium plant derzeit mit anderen Bundesministerien die Durchführung einer Krisenübung.
„Jedes Jahr sterben Vorerkrankte, ältere Menschen, aber auch Sportler oder Menschen, die draußen arbeiten, wenn die Temperaturen Rekorde brechen. Darauf müssen wir uns einstellen“, sagte Bundesministerin Warken. Wer Sport treibt, müsse vorsichtig sein, „wenn die Temperaturen jetzt wieder steigen“, warnte sie.
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