23. Juli 2024 in Österreich
‚Das wird keinen Segen auf die Diözese Linz herab rufen’, sagt die Theologin und Publizistin Margarete Strauss in einem Video.
Linz (kath.net/jg)
Die katholische Theologin und Publizistin Margarete Strauss hat auf ihrem YouTube-Kanal ein Video veröffentlicht, in dem sie zu der Skulptur mit der Bezeichnung „crowning“ von Esther Strauß Stellung nimmt, die im Dom von Linz ausgestellt ist.
Nach Ansicht von Strauss ist die Darstellung Marias eine „ganz klare Verneinung dessen, was Maria wirklich ist“. Maria war von Anfang an ohne Sünde. Die Geburt Jesu sei daher anders als die Geburt jedes anderen Menschen gewesen. Maria habe nicht unter Schmerzen geboren, da sie die Folgen der Erbsünde nicht zu tragen habe. Strauss ist der Meinung, die Darstellung sei eine Zurückweisung des Dogmas der unbefleckten Empfängnis, eine Leugnung der Erbsündenlehre und weiterer kirchlicher Lehren. Die Darstellung sei deshalb „blasphemisch“ und „falsch“, sagt Strauss wörtlich.
Der Vorgang der Geburt sei das Natürlichste der Welt, fährt sie fort. Jeder komme so auf die Welt. Das heiße aber nicht, dass das so zur Schau gestellt werden müsse wie bei der Skulptur. Die Geburt sei etwas sehr Persönliches, bei dem die gebärende Frau sich wohlfühlen müsse. Die Geburt müsse deshalb in einem Schutzraum geschehen.
Strauss spricht dann die Verantwortung der kirchlichen Würdenträger an, welche die Ausstellung der Skulptur in einer Kirche ermöglicht haben. „Wie weit sind wir gekommen in der Kirche, dass schon die, die es eigentlich besser wissen müssten, so etwas mittragen, so etwas begrüßen?“, fragt sie.
Sie meint, dass „in einer Zeit des katechetischen Analphabetismus“ sakrale Kunst immer auch einen katechetischen Wert haben sollte. Sie sollte etwas aussagen, das die Menschen lehrt und im Glauben stärkt. Auch wenn die Künstlerin nicht den Anspruch erhoben habe, sakrale Kunst zu machen, seien die Gastgeber der Ausstellung Katholiken, die wissen müssten, dass Menschen diese Skulptur sehen, die gläubig sind und in ihren religiösen Gefühlen verletzt werden, oder die vielleicht nicht gläubig sind, denen aber die Kirche etwas mitgeben könnte und die sie vielleicht zum Glauben führen könnte.
Es sei jedenfalls hilfreich, sich die Künstlerin Esther Strauß anzuschauen, um das Werk besser zu verstehen. Diese sei auch Performance-Künstlerin und habe wiederholt mit Schock-Effekten gearbeitet. Einige ihrer Darstellungen seien okkult, vermischt mit Unkeuschheit. Diese beiden Dinge gingen oft zusammen, sagt Strauss.
Esther Strauß bekenne sich offenbar selbst dazu, okkulte Praktiken auszuführen. Diese seien oft mit naturreligiösen Elementen verbunden. Dazu würde auch die sehr „erdige“ Darstellung der Geburtssituation passen.
„Gott lässt seiner nicht spotten“, resümiert sie und meint: „Das wird keinen Segen auf die Diözese Linz herab rufen.“
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