Wenn die ‚Fakten-Checker’ Fakten verfälschen

3. Juli 2024 in Prolife


Die österreichische Tageszeitung 'Der Standard' will bei Aussagen von Donald Trump in der Fernsehdebatte mit Joe Biden zu Abtreibung Fehlinformationen und sogar Lügen entdeckt haben. Eine genaue Überprüfung bestätigt allerdings Trumps Aussagen.


Washington D.C./Wien (kath.net/LifeNews/jg)
Die „Faktenchecker“ der linken österreichischen Tageszeitung Der Standard behaupten, dass Trumps Aussagen hinsichtlich Spätabtreibungen bei der Fernsehdiskussion mit US-Präsident Joe Biden falsch und sogar „eine groteske Lüge“ seien.  

Trump hatte gesagt, dass die Demokraten „Babys im achten oder neunten Schwangerschaftsmonat oder nach der Geburt töten“ wollten. Der Standard räumt zunächst allerdings ein, dass 2021 „weniger als ein Prozent der Abtreibungen nach der 21. Woche durchgeführt“ wurde. Das bedeutet, dass es tatsächlich Spätabtreibungen gegeben hat.

Die Lebensschutzorganisation National Right to Life Committee (NRLC) gibt an, dass laut Schätzungen 1,3 Prozent der Abtreibungen in den USA nach der 21. Woche passieren. Von den geschätzten 930.000 Abtreibungen jährlich wären das ungefähr 12.000. Kann man bei einer Zahl von 12.000 noch von „selten sprechen“, fragt NRLC.

Die Organisation weist darüber hinaus darauf hin, dass die angegebenen 1,3 Prozent nur eine Schätzung auf der Grundlage unvollständiger Daten sind. Die Meldung von Abtreibungen geschieht in den USA uneinheitlich und ist großteils freiwillig. Spätabtreibungen werden generell zu wenig gemeldet. Beispielsweise gibt Kalifornien, der größte Bundesstaat der USA, keine Daten über Abtreibungen an das Center for Disease Control (CDC), das dem nationalen Gesundheitsministerium untersteht, weiter.

Bill Donohue, der Präsident der Catholic League for Religious and Civil Rights, hat eine ganze Liste zusammengestellt, die belegt, dass Trumps Behauptung richtig ist:

1977: Dr. C. Everett Koop, später US-Gesundheitsminister, sagte bei der Amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde: „Wissen Sie, Infantizid wird jetzt in diesem Land praktiziert. ... Ich bin besorgt, weil es keinen Aufschrei gibt ...“
1995: Dr. George Tiller, ein Abtreibungsarzt, der Teilgeburtsabtreibungen durchführt, sagt: „Wir haben einige Erfahrung mit Spätabreibungen, ungefähr 10.000 Patienten zwischen 24 und 36 Wochen und ungefähr 800 fötale Missbildungen zwischen der 26. und 36. Woche in den letzten 5 Jahren.“
1997: Ron Fitzsimmons, geschäftsführender Direktor der National Coalition of Abortion Providers, gibt in einem Fernsehinterview zu, dass er gelogen habe, als er die Parteilinie vertreten und behauptet habe, Spätabtreibungen seien selten.
2001-2003: Barack Obama, damals Abgeordneter im Senat von Illinois (Demokratische Partei), stimmt gegen Gesetzesentwürfe, die Kindern, die ihre Abtreibung überlebt haben, medizinische Versorgung garantiert hätten.
2003: Der US-Senat beschließt mit 64 zu 33 Stimmen ein Verbot von Teilgeburtsabtreibungen. Von den 33 Gegenstimmen waren 29 Demokraten, 3 Republikaner und ein Unabhängiger.
2007: Der damalige Senator Joe Biden (Demokratische Partei), der 2003 für ein Verbot von Teilgeburtsabtreibungen gestimmt hat, ändert seine Meinung und sagt, ein Verbot der Tötung eines Babys, das zu 80 Prozent geboren ist, sei „paternalistisch“.
2019: Das Guttmacher Institute räumt ein, dass es jedes Jahr mindestens 12.000 Spätabtreibungen in den USA gibt.
2019: Andrew Cuomo, damals Gouverneur des Bundesstaates New York von der Demokratischen Partei, unterzeichnet ein Gesetz, das Strafen für medizinisches Personal aufhebt, die ein Kind sterben lassen, das seine Abtreibung überlebt hat.
2019: Ralph Northam, damals Gouverneur des US-Bundesstaates Virginia von der Demokratischen Partei, sagt in einem Interview, dass ein Baby, das seine Abtreibung überlebt hat, wiederbelebt werde, „wenn die Mutter und ihre Familie sich dafür entscheiden.“ Dann würde es eine Diskussion zwischen den Ärzten und der Mutter geben, wie weiter vorzugehen sei.
2019: Steve Bullock, Gouverneur des Bundesstaates Montana (Demokratische Partei) legt ein Veto gegen den „Born-Alive Infants Protection Act“ ein, ein Gesetz, das Kindern, die ihre Abtreibung überleben, medizinische Versorgung wie allen anderen Menschen garantieren würde.
2019: Der Born-Alive Infant Abortion Survivors Protection Act wird von den Demokratischen Senatoren Bernie Sanders, Amy Klobuchar und Elizabeth Warren blockiert.
2019: Die Washington Post räumt ein, dass es jedes Jahr mindestens 10.000 Spätabtreibungen in den USA gibt.
2023: Alle Senatoren der Demokratischen Partei mit Ausnahme von zwei stimmen gegen den Born-Alive Infant Abortion Survivors Protection Act und verhindern damit dessen Beschluss.

Viele namhafte Politiker der Demokratischen Partei unterstützen den Women’s Health Protection Act (WHPA), der Abtreibung auf Verlangen überall in den USA legalisieren und bestehende Einschränkungen der Bundesstaaten aufheben würde. In den ersten fünf bis sechs Monaten der Schwangerschaft wäre Abtreibung auf Verlangen möglich. Nachdem das Ungeborene außerhalb der Gebärmutter lebensfähig wäre, müsste nur ein Mediziner – der nicht einmal ein Arzt sein müsste – feststellen, dass die Fortführung der Schwangerschaft eine nicht näher definiertes Risiko für das Leben oder die Gesundheit der Schwangeren bedeutet.

 


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