27. November 2023 in Weltkirche
Die Personen im Zentrum der Macht hätten den Glauben nicht verstanden, sagte Lord Greenhalgh vor dem Corona-Untersuchungsausschuss.
London (kath.net/jg)
Die Schließung von Kirchen wegen der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 war „skandalös“, sagte Lord Greenhalgh of Fulham, ein früherer Staatssekretär der Regierung Johnson beim Covid-Untersuchungsausschuss. Dies berichtet der Catholic Herald.
Die Entscheidung sei getroffen worden, weil „die Personen im Zentrum der Macht den Glauben nicht verstanden haben“, sagte Lord Greenhalgh.
Die stellvertretende Kabinettssekretärin Helen MacNamara sagte dem Untersuchungsausschuss, die Entscheidungsträger hätten eine „verengte Perspektive“ gehabt.
Die Kirchen und die anderen Kultstätten hätten die Verbreitung des Virus im Vergleich zu anderen Orten, die nicht so streng reglementiert waren, gut unter Kontrolle gehabt, sagte Lord Greenhalgh.
In den Jahren 2020 und 2021 war er verantwortlich für die Regierungspolitik im Bereich Glaube und Gemeinschaften. In diesen Zeitraum fielen zwei Lockdowns. Lord Greenhalgh war in die Entscheidungsprozesse eingeweiht.
Die Kirchen wurden geschlossen, als der damalige Premierminister Boris Johnson den ersten Lockdown am 23. März 2020 verkündete. Sie durften nicht einmal zum privaten Gebet betreten werden und gehörten zu den letzten Einrichtungen, die wieder geöffnet wurden. Die Regierung hielt sie für ebenso riskant wie Gaststätten, Kinos, Friseure und Schönheitssalons. Sie befürchtete, dass die Abstandsregeln in den Kirchen nicht eingehalten werden würden.
Gartenmärkte, Baustellen und andere Geschäfte wurden sieben Wochen vor den Kirchen wieder geöffnet.
Zu Beginn der Pandemie hatten die katholischen Bischöfe von England und Wales gehofft, dass die Kirchen zum privaten Gebet geöffnet bleiben würden. Beichten waren verboten, selbst wenn sie im Freien stattfinden sollten. Im April 2020 wurde den Priestern gesagt, sie sollten Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert waren, besser telefonisch betreuen als ihnen die Krankensalbung persönlich zu spenden. Die Zahl der Trauergäste bei Begräbnissen war ebenfalls eng begrenzt.
Während des zweiten Lockdowns im Jahr 2021 erreichten die Bischöfe, dass die Kirchen nicht wieder geschlossen wurden. Die Zahl der Messbesucher war auch nach Aufhebung der Lockdowns deutlich niedriger als vor der Pandemie.
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