7. August 2023 in Chronik
Bibelinterpretationen, die Homosexualität als Sünde verurteilen, seien ‚dogmatische’ und ‚homo-kolonialistische’ Erfindungen, heißt es in dem Bericht.
New York City (kath.net/jg)
Ein neuer Bericht der Vereinten Nationen empfiehlt, die Religions- und Bekenntnisfreiheit zugunsten von „LGBT-Rechten“ einzuschränken, berichtet Stefano Gennarini vom Center for Family & Human Rights (C-Fam).
Die Regierungen sollten Vertreter von Religionsgemeinschaften und religiöse Organisationen bestrafen, wenn sie nicht die „LGBT-Rechte“ berücksichtigen beziehungsweise umsetzen. Der Bericht empfiehlt weiter, dass Regierungen Religionsgemeinschaften von innen beeinflussen sollten, indem sie pro-LGBT-Gruppen innerhalb der Religionen unterstützen.
Für den Bericht ist der „unabhängige Experte für sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“ Victor Madrigal-Borloz, ein Jurist aus Costa-Rica, verantwortlich. Er möchte einen „neuen normativen Raum“ schaffen, in welchem die Mitgliedsstaaten den Religionsgemeinschaften „akzeptable LGBT-Standards“ vorgeben.
Die Begrenzung der Religions- und Bekenntnisfreiheit sei notwendig, um Gewalt und Diskriminierung von LGBT-Personen zu bekämpfen, schreibt Madrigal-Borloz. Es gebe „dunkle Ecken“, in denen LGBT-Personen als „Sünder und Bürger zweiter Klasse“ gesehen würden, die verachtet und beschimpft werden könnten, heißt es in dem Bericht.
Nach Ansicht von Madrigal-Borloz hätten LGBT-Personen „das Recht unter gleichen Voraussetzungen auf Zugang zu Spiritualität zu haben wie alle anderen“. Das bedeutet für ihn, dass LGBT-Personen zurückgewiesen und ausgeschlossen würden, falls eine religiöse Gemeinschaft deren Lebensstil nicht gutheißt. Dies könne zu psychischen Problemen führen, schreibt er weiter.
Der Bericht lehnt Interpretationen der Bibel ab, die Homosexualität verurteilen. Diese seien „dogmatische“ und „homo-kolonialistische“ Erfindungen. Die moralische Beurteilung von Homosexualität sei Gegenstand einer theologischen Debatte, heißt es weiter.
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