29. Mai 2025 in Aktuelles
Italiener, dem Papst Franziskus 2020 seine Kardinalsrechte entzogen hatte, verzichtete vor einem Monat auf die Teilnahme am Konklave zur Wahl des neuen Papstes.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Leo XIV. hat den italienischen Kardinal Giovanni Angelo Becciu (76) in Audienz empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt am Dienstag ohne weitere Angaben mit.
Becciu hatte vor einem Monat auf die Teilnahme am Konklave zur Wahl des neuen Papstes verzichtet. Laut damaligen Medienberichten erklärte der sardische Kardinal seinen Rückzug, nachdem er zuvor mit Kardinaldekan Giovanni Battista Re und mit dem Leiter des Konklaves, Kardinal Pietro Parolin, gesprochen hatte.
In einer Erklärung sprach Becciu damals davon, dass er den ungehinderten Ablauf der Papstwahl nicht beeinträchtigen wolle. Ob er das Recht gehabt hätte, am Konklave teilzunehmen, ist bis heute umstritten.
Verurteilt und degradiert
Becciu bekleidete von 2011 bis 2018 das Amt des "Substituten" im vatikanischen Staatssekretariat mit weitreichenden Vollmachten im Namen des Papstes. Wegen seiner Verwicklung in eine verlustreiche Immobilieninvestition in London wurde er 2023 vom Vatikangericht wegen Veruntreuung von Geldern zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Er legte umgehend Berufung ein, sodass die Strafe noch nicht rechtskräftig ist.
Der zu Ostern gestorbene Papst Franziskus (2013-2025) hatte Becciu bereits 2020 wegen derselben Sache seine Kardinalsrechte entzogen. Allerdings waren sowohl die rechtliche Grundlage als auch die Tragweite dieser Degradierung unklar geblieben. Becciu selbst hatte immer wieder seine Unschuld reklamiert. Im Vatikan trat er weiter in Kardinalskleidung auf und nahm an Kardinalstreffen teil.
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Foto: Giovanni Angelo Kardinal Becciu, Archivfoto
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