26. Oktober 2024 in Österreich
Bei der Kirchenversammlung in Rom wurden 13 Bischöfe gewählt, die künftige Synoden vorbereiten müssen - Vier weitere wird der Papst selbst ernennen - Europa künftig vertreten durch Kardinal Aveline (Marseille) und Erzbischof Grusas (Vilnius)
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die katholische Weltsynode hat einen neuen Synodenrat gewählt. Die Zahl der Mitglieder des Gremiums, das für die Vorbereitung und Durchführung der "Ordentlichen Generalversammlungen der Weltbischofssynode" verantwortlich ist, wurde nach einer Entscheidung von Papst Franziskus von 13 auf 17 erhöht, wie das Synodensekretariat am Mittwochabend mitteilte. Kardinal Christoph Schönborn (79) wurde aufgrund seiner bevorstehenden Emeritierung als Erzbischof von Wien nicht mehr wiedergewählt und wird dem Rat daher künftig nicht mehr angehören.
Unter den gegenwärtigen Synodenteilnehmern ist Kardinal Schönborn jener mit der längsten Erfahrung. Bereits 1997 wurde er in den Synodenrat zur Vorbereitung der außerordentlichen Synode für Europa gewählt. 2012 wurde er dann in den Rat zur Vorbereitung von ordentlichen Bischofssynoden gewählt und seither immer wiedergewählt.
Ein Höhepunkt in der "Synodenkarriere" des Kardinals war die 14. ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode vom 4. bis zum 25. Oktober 2015 über die Familie. Während dieser Versammlung wurde auch das 50-Jahr-Jubiläum der im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils eingeführten Bischofssynode begangen. Im Auftrag des Papstes war dann bei der Jubiläumsfeier am 17. Oktober Kardinal Schönborn der Hauptredner. Der Wiener Erzbischof war es auch, der auf Wunsch von Papst Franziskus dessen nachsynodales Schreiben "Amoris laetitia" am 8. April 2016 im Vatikan präsentierte.
Vertreter aller Kontinente
Für den neuen Synodenrat wählten am Mittwochnachmittag die Teilnehmenden der Weltsynode je einen Bischof aus den katholischen Ostkirchen und aus Ozeanien sowie je zwei Bischöfe aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika und Asien. Hinzu kommen vier vom Papst ernannte Mitglieder sowie "zu gegebener Zeit" der Leiter des Dikasteriums der römischen Kurie, das für das Thema der nächsten Synode zuständig ist. Der neue Rat ist zudem für die Umsetzung der neuen Beschlüsse für mehr Synodalität in der Kirche zuständig, wie es in der Mitteilung heißt.
Für die Ostkirchen wurde das Oberhaupt der Griechisch-Melkitischen Kirche, Patriarch Youssef Absi von Antiochien, gewählt. Ozeanien vertritt der Erzbischof von Perth (Australien), Timothy John Costelloe. Für Nordamerika fiel die Wahl auf den Bischof von Brownsville (USA), Daniel Ernest Flores, sowie auf Bischof Alain Faubert von Valleyfield (Kanada). Lateinamerika repräsentieren Kardinal Luis Jose Rueda Aparicio von Bogota (Kolumbien) und der Erzbischof von Maracaibo (Venezuela), Jose Luis Azuaje Ayala.
Europa wird im Synodenrat durch Kardinal Jean-Marc Aveline von Marseille (Frankreich) und Erzbischof Gintaras Grusas von Vilnius (Litauen) vertreten, der auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) ist. Für Afrika sprechen Kardinal Dieudonne Nzapalainga von Bangui (Zentralafrikanische Republik) und Erzbischof Andrew Fuanya Nkea von Bamenda (Kamerun). Asien wird von Kardinal Filipe Neri Antonio Sebastiao do Rosario Ferrao von Goa und Damao (Indien) Bischof Pablo Virgilio S. David von Kalookan (Philippinen) vertreten.
Unter den scheidenden Mitgliedern sind neben dem Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn die Kardinäle Oswald Gracias (Indien), Gerald Cyprien Lacroix (Kanada), Charles Maung Bo (Myanmar), Daniel Fernando Sturla Berhouet (Uruguay), Sergio da Rocha (Brasilien), Joseph William Tobin (USA), Juan Jose Omella Omella (Spanien), Joseph Coutts (Pakistan) sowie Matteo Zuppi (Italien).
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