3. Juli 2022 in Österreich
Salzburger Erzbischof weihte drei Diakone zu Priestern: "Generell sehen wir uns einem eher negativ eingestellten Mainstream öffentlicher Meinungen gegenüber. Unter den Stolpersteinen fehlen auch jene von kirchlich-theologischer Art nicht."
Salzburg (kath.net/ KAP)
Erzbischof Franz Lackner hat am Mittwoch, dem Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, drei Priesteramtskandidaten im Salzburger die Priesterweihe gespendet. Den Neupriestern trug der Erzbischof in seiner Predigt auf, den Mut zu haben, ein geistliches Leben zu führen. Und: "Habt eine liebevolle Aufmerksamkeit für die Seiten eures Lebens, die von Schwächen und Fehler geprägt sind." Dann werden die Priester demütig bleiben: "Vergesst nicht: zum Dienst seid ihr bestellt."
In Zeiten der Krise des Priestertums sei es umso erfreulicher, wenn junge Männer den Weg zum Priestertum bisher treu gegangen sind, betonte der Erzbischof weiter. Nicht nur der Zeitgeist, sondern auch innerkirchliche Spannungen und Meinungen machten es Menschen schwer, sich zum Priestertum zu entscheiden. "Generell sehen wir uns einem eher negativ eingestellten Mainstream öffentlicher Meinungen gegenüber. Unter den nicht wenigen Stolpersteinen fehlen auch jene von kirchlich-theologischer Art nicht", sagte der Erzbischof im Salzburger Dom.
Entlang der Lesungen des Apostelfestes Peter und Paul legte Lackner die Bekenntniskraft des Apostel Petrus und seine Vorbildwirkung für Priester aus: "Die Bekenntniskraft eines Petrus schaffen wir nicht aus eigenen Überlegungen. Sie muss von Gott kommen". Deshalb gelte es, sich diesem Gott ganz zur Verfügung zu stellen. Der Priester des neuen Bundes handle "in persona Christi". Doch diese Nähe zu Gott bringe auch Gefahren mit sich, so Lackner. "Der Priester, dem es anvertraut ist, der Eucharistie vorzustehen, ist der Versuchung ausgesetzt, zu meinen, die Gottesnähe liege in der je eigenen Mächtigkeit."
Petrus sei kein "Glaubensexperte" gewesen, "er war ein von Gott Berührter, der nicht einfach mit sich zufrieden die Hände in den Schoß legen konnte", erläuterte der Erzbischof. Auch heute seien Priester für den Dienst in der Welt bestellt, wie der Apostel Paulus aufzeige: "Es zeichnet uns aus, dass wir nicht inmitten des Getriebes dieser Welt unser Werk zu vollbringen vermögen". Der Priester müsse nicht alles wissen, zu allem eine Meinung haben oder alles verstehen und durchschauen können und wollen. Die Aufgabe der Priester sei so einfach wie konkret: "Für die Menschen, die uns anvertraut sind, vor Gott zu stehen, betend, feiernd und opfernd." Es sei wahrhaft eine Auszeichnung um des Evangeliums willen, sich nicht überall auskennen zu wollen, so Lackner.
Freilich, so musste der Erzbischof einräumen, gebe es auch Hindernisse, Versuchungen und Probleme für die Priester: "Gott behüte euch davor, es besonders fromm tun zu wollen." Der Glaube müsse auch für den Priester immer ein Wagnis, eine Sehnsucht und ein Hören bleiben.
Priester seien zu Menschen Gesendete. "Ihr Leid muss unser Leid sein, ihre Freude unsere". Deshalb dürften sie nicht der Versuchung verfallen, für sich selbst da sein zu wollen. Vielmehr seien das allgemeine - also das alle getauften Christen betreffende - und das besondere Priestertum "zwei kommunizierende Gefäße", die gemeinsam "eine Berufung haben". Keiner solle "über den anderen herrschen wollen", so der Salzburger Erzbischof abschließend.
Lackner legte den Diakonen Josef Grünwald, Johannes Lackner und P. Jakob Auer die Hände auf. Der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser, Weihbischof Hansjörg Hofer, Erzabt Korbinian Birnbacher, der Innsbrucker Abt Raimund Schreier, Generalvikar Roland Rasser, Priesterseminar-Regens Tobias Giglmayer, die Heimatpfarrer der Neupriester, das Domkapitel sowie zahlreiche Priester, Diakone und Gläubige, darunter große Abordnungen aus den Herkunftsgemeinden, feierten die Weiheliturgie mit.
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Foto: Erzbischof Lackner (C) kathpress-Paul Wuthe
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