28. Juli 2024 in Chronik
Der kleinste Staat der Welt muss auf seine Finanzen achten - Einnahmen von 1.152 Millionen Euro stehen Betriebsausgaben von 1.236 Millionen Euro gegenüber.
Rom (kath.net/ KAP)
Der Vatikan verzeichnet für das vergangene Jahr laut Medienberichten ein Haushaltsdefizit von 83 Millionen Euro. Das seien fünf Millionen mehr gewesen als im Jahr zuvor, berichtet die Zeitung "La Repubblica" (Freitag). Dass das Defizit nicht höher ausgefallen sei, liege an Ausgabenkürzungen und einer Aufwertung vatikanischen Immobilienvermögens, so die Zeitung auf Basis des Haushaltsberichts, der ihr nach eigenen Angaben vorlag.
Laut der kürzlich vom Wirtschaftsrat unter Leitung von Kardinal Reinhard Marx verabschiedeten Bilanz des Heiligen Stuhls standen Einnahmen von 1.152 Millionen Euro Betriebsausgaben von 1.236 Millionen Euro gegenüber. Vergangenes Jahr hatte der Heilige Stuhl keine Bilanz für 2022 veröffentlicht. 2023, so die "Repubblica" seien die Einnahmen um 28 Millionen Euro gestiegen, zugleich stiegen die Ausgaben um 33 Millionen. Wegen Inflation und hoher Energiepreise hatte der Kirchenstaat die Gehälter seiner Angestellten erhöht.
Der Heilige Stuhl erhebt weder Steuern noch hat er eine eigene Geldpolitik. Die einzigen Einnahmen sind Spenden, etwa durch den sogenannten Peterspfennig. Auch durch Vereinfachungen bei der Spendensammlung wurden 2023 über den Peterspfennig 48,4 Millionen Euro eingenommen, knapp fünf Millionen mehr als im Vorjahr (43,5). Durch die Säkularisierung der Gesellschaft dürften die Zuwendungen aus den reichsten und bisher spendenfreudigsten Ländern der Weltkirche, nämlich den USA, Italien, Deutschland, Spanien und Südkorea, auf Dauer zurückgehen.
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