7. November 2024 in Chronik
Ein medizinisches Gutachten aus dem Jahr 2023 stellt bei Khelif ein nur bei biologischen Männern auftauchendes Phänomen fest.
Paris/Algier (kath.net/jg)
Imane Khelif aus Algerien hat bei den Olympischen Spielen in Paris in diesem Sommer die Goldmedaille beim Frauenboxen im Weltergewicht gewonnen. Bei der Weltmeisterschaft 2023 war Khelif noch ausgeschlossen worden. Laut Veranstalterin International Boxing Association (IBA) zeigte ein das Geschlecht prüfender Test, dass Khelif keine Frau ist.
Jetzt ist ein medizinisches Gutachten aus dem Jahr 2023 aufgetaucht, welches vom Kremlin-Bicêtre-Krankenhaus in Paris und dem Mohamed-Lamine-Debaghine-Krankenhaus in Algier erstellt worden ist, berichtet oe24.at. Laut dem Gutachten wurde bei Khelif ein „5 Alpha-Reduktase-2-Mangel“ festgestellt. Der französische Journalist Djaffar Ait Aoudia konnte das Gutachten einsehen.
Diese Form der abnormalen Geschlechtsentwicklung lasse sich nur bei biologischen Männern feststellen, heißt es. Die Betroffenen werden zwar mit Hoden geboren, diese liegen jedoch in den ersten Jahren im Inneren des Körpers verborgen. Die äußeren Genitalien sind oftmals wie eine Vagina mit vergrößerter Klitoris geformt, weshalb Neugeborene häufig als weiblich registriert werden.
In der Pubertät kommt es zur vermehrten Ausschüttung von Testosteron und es folgt eine männliche Pubertät. Zur Ausbildung weiblicher Brüste kommt es daher nicht. Ohne entsprechende medizinische Untersuchung gehen viele Männer mit 5 Alpha-Reduktase-2-Mangel bis ins Erwachsenenalter davon aus, eine Frau zu sein.
Das Gutachten stellt außerdem fest, dass Khelif keinen Uterus hat. Ein Chromosomen-Test soll XY-Chromosomen ergeben haben, was bestätigen würde, dass Khelif biologisch ein Mann ist.
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