21. November 2024 in Prolife
Sie hatte sich entschieden, wegen ihren schweren psychischen Leiden zu sterben. Doch am Tag vor dem geplanten Tod sah Romy ihren Sarg.
Amsterdam (kath.net) Vier Jahre lang hatte die 22-jährige Niederländerin um die Möglichkeit zur Euthanasie gerungen. Romy war als Kind Missbrauch ausgesetzt gewesen. Sie leidet an klinischer Depression, an Magersucht und weiteren Essstörungen. Mit 22 Jahren erlangte sie die erforderliche Erlaubnis zur Euthanasie. Das berichtete das polnische katholische Nachrichtenportal „Opoka“ anhand englischsprachiger Medienberichte.
Die Sterbehilfe war für den 19. Juni 2023 geplant und sollte in einem Krankenhaus in Leiden durchgeführt werden, berichtet Opoka weiter. Doch am Tag zuvor sah Romy den Sarg, in den ihr Leichnam gelegt werden würde. Dieser Anblick war ein Schock für sie. Dennoch schickte sie am 19. Juni die Abschiedsbotschaft an ihre Freunde. Ein Arzt kam mit der Giftspritze in ihr Zimmer. Dem Verfahren zufolge fragte der Arzt kurz vor der Injektion: „Sind Sie sicher?“ Unter Tränen und mit klopfendem Herzen sagte Romy „Nein“. Die Euthanasie wurde nicht durchgeführt und sie schickte eine weitere Nachricht an ihre Verwandten. Sie teilte ihnen mit, dass sie sich für das Leben entschieden hatte und dass es ihr leid tat, sie erschreckt zu haben.
Heute lebt Romy in einem Zentrum, in welchem sie beständige Unterstützung von Familie, Freunden und einem Psychiater erhält. Inzwischen vertritt sie, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht als zu leben. „Ich bereue diese Reise nicht. Weil ich dem Tod so nahe war, sehe ich das Leben als etwas Kostbares. Es wird nicht immer gut sein, aber jetzt weiß ich, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt.“ Sie begann nun sogar zu studieren.
Allein im Jahr 2023 wurden in den Niederlanden 9.068 Menschen durch Euthanasie getötet. Das sind etwa 5,5 Prozent der Gesamtzahl aller Todesfälle (169.363). Diese Informationen sind im Jahresbericht enthalten, der von den regionalen Euthanasie-Kontrollkomitees veröffentlicht wird. Ab kommendem Februar dürfen auch Kinder unter 12 Jahren unter bestimmten Voraussetzungen legal getötet werden.
Das Nachrichtenportal „Opoka“ wird von einer Stiftung der Polnischen Bischofskonferenz (KEP) finanziert und geleitet und vertritt im Gegensatz zu manchen offiziellen Kirchenseiten im deutschsprachigen Raum tatsächlich lehramtstreue Positionen.
Foto: Symbolbild
Lekarz przygotował już zastrzyk, ale eutanazję wstrzymano. 22-letnia Holenderka wybrała życie ?#opoka #prolifehttps://t.co/LDiA2X3kOi
— Opoka (@opokapl) November 19, 2024
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