Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste

4. April 2024 in Chronik


Papst Franziskus berichtet in neuem Interviewbuch von Änderungen im päpstlichen Begräbnisritual - Päpste sollten künftig "wie jedes andere Kind der Kirche beerdigt werden"


Rom (kath.net/KAP) Im Vatikan wird das Ritual für die Beisetzung der Päpste stark vereinfacht. Das kündigte Papst Franziskus in einem am Mittwoch erschienen Interviewbuch mit dem spanischen Journalisten Javier Martinez-Brocal an. Demnach soll der verstorbene Papst künftig nicht mehr im Petersdom für den letzten Gruß der Gläubigen offen aufgebahrt werden.

Benedikt XVI. sei der letzte Papst gewesen, der außerhalb des Sargs auf einem Katafalk aufgebahrt wurde, erklärte Franziskus in dem Interview für das Buch "El sucesor" (Der Nachfolger). Er habe bereits mit dem Zeremonienmeister gesprochen und diese sowie viele andere Dinge im päpstlichen Begräbnisritual gestrichen. Päpste sollten künftig "wie jedes andere Kind der Kirche beerdigt werden", so Franziskus und führte aus: "Mit Würde, aber nicht auf Kissen."

Das bisherige Bestattungsritual sei "überladen" gewesen. Künftig werde es auch keinen eigenen Ritus der Sargschließung mehr geben. Für sich selbst wünsche er, dass sein Leichnam nach den Exequien im Vatikan sofort in die römische Basilika Santa Maria Maggiore überführt werde.

Dass er nicht wie seine unmittelbaren Vorgänger im Petersdom, sondern in Santa Maria Maggiore begraben werden will, hat der Papst in der Vergangenheit bereits mehrfach erklärt. Franziskus hat Roms größte Marienkirche mehr als 100 Mal besucht. Unter anderem vor und nach seinen internationalen Reisen betet er in der Basilika stets vor der dortigen Marienikone "Salus Populi Romani".

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